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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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sauber.“
    Forrester spürte den Lauf von Fengs Waffe hart in seinem Rücken.
    „Gehen wir, Special Agent Forrester. Der Jadedrache kann es kaum erwarten, Sie zu sehen.“
    ***
    Lana hockte in Forresters Büro im Präsidium auf der Couch und war drauf und dran, an den Nägeln zu kauen. Eines der Zimmermädchen im Hotel hatte einen Hinweis geben können. Offenbar hatte der Jadedrache, von dem das Bild und die Nachricht zweifellos stammten, eine Frau eingeschleust, die den Umschlag unauffällig unter der Tür durchgeschoben hatte. Das war nicht weiter schwierig, weil ständig Hotelangestellte durch die Gänge huschten. Einem der Polizeibeamten war jedoch eine junge Frau aufgefallen, die über den Gang stöckelte.
    Die Beschreibung dieser Frau war zu Forrester gelangt. Dieser hatte dann noch zusätzlich das Video der Hotelüberwachungskameras angesehen und geflucht. Und dann war er gegangen. Allerdings nicht ohne Lana zuerst noch hier abzusetzen, einige Polizeibeamte zu ihrem Schutz abzustellen und ihr selbst einzuschärfen, es sich ja nicht einfallen zu lassen, auch nur die Nase aus dem Zimmer zu stecken. Eine Drohung, die er in der letzten Zeit häufiger angebracht hatte. Wenn auch nur mit mäßigem Erfolg.
    Zusätzlich hatte er auch noch Joe zu ihr geschickt. Dieser war eine Zeit lang bei ihr gesessen, hatte ihr missmutiges Gesicht ertragen und war schließlich unter dem Vorwand, Kaffee zu holen, aus dem Zimmer gegangen.
    Kurz darauf hörte sie jemanden mit dem Wachposten vor der Tür sprechen.
    „Schon gut, ich habe Mark Forresters Erlaubnis, mit der Dame zu sprechen. Sie kennt mich. Ich bin ein Kollege von ihm.“
    Lana sah dem Mann, der jetzt eintrat, entgegen. Es war Michael Perkins. Sie hatte ihn bei ihrer Einreise am Flughafen kennengelernt. Er war einer jener Männer gewesen, die sie erwartet und ins Hotel gebracht hatten. Damals war er ihr schon nicht sonderlich sympathisch gewesen, aber jetzt war er ihr unangenehm. Vor allem die Art, wie er langsam näher schlenderte und sie dabei nicht aus den Augen ließ. Schließlich zog er sich einen Stuhl neben die Couch, setzte sich rittlings darauf, kreuzte die Arme auf der Lehne und fixierte Lana.
    Sie sah ihn fragend an. „Mr. Perkins?“
    „Ich bin nur gekommen, um ein bisschen mit Ihnen zu plaudern, bevor Forrester zurückkommt.“
    „Plaudern?“
    „Ja, zum Beispiel über Hongkong. Wie gefällt Ihnen die Stadt?“
    „Kann ich nicht sagen, ich komme ja nicht viel raus.“
    „Den Eindruck hatte ich allerdings nicht. Sie waren doch vor einigen Abenden am Night Market, richtig?“
    „Und …?“
    „Es ist dort jemand ermordet worden.“
    Lana sah ihn aufmerksam an, sagte jedoch nichts.
    „Ein guter Bekannter von Ihnen. Ein gewisser Charles Pratt.“
    Lana schwieg weiterhin.
    „Sie wissen es also schon? Dann bewundere ich Ihre Haltung. Ich hätte eher erwartet, eine in Tränen und Schmerz aufgelöste Frau vorzufinden.“
    „Worauf wollen Sie hinaus, Mr. Perkins?“
    „Haben Sie ihn dort getroffen?“
    „Schon möglich.“ Lana studierte seine Augen. Sie waren nicht so kalt und ausdruckslos wie zuletzt, sondern tief drinnen war ein gefährliches Flackern. „Weshalb fragen Sie? Ich habe Mark Forrester alles gesagt, was ich weiß. Sind Sie jetzt ebenfalls in den Fall involviert?“
    Sein Blick ließ sie nicht los. „Stellen Sie mir die Frage allen Ernstes, Miss McKenzie? Oder sollte Ihnen Charles tatsächlich nie etwas über mich erzählt haben?“
    Zuerst verstand Lana gar nichts, aber dann, mit einem Mal, war ihr alles klar.
    Der Schock ließ ihre Hände zittern. Michael Perkins war der Mann, dessen Stimme sie am Telefon gehört hatte, als sie Charles’ Gespräch belauscht hatte. Der Mann, den Charles „Bruderherz“ genannt hatte. Die Stimme war ihr nicht bekannt vorgekommen, aber sie hatte ihn schließlich nur einmal gehört, und am Telefon klang jeder etwas verzerrt. Außerdem hatte sie nicht damit gerechnet, Charles’ verbrecherischen Bruder ausgerechnet in Forresters Nähe zu finden.
    Perkins war also einer von vielen Geheimagenten, die zum Syndikat übergelaufen waren. Einer der Männer, die Anschläge geplant und durchgeführt hatten. Und Forrester hatte keine Ahnung und vertraute ihm auch noch.
    „Sie sind also Charles’ Bruder.“ Sie wunderte sich selbst, wie ruhig und kühl ihre Stimme klang.
    Michael musterte sie belustigt. „Kluges Mädchen.“
    „Das war jetzt nicht mehr schwer zu erraten.“
    Es war Zeit, zu verschwinden. Aber er

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