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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Artie. Meine Männer brauchen mich.«
    Die Nägel bohrten sich tiefer in sein Schulterblatt, als ihr Ärger aufflackerte und ihn versengte. »Du hast mir versprochen, dass du mir eine Woche lang dienst, wenn ich die Seele dieser Frau freilasse, obwohl ich nie begriffen habe, warum du die Seele eines Schattens haben wolltest.«
    Weil sie keinen Begriff von Mitgefühl hatte und auch niemals haben würde.
    »Und du kannst mich von meinem Wort entbinden.« Er wandte den Kopf und schaute in ihr ungerührtes Gesicht.
    Sie ließ ihre Nägel schmerzhaft über seinen Rücken gleiten und kratzte ihm gemeine Striemen in seine Haut, die sich sofort geschlossen hätten, wenn sie nicht ihre Kräfte eingesetzt hätte, damit sie frisch und schmerzhaft blieben. Ashs Gesicht war unbewegt, aber er erstarrte, als sein Rücken brannte. Sie hasste es, dass sie ihn liebte, und ihre ganze Beziehung hindurch hatte sie ihn bestraft, denn nach ihrer Vorstellung konnte sie nicht ohne ihn leben. Obwohl er es ungeheuer gerne gesehen hätte, wenn sie es einmal ausprobiert hätte.
    Sie krallte ihre Hand in sein langes, blondes Haar und riss bösartig daran.
    Er war von ihren kindischen Spielchen gelangweilt und seufzte. »Bist du jetzt fertig damit?«
    Sie riss noch einmal und ließ ihn dann los. »Ich sollte dich für deine Unverschämtheit auspeitschen lassen.«
    Warum nicht? Sein Rücken schmerzte noch von ihrer letzten Züchtigung – das war Teil des Preises, den sie ihn für die Seele von Danger zu bezahlen zwang. Sie war seit jeher so sadistisch gewesen. Dass er Schläge hinnehmen konnte, ohne zu zucken, hatte sie schon immer wild gemacht. Andererseits war er von der Brutalität entwöhnt. Wenn er reagierte, hatte das nur dazu geführt, dass seine Bestrafung verschlimmert wurde, also hatte er früh im Leben gelernt, sie hinzunehmen und weiterzumachen.
    »Wie immer es dir gefällt, Artemis. Was dich glücklich macht.«
    »Dann komm mit mir zurück ins Bett.« Sie schob sich das Haar aus dem Nacken. Ihre lange anmutige Hand streichelte den einzigen Körperteil, der für ihn irgendeinen Reiz darstellte. »Ich werde dich auch verköstigen, wenn du mitkommst …«
    Bei dieser Einladung fühlte er seine Eckzähne wachsen, und sein Magen knurrte vor Verlangen. Es war fast einen Monat her, dass er zuletzt gegessen hatte. Das hatte ihn mehr als alles andere gezwungen, eine Woche bei ihr zu bleiben. Er musste bald etwas von ihr bekommen, sonst würde er sich in das verwandeln, was er jagte. »Reiz mich nicht, Artemis. Dafür bin ich zu hungrig.«
    Sie kam näher heran. So nahe, dass er das Blut riechen konnte, das durch ihre eisigen Adern floss. Sie knabberte an seinem Kiefer und umfasste ihn sanft mit der Hand, und doch regte sich sein Körper nicht im Geringsten. »Gib mir, was ich möchte, und ich gebe dir eine kleine Gnadenfrist, damit du nach ihnen sehen kannst.«
    Ash biss die Zähne zusammen. Er hasste es, wenn sie um Sex feilschte. Er würde nachgeben. Wieder einmal.
    Andererseits war er ihre Hure. Für den Anschein von Zuneigung, für die Neuartigkeit einer zärtlichen Berührung hatte er sich ihr vor elftausend Jahren verkauft. Wie sehr er es auch hasste, wie sehr er sie auch hasste – er wusste, dass er ohne sie nicht leben konnte. Nicht wenn er sich sein Mitgefühl erhalten, seine Gefühle unter Kontrolle haben und nicht zum Instrument einer noch eigensüchtigeren Göttin werden wollte.
    Er hatte sich schon oft genug verflucht, denn ihm schien alles so trivial, dass er sich fragte, warum es ihm Jahrhunderte zuvor so wichtig gewesen war. »Ich will dein Wort, dass ich Nahrung bekomme und dich dann für vierundzwanzig Stunden verlassen kann.«
    Sie leckte sich die Lippen und betrachtete seinen nackten Körper begehrlich von oben bis unten. »Verschaff mir innerhalb einer Stunde sechs Orgasmen, dann kriegst du zehn Stunden frei. Ich schwöre es beim Fluss Styx.«
    Darüber konnte Ash nur leise lachen. Nach all den Jahrhunderten unterschätzte sie noch immer seine Fähigkeiten. Sechs Orgasmen und eine Mahlzeit, du lieber Gott! Er würde in weniger als fünfzehn Minuten mit ihr fertig sein …
    Susan saß da und benetzte Ravyns heiße Stirn. Er murmelte im Schlaf unverständliche Worte. Otto hatte ihr geholfen, die Schweinerei von vorhin wegzuräumen, und jetzt waren sie allein, während Ravyn immer wieder zu sich kam und dann von Neuem das Bewusstsein verlor. Sie blätterte im Handbuch, das Otto ihr gebracht hatte, und überflog es auf der

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