Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
reizen!
    Ich wich zur Seite aus, als ich auf den Boloth zurannte, wich dem baggerähnlichen Maul aus. Die acht Hauer bildeten eine praktisch unüberwindliche Elfenbeinbarriere. Ich dachte an den Shorgortz und die Ullgishoa, aber schließlich dachte ich nur noch an den Boloth vor mir. Mein Sprung trug mich an dem gesenkten Kopf vorbei, so daß ich mich an den Segelohren festhalten konnte, die viermal so groß waren wie die eines afrikanischen Elefanten. Doch im Gegensatz zu einem Elefanten befand sich hinter den Ohren keine verwundbare Stelle. Und ich durfte nicht vergessen, daß das Ungeheuer drei Herzen hatte!
    Ich zog mich empor, hob den Djangir und senkte die Klinge in das rechte Auge des Boloth.
    Die herausspritzende Flüssigkeit lief mir über die Arme. Jetzt hatte der Boloth nur noch ein Auge zur Verfügung. Er reagierte mit einem schmerzerfüllten Bellen und schüttelte den mächtigen Kopf. Ich wurde durch die Luft gewirbelt und landete flach auf dem Rücken. Dank meiner alten Kampfausbildung vermochte ich den Sturz abzumildern.
    Der Boloth sah sich kopfschüttelnd um, stampfte mit den Füßen auf, ließ seine Schwänze schwirren. Er setzte sein dumpfes Bellen fort. Für ihn war die Welt auf der rechten Seite dunkel geworden. Leider war der Djangir dabei in seinem Auge steckengeblieben. Ich sagte die übelsten Makki-Grodno-Flüche auf, die ich wußte; ich mußte mir den Djangir zurückholen, denn er hatte mir bisher gut gedient und mußte mir wieder helfen, ehe das linke Auge Delia erblickte.
    Das Bellen ließ nach, und der Boloth wandte schwerfällig den Kopf. Ich sah die Nüstern beben. Auf einmal herrschte absolute Stille im Amphitheater. Der Boloth konnte mich natürlich auch hören – und er konnte riechen. In das tiefe Schweigen tönte plötzlich Delias Stimme.
    »Dray! Man hat mich mit einem Duftstoff eingeschmiert!«
    Und wieder verwünschte ich die teuflische Königin mit den obszönsten Worten. Ja, ich konnte dem Boloth getrost auch das andere Auge nehmen – er konnte Delia trotzdem wittern und sich auf sie stürzen. Ein einziger Schluck, eine Kaubewegung der beiden gigantischen Kiefer, und der Mensch, den ich auf zwei Welten am meisten liebte, war nicht mehr.
    Und während ich noch im Sand stand, kam mir der Gedanke, daß ich meiner Delia einen letzten Liebesbeweis geben mußte. Ich wandte dem Ungeheuer den Rücken zu und eilte fort. Ich rannte direkt auf den Balasspfahl zu. Der Lärm von den Rängen war ungeheuer. Die Zuschauer glaubten ihren Augen nicht zu trauen.
    Delia hing an ihren Ketten. Zärtlich hob ich die Hand und streichelte ihren nackten Körper. Ich fuhr ihr über die Schultern und Arme und Schenkel, und von Zeit zu Zeit rieb ich mir mit den Händen über den eigenen Körper. Delias Haut elektrisierte mich förmlich.
    »Oh, Dray ...«
    »Denk an meine Worte, Delia. Denk an Drak und Lela. Und vergiß nicht, daß ich nur dich liebe!«
    Dann lief ich zum Boloth zurück.
    Er roch den Duftstoff, den ich auf meiner Haut verteilt hatte und griff sofort an. Im ersten kurzen Ansturm bewegt sich ein Boloth schneller als ein Totrix. Ich wich im letzten Augenblick zur Seite aus, und er donnerte vorbei; seine Beine hoben und senkten sich in einem eleganten, komplizierten Rhythmus. Ich sah keine Möglichkeit, auf den Rücken des Boloth zu gelangen. Vielleicht war er beim nächstenmal langsamer ...
    Doch der nächste Vorstoß brachte ihn in gefährliche Nähe des Pfahls in der Mitte, und ich mußte brüllend und armschwenkend auf ihn zurennen, wobei mich die gewaltige Hauerbatterie beinahe aufspießte. Dann erholte sich der Boloth einen Augenblick lang und griff erneut an. Ich sprang zum Ohr hoch, krallte mich fest, legte die Hand um den Djangirgriff, doch die ausfließende Augenflüssigkeit verschmierte das Metall, so daß ich abrutschte und ausgepumpt zu Boden fiel. So konnte es nicht weitergehen.
    Die Menge spürte, daß der Boloth kurz vor dem entscheidenden Angriff stand. Er schüttelte energisch den Kopf, ohne daß sich der Djangir lockerte, der zu kurz war, als daß er mehr tun konnte als dem Auge zu schaden, und die Schwänze gerieten in Bewegung.
    Das Gebrüll von den Tribünen überstieg jedes Maß. Ein plötzliches verblüfftes Aufheulen ließ mich aufmerken.
    Ich starrte auf die rote Ecke.
    Vier Gestalten rannten über den silbernen Sand auf mich zu. Ich kannte sie alle.
    Zuerst kam Naghan die Mücke. Oh, möge Zair überall auf Kregen so geschätzt sein, wie ich ihn in diesem

Weitere Kostenlose Bücher