In der Gewalt der Banditen
Eingeständnis der Niederlage war, wurde zum Todesurteil.
Josef stand schwer atmend über ihm. Seine Lippen rieben aufeinander und er war offensichtlich unsicher, was er tun sollte.
John bemerkte die Unentschlossenheit. Stoßweise kamen die Worte aus seinem Mund:
„Gib mir den Tod, Josef. Bitte …“
Der neue Anführer zögerte einen Moment, dann hob er das Schwert in die Höhe, so dass es über Johns Kehle schwebte.
„Nein !“ Es war mein Schrei, der die Spannung zerriss.
Alle Blicke wandten sich mir zu, wie ich aus meinem Versteck rannte und neben John auf die Knie fiel.
„Ich flehe euch an … Lasst ihn am Leben!“
Und da ich Josefs Blicke sah, warf ich mich über John, als lebende Barriere zw i schen ihm und dem todbringende Schwert.
Ich presste seinen bebenden Körper an meinen, schob meine Arme unter se i nen Rücken und hielt ihn so fest, leise Gebete murmelnd, denn ich war mir s i cher, Josef werde erst mich und dann ihn töten.
Wenn dies mein Ende war, so war es gut. Ich würde sterben mit seiner Haut an meiner. Mit seinem Atem, der sich mit meinem mischte.
Ich spürte sein Herz schlagen und es war meines. Und mit jedem Schlag wuchs die Ruhe in mir. Alles schien von mir abzufallen.
Alle Furcht. Alle Sorgen.
Es gab nur noch ihn und mich. Bis in die Ewigkeit.
Und da erinnerte ich mich wieder an den Satz den er einmal zu mir gesagt ha t te: Und ich werde es bis zu meinem letzten Atemzug hören …
Aber der tödliche Stich kam nicht.
Nichts geschah.
Kaum wagte ich, den Kopf zu heben.
„Geht! Beide!“, sagte Josef ruhig und ich begann, John auf die Füße zu ziehen.
So führte ich ihn weg. Weg von der Bande. Weg vom Untergang.
Ich wusste nicht, wie weit wir kommen würden. Aber wir würden diesen Weg gemeinsam gehen .
1
Weitere Kostenlose Bücher