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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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„Lebenslänglich gegen lebenslang tot. Ich wüsste, wofür ich mich entscheide.“
    Perkins lachte heiser auf. Dann erhob er sich langsam und legte die Waffe auf den Stuhl. „Okay, ich gebe auf.“
    ***
    Nachdem die Männer Perkins abgeführt hatten, schloss Joe die Tür und setzte sich neben Lana, die in sich zusammengesunken halb auf der Couch lag. Dieses Mal drückte er ihr nicht ein Glas Wasser in die Hand, sondern eines mit Whiskey. Ihre Knie zitterten immer noch, und ihre Gedanken überschlugen sich, als sie kleine Schlucke machte und dabei versuchte, das Gehörte zu überdenken und ihre Schlüsse daraus zu ziehen. Sie hatte etwas übersehen. Etwas, das wichtig war, aber sie kam nicht dahinter.
    „Das ist erstaunlich gut gelaufen“, sagte Joe mit einem selbstzufriedenen Ausdruck. „Ich hatte ihn schon beobachtet, wie er vor dem Zimmer herumgeschlichen ist. Als ich ging, um Kaffee zu holen, war das ein Vorwand. Ich hatte das Handy mit eingeschaltetem Lautsprecher hier liegen lassen. Wir haben draußen alles mitgehört.“
    Lana sah ihn anerkennend an, einen solchen Trick hatte sie ihm nicht zugetraut. „Gute Idee. Aber erstaunlich, dass Sie ihn in Verdacht hatten.“
    „Das hatten wir schon die ganze Zeit. Wir konnten ihm nichts nachweisen, aber der Boss hatte immer ein wachsames Auge auf ihn.“ Joe wirkte plötzlich verlegen. „Aber ich muss Ihnen die Wahrheit sagen, Madam. Ich habe es nicht getan, um Perkins allein zu überführen, sondern Sie beide. Als ich bemerkte, dass er die Gelegenheit nutzte, mit Ihnen zu sprechen, hoffte ich, Beweise für Ihre Zusammenarbeit mit Charles zu bekommen.“
    Lana betrachtete ihn mit einer Mischung aus Groll und Belustigung. „Ziemlich mutig, mir das zu sagen. Hat Mark Forrester Sie nie vor mir gewarnt?“
    „Doch. War aber nicht nötig.“ Er rieb sich grinsend sein Schienbein, das immer noch Spuren von Lanas Tritt aufwies. „Aber ich werde mich nicht entschuldigen“, setzte er hinzu, wobei er Lana an einen trotzigen Jungen erinnerte. „Ich wollte es nur klarstellen.“
    „Aber gewiss doch. Es ist ja immerhin auch schon ein Fortschritt, dass ich nicht mit Perkins in einer Zelle lande.“
    Joe war Sarkasmus von seinem Boss gewohnt, er überging ihn einfach. „Sie sind also dieser ominöse Mac, wenn ich die Abkürzung von McKenzie richtig deute.“
    Lana sah ihn überrascht an. „Wie kommen Sie darauf?“
    „Piet hatte, bevor er starb, von einem Mac gesprochen, der Forrester warnen wollte. Und dass der Jadedrache hinter ihm und diesem Mac her sei. Der Boss wollte jedoch nie mit der Sprache rausrücken, wer hinter dem Namen steckt.“ Sein Gesicht wurde weich, als er sah, dass Lanas Augen traurig wurden. Er lächelte sie zaghaft an. „Er hat Piet versprochen, gut auf Sie aufzupassen.“
    Lana biss sich auf die Lippen. Piets Tod würde sie noch lange quälen. Jede Erwähnung tat weh.
    „Und wo ist Mark jetzt?“
    „Unterwegs, um Befragungen durchzuführen. Wir haben herausgefunden, dass der Jadedrache mit den Triaden, also Leuten wie Chen Wing-Lun, und auch mit einigen Regierungskadern aus Peking kooperiert …“
    „Wong?“, fragte Lana. Der Typ, der Mark aufgesucht hatte, um ihn unter Druck zu setzen. Der ihm die Zeitung als versteckte Drohung hingelegt hatte.
    „Ja, auch mit diesem Wong. Und nun haben wir festgestellt, dass dieser Graacht sich zur Zeit des Anschlags in New York aufgehalten hat. Möglicherweise ist er nicht nur mit den Triaden befreundet, sondern auch ein direkter Handlanger des Jadedrachens.“
    „Meinen Sie, dass er mit Charles Kontakt hatte? Vielleicht war er einer von denen, die den Anschlag planten?“
    Joe hob die Schultern. „Das will der Boss jetzt herausfinden.“
    Ein Gedanke stieg ihn Lana hoch. „Könnte es sein, dass Graacht mit dem Mord an Piet zu tun hatte?“
    „Das ist sogar ziemlich sicher.“
    Lana setzte sich auf die Couch, stützte den Kopf auf die Hände und dachte nach. „Vielleicht war er aber auch meinetwegen dort? Wenn der Jadedrache derjenige ist, den ich in ihm vermute, dann hat er wirklich großes Interesse an mir. Charles hat auch tagelang versucht, mich dazu zu überreden, mit ihm nach Hongkong zu fliegen. Als ihm das aber nicht gelungen ist, hat der Jadedrache wahrscheinlich einen Vertrauensmann geschickt, der mich holen sollte. Soweit ist mir jetzt klar, was geschehen ist. Aber dann haben sich die Ereignisse überschnitten. Ich wurde misstrauisch, warnte Forrester und Piet und …“ Sie

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