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In den Haenden des Eroberers

In den Haenden des Eroberers

Titel: In den Haenden des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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Hände gegen die Schläfen, um dem schmerzhaften Pochen beizukommen.
    „Hast du sie mit Gewalt genommen?“, fragte Brice.
    „Aye“ , erwiderte Giles und atmete tief durch.
    „Ich nehme an, dass dies deinen Zorn nicht hat mildern können, richtig?“
    Hätte Brice nicht so trocken und sachlich gesprochen, dann hätte Giles ihm für diesen Kommentar wahrscheinlich einen Fausthieb versetzt. Andererseits hatten Giles, Brice und Soren praktisch Seite an Seite die ersten Erfahrungen mit dem weiblichen Körper gesammelt, und so war Brice einer der beiden einzigen Menschen, mit denen Giles über eine solch persönliche Sache reden konnte.
    „Sie hat mich um Vergebung angefleht und mir gesagt, dass sie mich liebt“, gab Giles daher preis.
    Brice verriet durch sein Schweigen, wie sehr auch ihn dies traf. Erneut goss er sich und seinem Freund von dem Gebräu des Bischofs ein, und sie tranken stumm.
    „Was also wirst du tun?“, fragte Brice dann.
    „Nachdem ich meinerseits sie um Verzeihung gebeten habe?“, fragte Giles düster. Brice nickte, und Giles fuhr seufzend fort: „Ich werde mir etwas einfallen lassen, um Edmund zu fangen, werde es dann irgendwie bewerkstelligen, Sir Eudes und Lord Huard loszuwerden, und zu guter Letzt werde ich dafür sorgen, dass mein mir angetrautes Weib mir künftig in allem gehorcht.“
    „Schätze, deine ersten beiden Vorhaben sind vergleichsweise einfach umzusetzen“, entgegnete Brice.
    „Wohl wahr.“ Giles erhob sich. „Lass uns zu Bett gehen. Der Morgen naht bereits, und er bringt jede Menge Arbeit mit sich.“
    Brice ging, um sich im Quartier der Soldaten schlafen zu legen, und Giles schritt erneut die Treppe hinauf. Er zweifelte nicht daran, dass Fayth ihn willig wieder im Bett aufnehmen würde, aber bevor sie nicht über einige persönliche Angelegenheiten und über Taerford geredet hatten, würde er sich nicht darauf einlassen.
    Giles ließ sich vor ihrem Gemach zu Boden gleiten und richtete sich dort zum Schlafen ein. Als die ersten Mägde durch die Gänge hasteten und die Burg zum Leben erwachte, erhob er sich steif, öffnete die Tür und betete, dass Fayth ihm vergeben möge.
    An den Geräuschen erkannte Fayth, dass der Morgen angebrochen war. Sie öffnete die Augen, streckte sich unter den Decken und stellte fest, dass jede Faser ihres Körpers schmerzte. Dann fiel ihr ein, warum.
    Giles.
    Fayth schloss die Augen wieder und sah im Geiste noch einmal, wie er mit der Heftigkeit eines Unwetters über sie herfiel, sah den Zorn in seinen Augen blitzen und spürte seinen Körper grimmig und wild von dem ihren Besitz ergreifen. Sie wusste, dass Schmerz die Ursache für Giles’ Verhalten war – Schmerz, der kaum hätte größer sein können und den sie, Fayth, ihm zugefügt hatte. Deshalb hatte sie sich ihm ergeben. Nur einen kurzen Augenblick hatte sie Angst gehabt, als Giles ihr Hemd zerriss, aber dann hatte sie erkannt, dass sich seine Wut vor allem gegen sich selbst und weniger gegen sie richtete.
    Was dann folgte, war an Wildheit den leidenschaftlicheren Nächten ihres Ehelebens angenehm gleichgekommen.
    Fayth seufzte. Sie fragte sich, ob es richtig gewesen war, ihm in diesem von Zorn überschatteten Moment ihre Liebe zu gestehen. Aber jetzt war es zu spät – also beschloss sie, sich anzukleiden und zu sehen, was der Tag bringen mochte. Sie schlug die Decken zurück und richtete sich auf.
    Und da stand ihr Gemahl und betrachtete sie, wie in der vergangenen Nacht.
    Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt, ernst und hart, doch seine Augen verrieten seinen Schmerz und auch sein Schuldgefühl.
    „Können wir reden?“, fragte er leise.
    Er reichte Fayth ein frisches Unterkleid und ein Übergewand, die sie hastig überzog. Um den Rest ihrer Garderobe würde sie sich später kümmern.
    „Ihr denkt, Ihr hättet verdient, was ich Euch letzte Nacht angetan habe, das weiß ich“, begann Giles. „Aber das habt Ihr nicht, Fayth. Ich hatte Euch geschworen, Euch niemals im Zorn zu nehmen, und ich habe mein Wort gebrochen.“ Kurz sah er sie an und wandte den Blick dann wieder ab. Seine Miene drückte Reue aus. „Vergebt mir, Fayth“, fuhr er fort. „Ich kann nichts tun, als Euch erneut mein Wort zu geben und zu beten, dass ich beim nächsten Mal die Kraft haben werde, es zu halten.“
    „Beim nächsten Mal?“, fragte Fayth. „Was meint Ihr damit, Giles?“
    In den dunklen Stunden der vergangenen Nacht war sie mit sich übereingekommen, dass Giles vorhatte, sich von

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