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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Kammer.«
    Das klang alles sehr herzlich. »Ich glaube, da bin ich doch glücklich, dass ich keinen Vater hatte, wenn Väter sich so verhalten.«
    Niemand sagte etwas, und Phoenix gehorchte seinem Vater und führte sie zu einer Treppe auf der rechten Seite, die hinter einer Tür lag. Sie erwartete beinahe, dass die Tiere sich hinter ihrem Rücken auf sie stürzen würden, als sie sich auf den Weg zu diesem Zimmer machten.
    Es war winzig. Mehr als eine große Matratze auf dem Boden passte kaum hinein. Die Wände waren in einem stumpfsinnigen Grau gestrichen, und das Zimmer roch nach Moder. Richtig schön … wie ein verschimmeltes Stück Brot.
    »Was machen die denn sonst mit diesem Raum?«, fragte Susan, sobald Otto und Kyl Ravyn auf der Matratze abgelegt hatten.
    »Problematische Kunden«, sagte Otto. »Wenn jemand oder etwas aus der Reihe tanzt, müssen sie ihn festhalten, bis sie einen Beschluss zur Vollstreckung bekommen.«
    Das klang nicht erfreulich. »Beschluss von wem? Vom Rat der Squire?«
    Kyl schüttelte den Kopf. »Nein, vom Omegrion. Es ist das Zentralorgan für die Were-Hunter.«
    »Übrigens«, sagte Otto und sah Phoenix an, »danke, dass du uns geholfen hast, ihn hier runterzubringen.«
    »Leck mich, Mensch.« Und damit löste er sich in Luft auf.
    Susan klatschte in die Hände wie eine Kindergärtnerin vor ihrer Gruppe. »Also, Kinder, sind die Leute hier nicht gastfreundlich? Jede Benimmdame wäre stolz darauf.«
    Otto lachte, und Kyl schüttelte den Kopf über ihre Vorstellung. Sogar Leo schnaubte.
    »Die Were-Hunter sind vielleicht flauschig, aber warmherzig sind sie nicht.«
    Und das war wirklich eine Schande.
    Susan sah auf den armen Ravyn hinunter, der in einer ungünstigen Position auf der Matratze lag. »Könnte einer von euch wenigstens ein Kissen und eine Decke für ihn besorgen?«
    Otto nickte. »Ich bin sofort wieder da.«
    Die Männer traten an die Wand und ließen sie machen. Obwohl Susan nicht wusste, wie es dazu gekommen war, dass er jetzt wieder in ihren Verantwortungsbereich fiel. Aber allmählich gewöhnte sie sich daran.
    Sie setzte sich neben Ravyn. Als sie versuchte, es ihm auf dem provisorischen Bett bequemer zu machen, merkte sie, dass er nicht völlig besinnungslos war. »Ravyn?«
    Er zwinkerte ihr subtil zu, antwortete aber nicht. Er war so hilflos wie ein Säugling, und das machte ihr Angst. Wäre ihm das zugestoßen, während er ganz allein war, dann wäre er seinen Feinden völlig wehrlos ausgeliefert gewesen.
    Es war seine Achillesferse. Und das wussten seine Feinde jetzt …
    Dieser Gedanke schnürte ihr die Eingeweide zusammen, und sie schob ihm das Haar aus seinem schönen Gesicht. Obwohl seine Augen halb verborgen waren, waren sie noch immer atemberaubend und verstörend, und sie brachten einen fremden Teil in ihr zum Schmelzen. Sie war nie eine Frau gewesen, die bei einem gut aussehenden Mann den Kopf verloren hatte. Aber etwas in ihr fühlte sich ganz klar zu ihm hingezogen.
    Es war kaum zu glauben, dass sie ihn noch keine vierundzwanzig Stunden kannte.
    Otto kehrte mit einer Decke und einem Kissen zurück. »Wie geht es ihm?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Er seufzte. »Ich habe versucht, einen von den Ärzten herunterzuholen, damit sie ihn untersuchen, aber sie haben sich geweigert. Na, das ist wohl keine große Überraschung.«
    Sie knirschte vor Wut mit den Zähnen und schob ihm sanft das Kissen unter den Kopf. »Warum hassen sie ihn so sehr?«
    »Ich habe sie alle umgebracht.«
    Susan runzelte die Stirn, als Ravyn diese Worte flüsterte. »Was?«
    »Ich habe meine Familie umgebracht«, wiederholte er mit ferner und lallender Stimme. »Isabeau hat gelogen. Sie hat es ihnen gesagt, und sie haben uns angegriffen …«
    »Wer ist Isabeau?«
    Aber sie bekam keine Antwort, Ravyn hatte die Augen geschlossen und das Bewusstsein verloren.
    Otto zuckte die Achseln. »Ich habe keine Ahnung, wovon er spricht. Und ich weiß noch viel weniger, warum sie ihn hassen. Ich bin sicher, es hängt damit zusammen, dass er ein Dark-Hunter ist, aber bei allem anderen müsste ich raten.«
    Susan fühlte mit Ravyn und breitete die Decke über ihm aus.
    »Soll ich dir etwas zu essen besorgen, während du dich um ihn kümmerst?«, fragte Otto. »Vorausgesetzt, dass du hier bei ihm bleiben willst.«
    Wo hätte sie wohl sonst hingehen sollen? Außerdem war sie in ihrem Erwachsenenleben oft genug krank gewesen, um zu wissen, wie einsam man sich dabei fühlen konnte. Es gab nichts

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