In der Gewalt des Jadedrachen
geschubst hatte, rutschte neben sie auf den Sitz. Einer der Chinesen stieg vorne ein, ein anderer auf Lanas linker Seite, die anderen kletterten in das Taxi. Lana atmete auf. In Sicherheit.
Dann erstarrte sie. Am Rand der Straße stand der junge Chinese. Er hatte sie also tatsächlich verfolgt. Lana rutschte im Sitz tiefer, aber er hatte sie schon gesehen. Ihre Blicke trafen sich, und Lana konnte nicht mehr wegsehen, war wie gebannt von der Intensität darin. Sie wollte Joe anstoßen, ihn aufmerksam machen, aber sie war wie versteinert.
Der Chinese trug ein dunkles Hemd und einen dunklen Anzug. Seine rechte Hand hatte er unter die Jacke geschoben, und es gehörte nicht viel Fantasie dazu, sich auszumalen, dass er die Pistole darunter verbarg. Lana hielt die Luft an. In jedem Moment konnte er sie hervorziehen, zielen und schießen!
Seine Hand bewegte sich …
Warum zum Teufel stieg der Trottel von Fahrer nicht endlich aufs Gas und fuhr los?
Jetzt war seine Hand draußen.
Sie war leer.
Er hob sie und winkte kurz und unauffällig herüber, und auf seinem eben noch so ernsten Gesicht lag ein Lächeln. Nein, ein Grinsen. Er blinzelte ihr zu.
Lana riss erstaunt die Augen auf.
Und dann fuhr der Wagen endlich an.
Lana sank in sich zusammen, und es dauerte einige Minuten, bis sie sprechen konnte.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals so glücklich sein könnte, Sie zu sehen, Joe Melbourne.“
Joe reagierte zurückhaltend. „Es war sehr unvernünftig, heimlich das Hotel zu verlassen und sich ausgerechnet hier aufzuhalten. Wir hätten Sie unter all den Leuten fast nicht gefunden. Was um alles in der Welt hat Sie überhaupt hierher verschlagen?!“
„Ich hatte meine guten Gründe“, erwiderte Lana abweisend. So froh sie war, Joe zu sehen, so entschlossen war sie auch, mit niemandem anderen als Forrester über Charles zu sprechen.
„Die hatten Sie zweifellos. Aber wie Sie vielleicht auch festgestellt haben, ist es nicht gerade ungefährlich. Auf der anderen Seite des Marktes hat es eine Prügelei gegeben. Offenbar eine Auseinandersetzung der Unterwelt, es sind sogar Schüsse gefallen.“
„Wieso sind Sie überhaupt hier?“
„Wir hatten von Mr. Forrester den Auftrag, Sie zurückzuholen. Er erhielt einen Anruf, dass Sie sich am Markt herumtreiben.“
„Einen Anruf? Von wem?“
Keine Antwort. Joes Gesicht trug lediglich einen Ausdruck aus gequälter Höflichkeit, Ärger und Besorgnis, als er sein Mobiltelefon aus der Tasche holte.
„Ja, Sir. Wir haben sie.“ Er hielt das Telefon etwas ab, Lana konnte Forresters dröhnende Stimme hören. „Ja. Ja, unverletzt. Alles in Ordnung. Gut, wir bringen Sie zu Ihnen.“
Der Wagen entfernte sich stetig vom Markt und Lana atmete auf. Sie wollte sich das Haar aus dem Gesicht streichen, als sie wahrnahm, dass sie immer noch die Handschellen trug.
„Darf ich fragen, was das eigentlich soll?“ Sie hielt Joe die Hände hin in der Erwartung, sofort von diesen metallenen Dingern befreit zu werden.
Joe sah aber nur bedauernd darauf. „Sie haben Widerstand gegen Ihre Festnahme geleistet, Miss McKenzie. Da ich von Mr. Forrester den Auftrag habe, Sie zu ihm zu bringen, kann ich leider nicht riskieren, dass Sie vielleicht noch einmal entkommen.“
„Unsinn! Ich habe keinen Widerstand geleistet! Ich hatte Angst! Ich bin verfolgt worden! Haben Sie das nicht gesehen?“
„Ist mir nicht aufgefallen. Ich habe nur gesehen, wie Sie dem Taxi gewunken haben und über die Straße laufen wollten.“
„Aber Sie müssen doch den Mann gesehen haben!“
„Da waren viele Leute, aber keiner, der Sie verfolgt hat. Und als ich Sie festhalten wollte, haben Sie mich getreten.“ Er beugte sich hinunter und schob zur Bestätigung sein Hosenbein hinauf. Sein Schienbein war blutunterlaufen und zerkratzt.
Der Chinese zu ihrer Linken sagte etwas und grinste. Der andere am Vordersitz wandte sich um und grinste ebenfalls.
„Wenn ich mich für den Tritt entschuldige, nehmen Sie mir dann die Handfesseln ab?“
Joe warf den beiden Chinesen einen bösen Blick zu, der sie zum Schweigen brachte, zog sein Hosenbein wieder hinunter und schüttelte den Kopf.
„Hören Sie, ich habe mich entschuldigt! Ich wollte Sie nicht treten! Ich habe nicht mal gesehen, wer mich festgehalten hat. Ich war in Panik!“
Joe sah nach vorn.
„Soll ich mich bei Mr. Forrester über Sie beschweren?“
Joe sah zum Seitenfenster raus.
„Na schön, Sie können wahrscheinlich nichts dafür. Forrester färbt
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