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In den Haenden des Eroberers

In den Haenden des Eroberers

Titel: In den Haenden des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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Engländer sich erheben werden? Dann hofft Ihr vergeblich. England wird William gehören, und die armselige Rotte von Rebellen, die Edmund um sich geschart hat, wird es ihm nicht nehmen können. Harolds Armee und all die großen angelsächsischen Adligen sind bei Hastings geschlagen worden. Es gibt niemanden mehr, der einen Aufstand anführen könnte. Es gibt keine Kämpfer mehr.“ Giles machte eine Pause. „Habt Ihr Edmund tatsächlich geglaubt, als er sagte, er brauche lediglich einen Stützpunkt, von dem aus er den Widerstand führen könne?“
    „Woher wisst Ihr das alles?“, fragte Fayth. Giles schien alle Pläne zu kennen, die Edmund ihr damals anvertraut hatte, um sie für seine Sache einzunehmen. Woher?
    „Einer Eurer Männer, der mir inzwischen die Treue geschworen hat, hielt es für angebracht, mich davon in Kenntnis zu setzen, weil er mir vertraut. Edmund und seine Rebellen sind beobachtet worden, wie sie ins Dorf eingedrungen sind und Vorräte geplündert haben. Hallam hielt es für das Beste, mich davon zu unterrichten, damit ich Euch und unser Volk schützen kann.“
    Fayth brach das Herz. Ihr eigenes Volk – das Volk, das sie zu befreien suchte, indem sie Edmund schützte – traute diesem bretonischen Ritter mehr, als sie selbst es tat beziehungsweise wagte.
    „Es muss Euch doch bewusst sein, dass Edmund Euch genauso für seine Zwecke missbrauchen würde wie William es getan hat, Fayth“, sagte Giles. „Sofern er Euch nicht selbst heiraten würde, um Euer Land zum Rebellennest machen zu können, würde er Euch jemand anderem als Köder hinwerfen, um sich dessen Treue zu erkaufen. Und so wie mein Herzog würde auch er Euch einfach fallen lassen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob Ihr in Sicherheit oder glücklich seid.“ Die tonlose Stimme verriet seine Erschöpfung. Tief atmete er durch und sah Fayth an. „Wenn es Euch also nicht darum ging, Edmunds Krieg zu unterstützen, worum ging es Euch dann, Fayth?“
    „Ich hatte gehofft …“, setzte sie an, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich habe alles verloren, habe jeden verloren, der mir etwas bedeutet hat. Ich hatte geglaubt, Edmund könne mir die Welt von einst zurückgeben.“
    Selbst in ihren eigenen Ohren klang die Begründung plötzlich schwach. Und sie war tatsächlich schwach, erkannte Fayth – sie lebte noch immer auf der Burg, auf der sie geboren worden war, inmitten der Ländereien, die über Generationen im Besitz ihrer Familie gewesen waren und die einst ihre Kinder erben würden. Fayth fühlte sich töricht, wenn sie bedachte, wie wenig Anlass sie für ihr Handeln gehabt hatte.
    Nun erst erkannte sie, dass sie Giles hätte vertrauen müssen, und zwar schon von dem Zeitpunkt an, als er sich zum ersten Mal als wahrer Ehrenmann erwiesen hatte.
    Doch als sie ihn so dastehen sah und den Schmerz in seinen Augen erkannte, während er auf eine Erklärung wartete, traf Fayth eine noch viel schlimmere Erkenntnis: Sie hätte diesem Mann nicht nur ihr Vertrauen, sondern auch ihr Herz schenken müssen – weil sie ihn liebte. Fayth wankte und lehnte sich gegen die Mauer, als die Erkenntnis sie mit voller Wucht traf.
    Sie liebte ihn – auch wenn sie sich ihm bei allem entgegengestellt hatte. Auch wenn sie geglaubt hatte, Edmund sei die Lösung für ihre Probleme und die Notlage ihres Volkes.
    Sie liebte ihn .
    Giles.
    Denn Giles war es, der ihr Volk beschützte und sich um die Menschen kümmerte. Er war es, der ungeahnte Fähigkeiten in ihr, Fayth, weckte und förderte – der sich um sie sorgte.
    „Seht Ihr allmählich, was Ihr angerichtet habt?“, fragte Giles. „Werdet Ihr mir nun die Wahrheit sagen? Werdet Ihr mir verraten, wo Edmund ist?“
    Fayth schüttelte den Kopf. Sie liebte Giles, ja, aber dennoch konnte sie Edmund nicht an die Normannen verraten. „Ich kann nicht“, wisperte sie.
    Mit wenigen Schritten war Giles bei ihr, packte sie an den Schultern und zwang Fayth so, ihn anzusehen. „Wenn ich ihn nicht finde und an Herzog William ausliefere, dann wird der Bischof mich verhaften und mitnehmen. Und wenn der Herzog glaubt, dass Edmund noch lebt und Taerford als Unterschlupf nutzt, um Krieg gegen ihn zu führen, dann wird dieser seine Armee schicken, und hier wird kein Stein auf dem anderen bleiben.“
    Fayth versuchte, seinem Blick und damit der schrecklichen Wahrheit auszuweichen.
    „Der nächste normannische Lord, der auf Taerford Einzug hält“, fuhr Giles

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