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In den Fängen der Macht

In den Fängen der Macht

Titel: In den Fängen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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ermordet hatte, anstatt ihn nur bewusstlos zu schlagen? Waren sowohl Judith als auch die Waffen das Motiv für den Mord?
    Monk war allein mit Trace, möglicherweise war er gerade jetzt mit ihm unter Wasser, und sein Leben hing von der Erfahrung eines Mörders ab.
    Aber Casbolt war unterwegs, um Lanyon zu holen und Monk zu retten. Er könnte schon dort eintreffen, bevor… Dort! Ja, wo denn?
    Plötzlich erstarrte sie, ihre Gliedmaßen zitterten. Casbolt hatte sie nicht gefragt, wo Monk nach dem Schiff tauchte! Er wusste es!
    Alles, was für Albertons private Investitionen im chinesisehen Krieg zutraf, traf ebenso auf Casbolt zu. Er könnte ebenso Geld verloren haben und damit all den Luxus, den Geld ermöglichte! Dieses wunderbare Haus und alles, was darin war, die Bewunderung und den Respekt, der Erfolg stets begleitete. Und Casbolt war an Erfolg gewöhnt. Alles, womit er sich umgab, zeigte, dass er sein ganzes Leben lang an Erfolg gewöhnt gewesen war … nur bei Judith war er ihm verwehrt gewesen. Sie hatte ihm nicht mehr gegeben als die Liebe einer Cousine und einer Freundin, aber niemals Leidenschaft. Dazu standen sie sich zu nahe.
    Hester lief zur Tür und drehte den Knauf. Aber sie war verschlossen. Verdammt! Dieser alte Diener musste gesehen haben, wie Casbolt das Haus verließ, und hatte die Tür verschlossen. Sie rüttelte an dem Knauf und rief.
    Stille. Sie begann, laut um Hilfe zu schreien.
    Entweder war er taub, oder er scherte sich nicht um die Hilferufe. Vielleicht hatte Casbolt ihm aber sogar aufgetragen, sie nicht zu befreien.
    Die Uhr! Casbolt hatte sie sicher gesehen, als er mit Monk in Breelands Wohnung ging, um Merrit zu suchen. Er konnte sie leicht eingesteckt haben, ohne dass Monk dies bemerkt hatte. Dann ließ er sie, als sie in der Tooley Street waren, fallen. Kein Wunder, dass er so erschrocken war, als er erfuhr, dass Breeland sie Merrit geschenkt hatte.
    So heftig sie konnte, rüttelte sie an der Tür und schrie um Hilfe. Aber ohne Erfolg.
    Sie fuhr herum, lief zu den Balkontüren und riss sie auf. Eine Glyzinie rankte sich zum Balkon empor. Würde sie als Halt für ihre Füße ausreichen? Monks Leben hing davon ab! Flink kletterte sie über die Brüstung, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass sie sich die Röcke ruinierte. Sie weigerte sich, einen Blick nach unten zu werfen, und begann, sich abwärts gleiten zu lassen, wobei sie sich festklammerte und immer ein Stück hinabkletterte, bis sie den letzten Meter auf den Rasen springen konnte und in einem Grashaufen landete.
    Sie stand auf, klopfte sich ab und eilte zur Straße.
    Es war alles nur um Geld und um Judith gegangen, nicht um Waffen. Der amerikanische Bürgerkrieg hatte nichts mit alldem zu tun. Die Waffen waren zweimal verkauft worden, und Casbolt hatte sich wenigstens eineinhalb Mal dafür bezahlen lassen. Er hatte Shearer und vielleicht noch einen weiteren Mann angestellt, um die Morde zu begehen, während er sich um ein Alibi für jene Nacht bemüht hatte. Dann hatte man sich, wie Monk vermutet hatte, in der darauf folgenden Nacht unten am Fluss bei Bugsby’s Marshes getroffen, um zu zahlen und bezahlt zu werden.
    Sie rannte hinaus, stellte sich mitten in den Verkehr und winkte mit den Armen, wobei sie laut schrie. Ihre Stimme klang hoch und schrill.
    Eine Kutsche drosselte das Tempo, um sie nicht zu überfahren. Ein Hansom kam quietschend neben ihr zum Stehen, und der Kutscher fluchte.
    Sie rief zu ihm hinauf: »Ich muss zur Polizeiwache an der Bermondsey Street. Das Leben meines Gatten hängt davon ab… bitte!«
    Ein älterer Herr saß in dem Hansom. Zuerst war er erschrocken, doch dann sah er die Angst in ihrem Gesicht, nahm ihre zerrissene Kleidung wahr und willigte mit außergewöhnlicher Großzügigkeit ein, ihr die Kutsche zu überlassen. Gleichzeitig streckte er ihr die Hand entgegen, um ihr beim Einsteigen behilflich zu sein.
    »Steigen Sie ein, meine Liebe. Kutscher, tun Sie, was die Dame wünscht, und zwar mit der größtmöglichen Eile!« Der Kutscher zögerte nur so lange, bis er sicher war, dass Hester im Wagen saß, dann hob er die Peitsche hoch in die Luft und spornte die Pferde an.
    Monk keuchte, dann lockerte sich der Luftschlauch plötzlich, und die Luft strömte wieder um sein Gesicht. Er spürte eine Berührung an der Schulter und versuchte, herumzuwirbeln, aber er war zu langsam, zu ungelenk.
    Trace tauchte neben ihm auf, er schüttelte den Kopf und hielt lächelnd den Schlauch in der Hand.
    Monk

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