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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»Nimmst du ernsthaft an, daß ich diesen Unsinn glaube? Du Yetch! Denk an meine Neemus, an meine Wächter!«
    »Ich brauche nicht an sie zu denken, denn sie sind tot. Wenn nun alle tot wären!«
    Daraufhin hielt sie den Atem an und deutete wieder auf die Schriftrolle. »Ich kenne diese unmöglichen Namen nicht – nur Vallia und Valka sind mir bekannt. Und Zamra. Ich habe einmal von einem Kov von Zamra gehört. Meine Schriftgelehrten berichteten mir, sein Name stehe in einem Geheimdokument, das aus Hamal stammt, wo er einen Besuch machte. Er soll Ortyg Larghos heißen.«
    Ich lachte. »Ortyg Larghos wurde von vielen Pfeilen durchbohrt, weil er seinen Herrscher verraten hatte.«
    »Es ist einfach, einen Mann für tot zu erklären und seine Stelle einzunehmen, wenn man viele Dwaburs von seiner Heimat entfernt ist.«
    Ich spürte, daß Fahia Spaß an der entwürdigenden Szene hatte. Sie hoffte, daß ich zusammenbrechen und sie um Gnade anflehen würde, während sie die Daumenschrauben immer enger zog, bis ich schließlich all meine Sünden gestand. Sie fuhr sich mit der Zunge über die vollen roten Lippen. Selbst in diesem Augenblick empfand ich Mitleid mit ihr.
    Bisher hatte ich noch nicht von Delia gesprochen. Was immer ich hier sagte, konnte doch nichts an meinem Schicksal ändern, und ich wollte die Sache jetzt möglichst schnell hinter mich bringen, um Delia weitere Qualen zu ersparen.
    Man mußte uns aus dem Wrack des Vollers gezogen haben, nachdem uns die Herren der Sterne an der Flucht gehindert hatten. Als ich erwachte, hatte ich mich angekettet in diesem Käfig befunden. Man hatte mir zu essen und zu trinken gegeben. Doch ich fühlte mich ziemlich schmutzig, obwohl ich oft mit Wasser übergossen worden war.
    Hohn und Spott der Königin nahmen an Schärfe zu. Sie steigerte sich förmlich in eine Erregung hinein, ihre blauen Augen blitzten mich an, und ihre Gesicht war verzerrt. Sie bemerkte meinen Blick und schien zu begreifen, daß ich sie nun gnadenlos erwürgt hätte, wenn ich sie hätte erreichen können.
    »Beim stinkenden linken Augapfel Makki-Grodnos!« röhrte ich sie an. »Du dumme Pute! Komm endlich zum Schluß, im Namen Havil des Grünen!« Und als sie zurückfuhr, starrte ich ihr ins Gesicht. »Oder der Hyr-Kleesh Lem möge deinen verkommenen Körper verzehren!«
    Sie verlor die Beherrschung. Höflinge eilten herbei, um mich auszupeitschen, Wächter liefen nervös durcheinander, eine Anzahl von Hortern verlor das Bewußtsein, und die vornehmen Damen lehnten sich zitternd an ihre Begleiter.
    Als sich das Durcheinander beruhigt hatte, war Königin Fahia davongerauscht.
     
    Die Vorbereitungen im Jikhorkdun für das größte aller Kaidurs wurden mit Gründlichkeit in Angriff genommen. Die Abtrennungen um die Arena wurden erhöht und verstärkt, feste Marmormauern waren vor der Loge der Königin errichtet worden, in der sich eine ganze Abteilung von Armbrustschützen verschanzt hatte.
    Man brachte meinen Eisenkäfig in einen kleinen Hof, der offenbar neu war, denn ich kannte ihn nicht. An einer Mauer des Hofes stand eine Reihe von Söldnern, die gespannte Armbrüste auf mich gelegt hatten. Es waren insgesamt fünfzig. Sklaven in grauen Lendentüchern öffneten den Käfig und nahmen mir die Ketten ab. »Hai, Brüder!« sagte ich. Mit den ersten Minuten der wiedergewonnenen Freiheit konnte ich nicht viel anfangen, bis mein Blutkreislauf wieder richtig in Gang war; in dieser Zeit hätte ich nicht einmal gegen einen Woflo kämpfen können. Als ich schließlich aufstehen konnte, eskortierten mich die Armbrustschützen durch ein Tor.
    O ja, Sie können mir glauben, daß diese Szene auch jetzt noch deutlich vor meinen Augen steht!
    Nackt betrat ich den silbernen Sand der Arena.
    Es war alles wie früher, und doch hatte sich alles verändert. Die Ränge und Logen stiegen in den blauen Himmel empor. Als ich das Rund betrat, standen die Sonnen von Scorpio im Zenit. Die Schatten unter mir waren kurz. Alle Zuschauer hatten einen guten Blick. Und wie sie brüllten und kreischten! »Schwertkämpfer Drak!« riefen sie. »Hyr-Kaidur!« O ja, sie liebten es, wenn das Blut spritzte, und besonders, wenn es das Blut eines großen Champions war.
    Der Silbersand schimmerte im Glanz der Sonnen. Der beißende Geruch wilder Tiere wehte von den Käfigen herüber. Ich blickte empor, als eine Gruppe Morvols mit Wachsoldaten das Stadion überflog, die vermutlich mehrere Kurven fliegen würden, um den Kampf unter sich zu verfolgen.

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