In den Faengen der Nacht
Dark-Huntern! So ist es doch?« Nun lag Angst in seiner Stimme.
Stryker nickte. »Das ist in der Tat mein Motto. Aber heute sieht es ein bisschen anders aus.« Er packte Paul an der Kehle und schleuderte ihn gegen die Wand, wo er ihn so weit oben festhielt, dass die Füße des Mannes den Boden nicht mehr berührten.
Paul packte Strykers Hand mit seinen beiden Händen, und sein Gesicht wurde knallrot, als er versuchte freizukommen.
Auf Strykers Gesicht lag höllischer Zorn. »Du verlogener Dreckskerl. Du hast mein Vertrauen missbraucht und mich hinterrücks erdolcht.«
»Das habe ich nicht getan«, würgte Paul in einzelnen Atemstößen hervor. »Ich hab dich nicht angerührt.«
»Doch, das hast du.« Stryker riss ihn von der Wand weg, dann schleuderte er ihn erneut dagegen. »Als du Trates, meine rechte Hand, meinen Stellvertreter, erstochen hast, da hast du im Grunde auch mich erstochen. Mich! Und mich ersticht niemand. Verstehst du das, du armseliger Narr? Wenn ich dich leben ließe nach dem, was du getan hast, dann würde ich in den Augen meiner Männer schwach und untauglich aussehen, und das kann ich nicht zulassen.«
Ravyn trat eine Stufe die Treppe hinauf.
»Halt!«, schnauzte Stryker ihn an. »Das betrifft dich nicht, Dark-Hunter. Du und deine Frau können gehen.«
Ravyn schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht, und du weißt es auch. Selbst wenn er ein verlogener Drecksack ist, so ist er doch immer noch ein Mensch, und ich habe einen Eid abgelegt, die Menschen vor den Daimons zu schützen.«
Stryker seufzte müde, dann wurde sein Gesicht hart. »Spathis!«
Ehe sie sich rühren konnten, waren zwanzig Daimons im Raum. Drei stellten sich neben Susan, während der Rest die Treppe zwischen Stryker und Ravyn blockierte.
Ravyn ging auf sie los, und sie zerrten ihn daraufhin die Treppe hinunter, bis er neben ihr stand.
Sie versuchten nicht einmal zu kämpfen, denn es war offensichtlich, dass die Spathis mehr als fähig waren, sie ruhigzustellen.
Stryker wandte sich an Paul und öffnete den Mund, in dem seine Fangzähne deutlich zu sehen waren. »Ehe ich dich töte, sollst du wissen, dass ich in dieser Nacht, wenn die Sonne untergeht, meine Krieger auf jeden einzelnen Menschen jage, der dir geholfen hat. Auf jeden einzelnen, als Strafe für deinen Verrat. Kein erbärmlicher Mensch schlachtet einen meiner Daimons ab. Niemals.«
Pauls Augen traten hervor. »Nein! Wie kannst du das tun? Wir wollten doch unsere Kräfte vereinen und Seattle übernehmen. Wir sind Verbündete!«
»Ist das dein Ernst? Nachdem du Trates getötet hast? Aber jetzt habe ich einen noch besseren Verbündeten als dich.«
Ohne ein weiteres Wort nahm Stryker die Sonnenbrille ab und schlug seine Fangzähne in Pauls Kehle.
Empört von diesem Anblick, wandte Susan sich ab und kniff die Augen zu. Einen Moment später hörte sie Pauls schmerzhaften Schrei. Er klang laut durchs ganze Haus und ließ sie bis in die Seele erstarren. Trotz allem, was er getan hatte, tat er ihr leid. Niemand verdiente es, so zu sterben …
Sie konnte sogar seine Füße gegen die Wand schlagen und ihn um Gnade wimmern hören, während Ravyn versuchte, sich einen Weg an den Daimons vorbeizukämpfen, um Paul zur Hilfe zu kommen. Aber es war sinnlos.
Plötzlich herrschte vollkommene Stille.
Susans Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt. Waren sie die Nächsten?
Auf dem Treppenabsatz oben war ein Aufprall zu hören.
Ihr war übel, sie schaute hinauf und sah Paul auf dem Boden zu Strykers Füßen liegen. Er fuhr sich mit dem Unterarm übers Gesicht, um sich Pauls Blut von Lippen und Kinn zu wischen.
Stryker setzte seine Sonnenbrille wieder auf, stieg lässig über die Leiche und ging die Treppe hinunter, bis er vor Ravyn stand. Stryker schmatzte mit den Lippen, sein Gesicht war verzerrt, als wenn er mit dem Geschmack nicht glücklich wäre. »So ein Schlappschwanz. Seine erbärmliche Seele ist kaum eine Vorspeise.«
»Du Mistkerl!« Ravyn versuchte, nach ihm zu greifen, aber die Daimons ließen das nicht zu.
Stryker lachte. »Ja, und ich genieße diesen Titel.«
»Bringen wir ihn um, Herr?«, fragte einer der Daimons.
Stryker neigte den Kopf, als ob er darüber nachdächte. »Heute nicht, Davyn. Heute erweisen wir unserem würdigen Gegner ein bisschen Gnade. Schließlich hat er mich gelehrt, dass man menschlichem Vieh nicht vertrauen darf. Nur andere Unsterbliche verstehen die Regeln des Krieges.«
Er brach durch die Reihen der Daimons und stellte
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