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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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innerhalb einer Stunde bekommen.«
    Sie schrie gellend vor Wut. »Nein! Das war nicht das, was wir abgemacht hatten. Du …«
    »Doch«, sagte er ruhig und schnitt ihr das Wort ab, bevor er die Sanduhr wieder auf das Regalbrett zurückstellte. »Du hast die Bedingungen gemacht, und ich habe sie befolgt. Jetzt musst du mich für zehn Stunden entlassen.«
    Sie ballte die Hände zu Fäusten, und ihr Gesicht wurde so rot wie ihr zerzaustes Haar. Er wusste, dass sie aufpassen musste, ihn nicht als Lügner hinzustellen. Andererseits wusste sie, was er tat – er konnte nicht lügen. Wenn er einmal sein Wort gegeben hatte, war es unumkehrbar.
    »Ich hasse dich!«
    Er schnaubte. »Sag das nicht, Artie. Es ist grausam, mir immer wieder Hoffnung zu machen.«
    In ihrer Wut warf sie das Haar über die Schulter zurück. Sein Blick richtete sich auf ihren entblößten Hals, und ihm knurrte der Magen.
    Sie hielt sofort inne. Ihre grünen Augen verdunkelten sich, und ihr Herz schlug rascher.
    Ash war unfähig, der Versuchung zu widerstehen, zog sie mit einem Arm zu sich heran, drückte ihren Kopf zur Seite und presste seine Lippen auf ihre pulsierende Ader, die ihn anlockte wie der Gesang einer Sirene. Der süße Duft ihres Blutes ließ sein eigenes Herz schneller schlagen. Er spürte, wie seine Fangzähne wuchsen, bis sie lang genug waren, um ihm das zu geben, was er brauchte.
    Er knurrte tief in seiner Kehle, versenkte seine Fangzähne in ihren Hals und schmeckte das Leben, das in ihr floss. Wenn sie ihn nährte, war dies die einzige Zeit, die er wirklich in ihrer Nähe verbringen wollte. Die einzige Zeit, in der sie ihn nicht zur Weißglut brachte.
    Ihr Blut beruhigte ihn, stillte seinen Hunger. Ohne von ihr abzulassen, drückte er ihre Schenkel auseinander und schob sich wieder in ihren Körper.
    Sie schrie vor Lust auf, ihre Hände wanderten seinen Rücken entlang, während er sich weiterhin nahm, was er brauchte.
    Er würde bald von ihr befreit sein …
    Susan schaute vom Boden hoch, als Ravyn das Zimmer betrat. Er hatte eine Aura von Zerstreutheit um sich. Sein Verhalten war merkwürdig. Es sah ihm gar nicht ähnlich, so gedankenverloren zu sein. Normalerweise betrat er ein Zimmer und war präsent.
    »Alles in Ordnung bei dir?«
    Mit grimmigem Gesicht rieb er sich den Nacken. »Ich weiß es nicht. Die Worte von Nick gehen mir noch immer im Kopf herum. So ähnlich wie Frettchen oder etwas Abscheuliches und Böses. Nicht dass Frettchen besonders abscheulich wären, sie sind eigentlich recht lecker, wenn ich in Leopardengestalt bin.«
    Susan verzog angewidert das Gesicht. »Das ist ja ekelhaft.«
    Er zwinkerte ihr zu. »Ich weiß – das war nur ein Witz. Ich mag nichts Rohes, in keiner Form … mit Ausnahme von weiblichem Fleisch.«
    »Igitt! Das ist noch schlimmer, du menschenfressender Nekromane.«
    »Meinst du Nekrophiler?«
    »Nein. Nekromane wie in ›verrückt nach Toten‹.«
    Er schien darüber nachzudenken. »Müsste es dann nicht eher Unnekromane heißen wie in ›untot‹?«
    Susan hob die Hände und gab auf. Sie wusste, wann sie geschlagen war. »Um noch mal auf Nick zurückzukommen, was genau beunruhigt dich?«
    »Nachdem du weg warst, hat er immer wieder gesagt, dass er denkt, einer unserer eigenen Leute, ein Dark-Hunter, würde uns verraten.«
    Das beunruhigte sie auch. Es war ein wirklich beängstigender Gedanke, aber sie konnte sich nur schwer vorstellen, dass einer der Frauen und Männer, die sie kennengelernt hatte, sich gegen die anderen wenden würde. Es schienen unausgesprochener Respekt und Brüderschaft zwischen ihnen zu herrschen.
    »Junge, Junge, wie Erika gesagt hat, er ist ein echter Sonnenschein, was?«
    Ravyn schien ihren Sarkasmus nicht zu begreifen. »Ja, aber ich glaube, dass er recht hat. Kannst du dir vorstellen, wie viel Schaden ein Daimon anrichten könnte, wenn er einen Dark-Hunter unter seiner Kontrolle hätte?«
    Mehr Schaden, als sie sich vorstellen wollte. Die Daimons hatten schon in Daimongestalt genug Schaden angerichtet. Wenn man sich vorstellte, dass sich einer von ihnen als Guter verkleidete … das könnte wirklich ganz schnell hässlich werden. »Wie leicht wäre das denn zu schaffen? Ich meine, ihr Leute kämpft doch ernsthaft gegen die Daimons, oder?«
    »Ich weiß nicht – zwei von uns haben sie bereits ausgeschaltet, und sie sind auch verdammt nahe dran gewesen, mich zu töten. Das reicht, damit ich mich frage, wie viel von Nicks Mist wahr ist und wie viel nicht.« Er neigte

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