In den Faengen der Nacht
töten.«
Stryker stand langsam auf und genoss seinen Sieg. Hier war etwas, das Acheron auf keinen Fall würde kommen sehen. Weil er Nick liebte, wäre ihm dessen Zukunft verborgen. Er würde niemals erfahren, dass dieser Mann ihn verraten würde.
Er würde es erst erfahren, wenn es zu spät war und der tödliche Schlag ihn traf.
Erregt knöpfte Stryker sein Hemd auf, sodass sein Hals bloßlag. Er setzte sich auf die Ecke seines Schreibtisches, damit Nick ihn leicht erreichen konnte. Obwohl das Blut von Dark-Huntern so beschaffen war, dass es für Daimons giftig war, war das Blut der Daimons für Dark-Hunter nicht giftig. Dass Dark-Hunter anderen Gefühle und Kräfte entzogen, war der Grund, warum sie kein Blut trinken durften. Nick erfuhr eines der vielen Geheimnisse, die Acheron vor seinen Huntern geheim hielt.
»Bist du bereit, Dark-Hunter?«
Nick starrte auf den Hals des Daimons und die Ader, die dort pochte. Wenn er das tat, dann gab es für ihn keinen Weg zurück. Niemals mehr.
Und dann sah er das freundliche Gesicht seiner Mutter. Er sah sie in ihrem Lieblingsstuhl sitzen, tot, in ihrem Haus an der Bourbon Street.
Ash musste für die Leute bezahlen, deren Tod er zugelassen hatte. Für die Leute, die er nicht ins Leben zurückgeführt hatte. Hastig atmend trat er einen Schritt näher und schlug seine Fangzähne in den Hals des Daimons.
Stryker lachte, als Hitze seinen Körper durchströmte. Er umfasste Nicks Kopf, sodass Nick seine Kräfte trinken konnte. Stryker wusste, was mit Nicks Körper geschah, kannte die Gier und das Verlangen, die der Mann empfand, als Strykers Lebenskraft in ihn eindrang. Es gab nichts Vergleichbares.
Und als Nick von seiner neu gefundenen Stärke immer wilder wurde, schob Stryker ihn in Sataras Arme.
Nick wirbelte herum und drückte sie an die Wand, bevor er sie fieberhaft küsste. Er musste das Feuer in seinem Körper freisetzen, sonst würde es ihn verzehren.
Stryker wischte sich das Blut vom Hals und leckte sich die Finger. »Ruf mich, wenn er mit dir fertig ist.«
Er war nicht sicher, dass Satara ihn hörte, denn Nick zerrte zornig an ihren Kleidern. Stryker ließ sie allein, damit sie es miteinander treiben konnten. Er genoss den Moment.
Er hatte jetzt zwei Dark-Hunter von Ash. Von einem wusste Ash. Aber der andere …
Er würde dem Atlantäer den Tod bringen.
Susan lächelte in Erinnerung an die Vermählungszeremonie mit Ravyn, als sie in die Räume des Daily Inquisitor kam.
»Hallo, Joanie«, sagte sie und ging auf Leos Büro zu.
»Hallo, Susan.« Joanie beugte sich weit über den Schreibtisch und flüsterte laut: »Hast du gehört, dass es hier bei uns in Seattle Vampire gibt?«
»O ja. Viele von denen hängen im Happy Hunting Ground herum.«
Sie sah zu, wie Joanie sich eine Notiz machte, schüttelte den Kopf über diese Frau und öffnete Leos Tür. »Hallo, Boss, was gibt’s Neues?«
Otto saß Leo am Schreibtisch gegenüber. »Du siehst ja schrecklich munter aus, Sue. Was ist denn mit dir passiert?«
Sie trat herein, schloss die Tür, reichte ihm ihren Artikel und betrachtete sein Gesicht, während er ihn las und dann nervös lachte.
»Was ist das?«
Sie lächelte ihn an. »Ich habe von Ibsen gelernt. Ich weiß jetzt, wie ich das Absurde umarmen kann.«
Otto hob eine Augenbraue. »Ich glaube, sie hat gelernt, wie sie eine Wasserpfeife umarmen kann.«
Susan schlug ihm spielerisch auf die Schulter. Als sie ihre Hand zurückzog, packte Otto ihr Handgelenk. »Was ist das?«, fragte er, drehte ihre Hand um und sah das Zeichen.
Es war, als ob sich ein Schatten über das Büro legte.
Susan ballte ihre Hand zur Faust, aber es war zu spät.
»Du kannst nicht seine Gefährtin sein«, knurrte Otto. »Es ist gegen die Regeln. Du bist ein Squire.«
Susans Herz hämmerte, als sie nach einer Lüge suchte.
»Genau genommen stimmt das nicht«, sagte Leo und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
Otto ließ sie los. »Was meinst du damit?«
Leo wand sich ein wenig, bevor er antwortete: »Ich habe vergessen, sie zu vereidigen. Technisch gesehen ist sie noch kein Squire.«
Otto war fassungslos. »Leo …«
»Na ja, wir hatten eine ganz schön harte Woche, weißt du! Ich wollte es machen, aber dann kam etwas dazwischen.«
Zu ihrem großen Erstaunen entspannte Otto sich. »Verdammt. Wieder ein guter Dark-Hunter verloren. Und ich hatte den Leoparden wirklich gern.«
Susan wurde es bei seinen Worten kalt. Würden sie Ravyn dafür töten, dass er sich mit ihr
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