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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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rieb sich wieder an ihr.
    »Lass das, und hör mir zu! Ich bin allergisch auf dich«, sagte sie streng.
    Zumindest auf sein Haar, was auch wirklich einen Sinn ergab, denn es war Katzenfell, auf das sie reagierte. Aber am schlimmsten war, dass sie schrecklich enttäuscht war. Und das ergab für sie überhaupt keinen Sinn.
    Es war nicht so, als könnte sie je eine Beziehung zu einem Mann haben, der eine untote Katze war und ein Dark-Hunter noch dazu.
    »Komm, Susan«, sagte er mit tiefer, herausfordernder Stimme, als er seine Hüften hob, um sich an ihrem Körper zu reiben, der viel zu interessiert an diesem harten Teil seines Körpers war. »Ich brauche dich.«
    Sie erstickte den verdorbenen Kobold in sich, der verlangte, dass sie ihm die Kleider vom Leib reißen und die niederen Instinkte von ihnen beiden befriedigen sollte, und schüttelte den Kopf. »Was du wirklich brauchst, ist eine kalte Dusche.«
    »Komm mit, dann seife ich dir den Rücken ein.«
    Er war einfach unermüdlich!
    Plötzlich klopfte es an der Tür.
    Susan war dankbar für die Unterbrechung, rollte sofort von Ravyn herunter, stand auf und zog ihre zerknitterte Kleidung zurecht.
    »Herein.«
    Die Tür ging auf, und Erika schaute an ihr vorbei auf Ravyn, der ausgestreckt auf der Matratze lag.
    Ravyn grunzte, drehte sich auf die Seite und rollte sich in einer Stellung zusammen, die sehr katzenähnlich war. »Hallo, Kätzchen. Hast du ein bisschen Kleingeld?«
    Erika rümpfte die Nase und trat an Susan vorbei ins Zimmer. »Was ist denn mit ihm los? Ist er high?«
    »Ja, sehr«, antwortete Susan und ahmte Erikas abgehackte Sprechweise nach.
    Das schien sie zu amüsieren. »Mensch, irgendeine Ahnung, was es ist?«
    Susan verschränkte die Arme vor der Brust und sah zu, wie Erika sich langsam Ravyn näherte, der inzwischen etwas sang, das wie ein Wiegenlied in einer anderen Sprache klang. »Ich bin nicht hundertprozentig sicher. Warum?«
    »Egal, was es ist, wir sollten die Dosierung erhöhen. Er hat mich nicht mehr Kätzchen genannt, seit ich zehn Jahre alt war.« Erika lächelte sie erfreut an, und Susan wäre belustigt gewesen, wenn sie einander besser verstanden hätten. Aber wenn sie an Erikas blasierte Einstellung Ravyn und sich selbst gegenüber dachte, dann empfand sie keine übermäßige Freundlichkeit der jüngeren Frau gegenüber.
    »Kommst du aus einem bestimmten Grund?«
    »Ich wollte nur sichergehen, dass es ihm gut geht.« Ihre Stimme zitterte ganz leicht, sodass Susan sich mies fühlte, weil sie so kurz angebunden gewesen war. Schließlich kannte Erika ihn schon ihr ganzes Leben lang, und weil ihr Vater auf Hawaii war, war Ravyn das Einzige, was sie hier an Familie hatte.
    »Es geht ihm gut«, sagte Susan sanft. »Bist du in Ordnung?«
    Erika nickte, aber in ihren Augen lag ein Ausdruck, der Trauer und Verletzung anzeigte. »Ich mag es einfach nicht, wenn Leute um mich herum sterben, wissen Sie?«
    »Ja, es ist beschissen, wenn man allein ist.«
    Erika schob eine Haarsträhne hinters Ohr. Mit dieser zögerlichen Geste verwandelte sie sich vom schnippischen Teenager in ein kleines Mädchen, das jemanden brauchte, der ihm sagte, dass alles wieder in Ordnung kommt. »Sie haben ja keine Ahnung.«
    »Zufällig habe ich eine Ahnung«, sagte Susan und trat näher auf sie zu. »Als ich so alt war wie du, war ich Waise, und seitdem bin ich immer allein gewesen.«
    »War es allein schwierig?«
    Susan schluckte, als alte Erinnerungen in ihr aufstiegen. »Ja, meistens schon. Bei der Abschlussfeier in der Schule stehst du allein da, während all deine Freunde von ihren Familien umgeben sind. Am ersten Tag im College bist du allein, und keine lachenden Eltern necken dich, während du versuchst, dein Zimmer zu finden. Wenn nicht irgendjemand Mitleid mit dir hat, gibt es keinen Ort, wo du hingehen kannst, wenn alles geschlossen ist. Aber das Schlimmste sind die Ferien, vor allem an Weihnachten. Du sitzt zu Hause, schaust auf das eine Geschenk unter dem Baum, das du dir selbst gekauft hast, und fragst dich, wie es wäre, eine Mutter oder einen Vater zu haben – oder wenigstens irgendjemanden, der dich anruft.«
    Und jetzt hatte sie nicht einmal mehr Angie und Jimmy. Angie war immer diejenige gewesen, die sie nach Hause zu sich eingeladen hatte. Sie hatte sie am Muttertag und an Ostern angerufen und sich vergewissert, dass es ihr gut ging. Und Susan hatte immer gelogen und gesagt, es gehe ihr gut, obwohl es wehtat, niemanden zu haben.
    Sie sah hinüber zu

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