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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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»Ihr Dreckskerle.« Er richtete einen hasserfüllten Blick auf Kyl. »Von Otto hab ich ja nichts anderes erwartet, aber du, Kyl, bist dort geboren, genau wie ich. Wie konntest du deiner Stadt und unseren Leuten den Rücken kehren?«
    »Du weißt nicht, wovon du sprichst, Nick«, sagte Kyl durch zusammengebissene Zähne. »Verdammt, wie kannst du es wagen, mir gegenüber einen solchen Tonfall anzuschlagen? Ich habe Mitglieder meiner Familie verloren, Junge. Wir haben nicht mit Savitar auf einer Insel gehockt und surfen gelernt. Wir waren mitten drin. Ich bin während des Sturms dageblieben, zusammen mit Kyrian, Valerius, Talon und den anderen. Ich habe so lange bei den Such- und Rettungsteams mitgemacht, bis ich nicht mehr konnte. Und dann bin ich aufgestanden und habe von vorn angefangen. Jeden Tag von Neuem. Ich bin erst vor drei Monaten hierher versetzt worden. Also wage es nicht, dazustehen und über mich zu urteilen.«
    Leo stieß einen Pfiff aus. »Genug jetzt! Alle Squires raus hier. Und zwar sofort.«
    Susan fühlte sich, als wäre sie von einem Granatsplitter getroffen worden. Sie wollte anfangen zu argumentieren, dass sie hier schließlich keine Probleme gemacht hätte, aber Leo sah nicht so aus, als würde er sich auch nur ein einziges weiteres Argument anhören, egal, von wem.
    Ravyn drückte ihr beruhigend die Hand, ehe sie aufstand. Ironischerweise machte Nick zwei Schritte in Richtung Tür, ehe er sich erinnerte, dass er ja kein Squire mehr war. Er war jetzt ein Dark-Hunter.
    Als er zu seinem Platz zurückkehrte, lag in seinem Blick so viel Qual, dass es Susan den Atem nahm. Sie litt mit ihm und Dave und folgte den Männern aus dem Zimmer.
    Susan sah kurz zurück zu Ravyn, der sie anlächelte. Dieses Lächeln wärmte sie und verlieh ihr Kraft, als sie die Tür hinter sich schloss und zurück in den Keller ging, wo sie ihre Suche in Jimmys Unterlagen fortsetzte.
    »Also«, sagte Leo, als die Dark-Hunter unter sich waren und nur noch Leo als oberster Squire dabeisaß. »Wir stehen vor einem ganz besonderen Problem. Wir müssen nicht nur den Daimons ausweichen, sondern auch der Polizei. Hat irgendjemand einen Vorschlag?«
    »Du könntest dir zum Abschied selbst den Arsch küssen«, sagte Nick.
    Sie ignorierten diesen nicht besonders hilfreichen Kommentar.
    »Haben wir nicht bei den Squires jemanden, der bei der Polizei ist?«, fragte Zoe.
    Leo schüttelte den Kopf. »Nicht in Seattle. Wir haben hier welche beim Innenministerium und bei der Staatsanwaltschaft, aber nicht bei der Polizei selbst.«
    Belle stieß einen Laut der Empörung aus. »Warum nicht?«
    »Der Letzte ist in den Ruhestand gegangen«, sagte Leo gereizt. »Der andere ist vor einem Jahr an einem Herzinfarkt gestorben. Wir haben keine Gelegenheit gehabt, sie zu ersetzen.«
    »Das haben wir ordentlich vermasselt.« Belle griff nach dem Tequila und hielt sich gar nicht erst mit einem Glas auf, sondern nahm einen großen Schluck aus der Flasche. »Ist nicht böse gemeint, aber ich möchte nicht gern gebraten werden.«
    Zoe starrte zu ihr hinüber. »Das möchte keiner von uns.«
    »Hat es irgendjemand geschafft, Ash zu erreichen?«, fragte Dragon.
    Einer nach dem anderen schüttelte den Kopf.
    Außer Nick. »Ihr werdet nichts von ihm hören, bis es zu spät ist. Jedes Mal, wenn er verschwindet, geraten die Daimons außer Rand und Band. Ich sage euch, das hängt irgendwie miteinander zusammen.«
    Leo räusperte sich. »Das hilft uns nicht weiter, Nick.«
    »Und es hilft uns auch nicht weiter, wenn wir noch länger so zusammensitzen«, fügte Ravyn hinzu. »Wir sind schon zu lange zusammen und müssen eine Pause machen.«
    »Genau«, stimmte Menkaura zu.
    Belle stellte die halb leere Flasche auf den Tisch zurück. »Wenn wir doch bloß wüssten, was die wollen!«
    »Das versteht sich doch von selbst«, sagte Nick abfällig. Er schaute sich am Tisch um, als ob sie alle Idioten wären, und Ravyn wurde sein Verhalten allmählich leid. Trainier ihn – zum Teufel, der Mann konnte froh sein, wenn Ravyn ihn nicht umbrachte.
    »Möchtest du uns blinde Schafe nicht erleuchten?«, fragte Zoe.
    »Die meisten von euch sind alte Krieger. Könnt ihr euch das nicht vorstellen? Denkt mal nach – was hat im Lauf der Geschichte jede große Zivilisation zu Fall gebracht?«
    »Krieg«, antwortete Cael.
    »Nein«, flüsterte Zoe. Sie schaute alle am Tisch an. »Es ist das, was uns alle zu Artemis geführt hat.«
    Ravyn nickte, als er begriffen hatte, worauf sie

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