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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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auf jeden in seiner Umgebung ab.“ Lana war gereizt. Wobei ein Teil des Ärgers nicht nur durch die Handschellen und die Festnahme, sondern vor allem durch Sorge bedingt war. Charles und seine Erwähnung des Jadedrachen hatte sie nicht eben beruhigt. „Und wohin fahren wir, wenn ich fragen darf?“
    „Ins Hotel.“ Joe schlug dem Fahrer auf die Schulter. „Fahren Sie gefälligst schneller.“
    ***
    Lana und Joe brachten den Rest der Fahrt schweigend hinter sich. Sie hatten den Tunnel überraschend schnell passiert, die Hauptverkehrsstraßen verlassen und bogen in die Einfahrt zur Hotelgarage ein.
    Joe half ihr aus dem Wagen, die vier Schläger in seiner Begleitung nahmen sie in die Mitte, und dann fuhren sie gemeinsam mit dem Lift hoch, gingen den Gang entlang bis vor ihre Schlafzimmertür, die im selben Moment aufgerissen wurde. Der Mann, der nun erschien, ließ seinen Blick mit der Art eines Arztes, der nach Verletzungen sucht, über Lana schweifen.
    „Handschellen?“, fragte er dann, als er sich überzeugt hatte, dass sie unbeschadet war.
    „Es ging nicht anders, Sir. Miss McKenzie wollte nicht freiwillig mitgehen.“ Joe übergab Forrester die Schlüssel für die Handschellen. Seine Worte klangen durch Lanas herzhaften Fluch absolut glaubwürdig.
    „Warum haben Sie sie nicht einfach niedergeschlagen?“
    „Dazu hatten wir von Ihnen keine Ermächtigung, Sir. Sie sagten zwar tot oder lebendig, aber von halbtot war nicht die Rede.“
    Forrester warf Joe einen schnellen Blick zu, dann zerrte er Lana mit einem einzigen raschen Handgriff hinein und warf die Tür zu.
    „Wo warst du?!“
    Lana lächelte ihn zuckersüß an. „Hallo, ich freue mich auch, dich zu sehen.“ Sie hielt ihm auffordernd die Handschellen hin.
    „Lass das! Ich will wissen, wo du dich allein herumgetrieben hast, bevor Joe dich zu fassen bekommen hat!“ Forrester war zu Recht verärgert, denn die Rekonstruktion von Lanas Flucht hatte ergeben, dass sie nicht durch eine bloße Unachtsamkeit seiner Leute entkommen war, sondern in betrügerischer Absicht als Zimmermädchen getarnt den Weg durch die Küche, einen Vorratskeller, den Heizraum und die Hotelgarage genommen hatte. Ihn hatte beinahe der Schlag getroffen, als er vom Hauptquartier der Anti-Triad Squad zurückgekommen war und festgestellt hatte, dass Lana wieder einmal seiner Aufsicht entgangen war.
    „Nur am Markt.“
    „Habe ich dir nicht verboten, alleine auszugehen?! Es ist zu gefährlich!“
    „Ich habe Charles getroffen.“ Sie sagte das trotzig.
    „Das dachte ich mir. Er hat wieder Kontakt aufgenommen, und du hast nichts gesagt, sondern bist auf eigene Faust losgezogen.“
    „Und was willst du dagegen tun? Mich in Zukunft im Hotelzimmer ans Bett fesseln?!“
    Forrester, nicht unempfindlich gegen diese Überlegung, rieb sich etwas besänftigt das Kinn. „Weiß ich selbst noch nicht. Vielleicht sperre ich dich ins Bordell und besuche dich dort, wenn mir danach ist. Vergiss nicht, ich kann mit dir machen, was ich will. Du bist völlig in meiner Gewalt.“
    „Aber nur so lange, wie du mich hier festhältst. Außerdem haben wir noch etwas zu besprechen.“
    „Wieder einmal?“ Forrester nahm den Schlüssel für die Handschellen und schloss auf.
    Befreit trat Lana einen Schritt zurück. Seine Nähe ließ wie üblich ihre Nervenenden rotieren. „Weshalb hast du mir nichts über den Jadedrachen erzählt?! War er es, den der Wahrsager gemeint hat?!“
    Forresters linker Mundwinkel zuckte, für Lana ein Zeichen dafür, dass er verärgert war. Was wiederum bedeutete, dass es einen Grund geben musste, etwas vor ihr geheim zu halten.
    „Es gab keinen Anlass dazu“, sagte er abwehrend. „Der Jadedrache ist lediglich der Deckname eines einheimischen Triadenbosses.“
    „Bist du dir da sicher?“
    Forresters Blick war ernst, aber es lag auch Weichheit darin. „Völlig.“
    Und das war, wie sie genau wusste, eine glatte Lüge.
    Sie senkte den Kopf. Die Vergangenheit hatte sie eingeholt. Eine Vergangenheit, die sie versucht hatte zu vergessen. Sie war wieder in seiner Gewalt. Schon seit Wochen und Monaten, ohne dass sie die leiseste Ahnung gehabt hatte, war die Schlinge enger geworden. Er hatte sie manipuliert und die Fäden gezogen, die sie hierher geführt hatten.
    Und der Einzige, der wie damals zwischen ihr und dem Drachen stand, war wieder Forrester. Inzwischen hatte sie längst begriffen, dass Mark bei allen seinen fragwürdigen Aktionen von dem Wunsch beseelt war, sie zu

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