In den Armen eines Playboys
verloren hatte.
Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar, um die Erinnerung zu vertreiben. Sie hatten sich beide so sehr auf das Kind gefreut, und er war sich unendlich hilflos und verloren vorgekommen.
Aber das lag jetzt schon so lange zurück. Lucinda war fast darüber hinweg und hatte ein neues Leben begonnen. Und ihm ging es genauso. In seinem Leben drehte sich jetzt alles um die Arbeit, und gelegentlich hatte er eine kurze Affäre. Mehr wollte er nicht.
Er drehte sich vom Fenster weg und sah die Briefe, die er achtlos auf den Boden hatte fallen lassen, als das Verlangen von ihm Besitz ergriff. Er erinnerte sich daran, wie sehr er Isobel gewollt hatte …
Dann zog Marco die Stirn kraus und machte sich daran, die Briefe aufzuheben.
Sie ist eine Reporterin, ermahnte er sich streng. Mehr als eine kurze Affäre durfte es mit ihr nicht geben.
9. KAPITEL
Isobel zog das Kleid aus und trat unter die Dusche. Hatte sie sich nicht erst heute Morgen geschworen, dass es nie wieder so weit kommen würde? Warum wurde sie in Marcos Anwesenheit sofort wieder schwach?
Was war bloß geschehen, dass sie im einen Moment noch vernünftig war und sich im nächsten Moment ganz der Leidenschaft hingab, ohne an die Folgen zu denken?
Marco war genau das Gegenteil von dem Mann, den sie sich als Partner wünschte. Sie wusste, dass die Beziehung auf Sand gebaut war – sobald sie wieder in London war, würde sie nie wieder von ihm hören.
Sie stieg aus der Dusche und hüllte sich in eines der flauschigen Badetücher. Neben dem Frisiertisch gab es einen Föhn, und sie trocknete ihr Haar zu großzügigen Locken.
Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht allein war. Marco stand hinter ihr auf der Türschwelle und beobachtete sie.
Sie stellte den Föhn ab, und ihre Blicke trafen sich im Spiegel.
„Ich habe dir Kaffee gebracht.“ Er kam ins Bad und stellte einen Becher auf die Ablage.
„Danke.“ Ihr Herz schlug schneller, als er sich neben ihr an die Wand lehnte. Statt des Anzugs trug er jetzt Jeans und ein weißes T-Shirt. Sie hatte ihn noch nie in einer so lässigen Aufmachung gesehen, aber es stand ihm ausgezeichnet.
„Mein Anzug ist völlig durchnässt“, erklärte er.
„Ja, mein Kleid auch.“
„Das Badetuch steht dir gut“, sagte er mit rauer Stimme.
„Regnet es immer noch?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
„Ja, der reinste Wolkenbruch. Deshalb habe ich dem Chauffeur für heute freigegeben“, fuhr er fort. „Ich dachte, wir könnten hier übernachten.“
Ihr Herz setzte für einen Moment aus. Schnell bemühte sie sich wieder um Fassung. „Marco, hältst du das für eine gute Idee? Wir sollten zum Alltag zurückkehren.“
„Ja, vielleicht sollten wir das“, stimmte er zu.
„Ich sollte mich auf den Artikel konzentrieren und …“
„Ich lenke dich davon ab“, beendete er den Satz.
„Ja.“
„Vielleicht geht es dir besser, wenn ich dir sage, dass auf mich auch sehr viel Arbeit wartet und ich ebenfalls abgelenkt bin.“ Sein Blick wanderte über ihre weiblichen Rundungen, die das Badetuch nur notdürftig verhüllte.
„Damit geht es mir aber nicht besser“, flüsterte sie heiser.
„Vielleicht kann ich dafür sorgen, dass es dir besser geht“, sagte Marco und legte einen Finger oben auf den Rand des Badetuchs.
Er wartete keine Antwort ab, sondern zog kurz am Badetuch, sodass es zu Boden fiel.
Auf eine Nacht mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an, dachte er, als er Isobel in seine Arme schloss.
Als Isobel erwachte, lag sie in Marcos Armen in dem großen Doppelbett. Es war ein herrliches Gefühl, seinem starken Körper so nah zu sein.
Draußen läuteten Kirchenglocken, und die Morgensonne fiel durch einen Schlitz in den Gardinen.
Sie drehte den Kopf und beobachtete Marco. Seine Augen waren geschlossen, seine schönen Gesichtszüge ganz entspannt. Sie betrachtete ihn für einen Moment: die sinnlich geschwungenen Lippen, das stolze Kinn, das dichte Haar. Kein Mann hat ein Recht darauf, so gut auszusehen und so gut im Bett zu sein, dachte sie verträumt.
Sie wäre gern mit den Fingern über seine olivenfarbene Haut gefahren. Aber wenn sie das tat, würde sie ihn bestimmt wecken. Doch dann würde er feststellen, dass die Sonne allmählich über der Stadt aufging.
Und sobald er das festgestellt hatte, wäre die schöne Zeit zu zweit vorbei. Er würde sich wahrscheinlich gleich an die Arbeit machen. Hatte er nicht gestern gesagt, dass er jede Menge Arbeit zu erledigen hatte?
Weitere Kostenlose Bücher