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In den Trümmern des Himmelsystems

Titel: In den Trümmern des Himmelsystems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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medienregierten demarchistischen Pöbelherrschaft einen Helden aus ihm gemacht, der sich die leidenschaftliche letzte Denunziation ihrer eigenen Aggression zu Herzen nahm… und das Demarchy hatte ihn nach Hause geschickt, einen beschämten Botschafter des guten Willens, damit er Verhandlungen über die Konstruktion einer Destille eröffnete, die sich sowohl für das Demarchy als auch für die Große Harmonie auszahlen würde.
    Doch die Beziehungen zwischen dem Demarchy und der Großen Harmonie waren nie über diesen Akt der Kooperation hinausgegangen, dessen einziger Zweck in gemeinsamen Notwendigkeiten lag. Unabhängige Demarchy-Gesellschaften verletzten immer noch diskanisches Hoheitsgebiet, und nur ihre allgemeine ökonomische Schwäche verhinderte ein ungesetzliches Ausbeuten der Ressourcen der Großen Harmonie ihrerseits. Die Große Harmonie selbst denunzierte das Demarchy unaufhörlich und beschuldigte es wegen der eigenen kärglichen Existenz.
    Doch aufgrund seiner Erfahrungen im Demarchy hatte er den Glauben für immer verloren, Gut und Böse seien einfach schwarz und weiß gezeichnet und jede Frage habe eine simple Antwort. Und nachdem er erkannt hatte, daß das Demarchy nicht durch und durch böse war, hatte er auch erkannt, daß man es nicht allein verantwortlich machen konnte für das elende Leben der Harmonie. Er hatte jenes größere, indifferente und unvermeidbare Schicksal gesehen, das die Große Harmonie ebenso wie auch das Demarchy die Straße ohne Rückkehr hinabzog.
    Und als er zu der Erkenntnis gelangte, daß es kein Zurück gab, keinen Ausweg, war er von der Verteidigungs- zur Handelsmarine übergewechselt, um dort zu arbeiten, weil er glaubte, dort am effektivsten arbeiten zu können und somit der Großen Harmonie ihren Weg auf der Straße des Untergangs so leicht wie möglich zu machen.
    Endlich erreichte Raul die Nabe des Regierungskomplexes, fühlte, wie die Finger alter Macht nach ihm griffen, als er plötzlich in die Unmittelbarkeit des offenen Raumes hinaustrat. Über ihm war die Decke amorph und dunkel, doch er wußte, die Oberfläche bestand aus durchsichtigem Kunststoff, nicht aus solidem Stein. Einst hatte sie sich zu den Sternen und zu der Majestät von Diskus geöffnet – als die Ringe von Diskus noch die Lebensquelle für den gesamten Gürtel gebildet hatten. Doch nun war der durchsichtige Dom mit einer undurchsichtigen Schneedecke bedeckt; die Kuppel hatte zuviel Wärme entweichen lassen.
    Er bahnte sich einen Weg durch die Vielzahl anderer schwebender Regierungsarbeiter, die meisten von ihnen Marineangehörige wie er selbst. Automatisch beantwortete er den Salut ihrer erhobenen Hände, sein Verstand eilte ihm voraus in den Verhandlungssaal, wo die anderen Hände auf den Beginn der Konferenz mit dem Herzen warteten.
    Raul setzte sich still in seinen Stuhl und wartete, bis die Teilnehmer des Treffens zur Ordnung gerufen werden würden. Er saß als jüngster Offizier, der den Rang einer Hand der Harmonie erreicht hatte, am Ende des Tisches, der vom Herzen am weitesten entfernten Position. Er nickte Lobaschewski zu seiner Rechten zu, wonach er die Reihen der Offiziere und Offiziersanwärter eingehend musterte. Ohne Überraschung nahm er zur Kenntnis, daß sie sich wie üblich in zwei verschiedene Fraktionen gespalten hatten – die Verteidigungsfraktion auf der einen, die Handelsfraktion auf der anderen Seite. Wie immer hatte er sich zur Handelsfraktion gesetzt. Als er das Ende der Tafel sah, die Spitze des Tisches, die eine Art Niemandsland zwischen beiden Parteien bildete, lächelte er unmerklich.
    Ein einziges Wort unterbrach die geflüsterten Mutmaßungen; Raul wandte seine Aufmerksamkeit dem Kopf des Tisches zu, erhob sich mit dem Rest, um der Ankunft des Herzens Tribut zu zollen – dem Triumvirat, welches das Auf und Ab der Macht in der Großen Harmonie kontrollierte. Chatichai, Khurama und Gulamhusein, wie ein vielfacettiger Hindugott, ununterscheidbar untereinander oder inmitten ihres Stabs in der schlichten Gemeinsamkeit ihrer Kleidung, aber unverwechselbar getrennt durch eine undefinierbare Selbstzufriedenheit – und jenen nicht harmonierenden Ambitionen, die sie an die Spitze gebracht hatten und sie nun um ihre Position kämpfen ließen. Raul kannte die Arten von Streß, die an ihnen nagten, und war dankbar, sich bereits über den Pegel seiner eigenen Ambitionen erhoben zu haben.
    Die drei Männer am Kopf des Tisches setzten sich langsam auf ihre Stühle, ein Zeichen

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