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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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unterwerfen, zu bestrafen und zu dominieren.« Er wickelte ihre Strähne um seinen Finger und zog brutal an. Tamara zuckte zusammen und schrie leise auf. Sie hatte auf bittere Weise gelernt, dass es ein Fehler war, Schmerz vor ihm zu verbergen. »Ich habe ihn analysiert, weißt du«, fuhr Novak fort. »Ich habe sein Profil erstellt, so wie er meins erstellt hat. Uns verbindet viel.«
    »Wirklich? Was denn?«
    Zu ihrer Erleichterung ließ er von ihren Haaren ab und starrte an die Decke. »Zum einen eine ungewöhnliche Kindheit. So erlitten wir zum Beispiel beide in sehr jungen Jahren den traumatischen Verlust der Mutter.«
    Tamara gab einen leisen, bekümmerten Laut von sich, aber Novak war nicht auf Mitgefühl aus. Sein Blick war verklärt. »Wir hatten beide mental instabile Väter. Wir haben beide körperliche Defizite. Seine wurden durch mich verursacht und meine, wenn auch indirekt, durch ihn.« Er hob seine verstümmelte Hand und strich damit über die Narbe, die seinen blassen Oberschenkel verunstaltete und von einer Schussverletzung herrührte.
    »Faszinierend«, gurrte sie. »Diese Parallele ist mir noch nie aufgefallen. Die sich ähnelnden Verletzungen. An Händen und Beinen.« Sie ging ein kalkuliertes Risiko ein, indem sie sich zu ihm beugte und über die Narbe an seinem Schenkel streichelte. Dann zog sie seine Hand an ihre Lippen und küsste jeden der vernarbten Stümpfe.
    Er würdigte die Geste mit einem zufriedenen Lächeln, und sie erschauderte vor Erleichterung. »Was noch?«, hakte sie nach.
    »Die Intensität«, sinnierte er. »Die Unfähigkeit, Kompromisse einzugehen. Ich werde es bedauern, ihn zu verlieren. Es ist fast so, als würde ich einen Freund verlieren.«
    Als ob er wüsste, was es hieß, einen Freund zu haben.
    Dieser gefährliche Gedanke flirrte durch ihren Kopf, bevor sie ihn unterdrücken konnte, und Angst folgte in seinem Kielwasser. Sie durfte solche Überlegungen nicht an die Oberfläche ihres Bewusstseins gelangen lassen. Novak hatte übernatürlich feine Antennen und witterte den leisesten Hinweis auf Verrat schon von Weitem.
    Seine Augen fixierten sie mit nervenzermürbender Eindringlichkeit. »Ich war schon immer gut darin, falsche Untertöne herauszufiltern und sie zu nutzen«, bemerkte er. »Genau wie Victor. Er besaß tatsächlich die Unverfrorenheit, mich herauszufordern. Erinnerst du dich?«
    »Ja«, bestätigte sie ruhig. »Das war der Grund, warum du ihn umgebracht hast.«
    »Ich spürte seine Schwachstelle auf, klopfte – tapp, tapp, krrks – dagegen, und schon zerbrach er. Auf diese Weise werde ich sie alle vernichten. Tapp, tapp , Tamara. Mehr braucht es nicht, um sie über ihre eigenen Füße stolpern und sich selbst vernichten zu lassen.«
    Sie hoffte, dass ihr Lächeln nicht nervös wirkte. »Einfach brillant.«
    »Erin wird die härteste Nuss werden, aber ich denke, ich habe jetzt den Schlüssel, um sie zu knacken.«
    »Ihre Schwachstelle ist ganz offensichtlich Connor McCloud.«
    »Sieh unter die Oberfläche«, fuhr er sie an. »Erin mag Ordnung in ihrem Leben. Die Schande ihres Vaters, was am Crystal Mountain passierte, all das hat sie bis ins Mark erschüttert. Sobald ihre restliche Welt vor die Hunde geht, werden wir sehen, aus welchem Holz sie wirklich geschnitzt ist.«
    »Brillant«, wiederholte sie in einem Ton, der selbst in ihren eigenen Ohren hohl klang.
    »Diese Sache schreitet zügig voran«, sinnierte er. »Wir müssen die Dinge zusätzlich beschleunigen, um mit McClouds und Erins maßloser Begierde Schritt zu halten.«
    »Ich habe vorhin, kurz bevor du zu mir kamst, mit unserem Kontakt in Marseille gesprochen«, sagte Tamara.
    Er griff wieder nach einer ihrer Locken und riss daran. »Das hättest du mir sofort sagen müssen.«
    Sie zwang sich, wimmernd zusammenzuzucken. Ihre Veranlagung hätte ihr stoische Gelassenheit diktiert, aber sie wollte ihn nicht provozieren. Oh nein, bloß das nicht! Sogar sie wusste, wann sie sich besser beugte. »Es tut mir leid«, flüsterte sie. »Du warst so leidenschaftlich … Ich habe es darüber ganz vergessen. Bitte …«
    Er ließ ihre Haare los und schlug sie mit dem Handrücken ins Gesicht. »Was hat er gesagt?«
    Sie berührte ihre pochende Wange. Noch ein Bluterguss. Sie war großartig im Umgang mit Make-up und Puder, trotzdem waren selbst ihrer Genialität Grenzen gesetzt. »Martin Olivier ist bereit, seine Rolle zu spielen«, erklärte sie. »Man hat ihn sorgfältig darauf vorbereitet. Er wird sich von der

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