In der Hitze der Nacht
um Beweismittel, die Creed belasten könnten.
„Halt mich auf dem Laufenden, okay?“ Rick nahm einen ordentlichen Schluck Kaffee. „Gib mir bitte sofort Bescheid, wenn du irgendetwas von Thorntons Anwälten hörst. Wenn sie uns drängen, den Laptop zu finden, dann hat Creed wohl doch nichts zu verbergen.“
„Ich glaube nicht, dass sie das tun werden. Als der Captain ihnen mitteilte, dass der Laptop gestohlen wurde, sind sie sehr still geworden. Es scheint ihnen wunderbar in den Kram zu passen.“
Umso wichtiger für Rick, den Laptop endlich zu finden. Er musste unbedingt herausfinden, was sich für Daten darauf befanden, die Creed belasten konnten.
Nachdem sich Rick von Kevin verabschiedet und das Handy zugeklappt hatte, erschien Jessie auf der Türschwelle. Ihre Wangen waren rosig, ihr Haar wirkte dunkler als zuvor und betonte noch stärker ihre honigfarbenen Augen und die dunkelroten Lippen. Sie hielt ein großes Badetuch um den Körper geschlungen, und Rick verzehrte sich schon wieder nach ihr.
„Wir haben keine Kondome mehr“, sagte sie, als könne sie seine Gedanken lesen. „Aber wir können unser Liebesspiel ja variieren.“
Sie ließ das Handtuch auf den Boden fallen, und ihm wurde beim Anblick ihres schlanken Körpers vor Begierde heiß.
„Ich weiß ja nicht, wie es dir geht“, fügte sie hinzu, „aber ich wüsste da ein paar Alternativen.“ Sie warf einen kurzen Blick auf seine deutlich sichtbare Erektion. „Natürlich nur, wenn du in Stimmung dafür bist.“
Er legte sein Handy beiseite, ging auf sie zu und zog währenddessen seine Hose aus. Jetzt waren er und Jessie nackt. Er nahm sie in die Arme und ließ sich mit ihr aufs Bett fallen.
„War es das, was dir vorschwebte?“, fragte er, während er ihre Beine sanft auseinanderdrückte und zärtlich in einen ihrer Oberschenkel biss.
„Genau“, stöhnte sie.
Dann zeigte er ihr, wie sehr er in Stimmung war.
Während Rick duschte, schaute Jessie nach, ob ihr jemand auf der Mailbox eine Nachricht hinterlassen hatte, und überlegte, wen sie anrufen könnte, um etwas über Wade zu erfahren. Es war fast Mittag, und eigentlich hätten sie und Rick schon überprüft haben sollen, ob das Pfandleihhaus heute geöffnet war. Doch das hatten sie – aus verständlichen Gründen – bisher versäumt. Jessie rief ihren Bruder an und sprach kurz mit ihm. Dann beendete sie das Telefonat.
„Ich habe meinen Bruder Trip erreicht!“, rief Jessie ins Badezimmer hinein. „Ich glaube, Momma und Ray sind bei einer Hochzeit in Fort Worth. Sie werden nicht vor morgen Nacht zurück sein.“
„Du hast einen Bruder, der Trip heißt?“
„Er ist mein Stiefbruder und heißt eigentlich Trevor, aber alle nennen ihn nur Trip. Keine Ahnung, warum.“
Er nahm etwas Shampoo und schäumte sich die Haare ein. „Ist das vielleicht etwas typisch Texanisches, dass jeder einen Kosenamen bekommt? Woher stammt denn eigentlich Sugar?“
„Mein Vater hat mich so genannt. Momma wollte mich Jessica nennen, aber als ich geboren wurde, soll mein Vater gesagt haben, ich sei so süß wie Zucker. Seitdem nannten mich alle Sugar.“
Jessies Vater war während einer militärischen Übung ums Leben gekommen, als Jessie noch ein Kind gewesen war. Und obwohl er nie an einem Kriegseinsatz teilgenommen hatte, war er mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet worden, und man hatte seiner Witwe eine Hinterbliebenenrente gezahlt.
„Du heißt also Sugar mit Vor- und Beane mit Nachnamen?“, fragte er und musste sich ein Lächeln verkneifen.
„Na ja, darüber lässt sich streiten. Als Momma Ray heiratete, wollte sie, dass ich meinen Nachnamen ändere, von Hawley in Beane. Das führte zum ersten großen Krach zwischen ihr und meiner Oma.“
„Ich habe den Eindruck, die beiden haben sich nicht besonders gut verstanden.“
Jessie lachte. „Das ist leicht untertrieben. Grandma Hawley bekam einen Anfall, als sie davon hörte. Ich war ihre einzige Enkelin, mein Daddy ihr einziges Kind. Ich weiß auch nicht, ob Sugar offiziell als Name anerkannt wurde, aber wo immer es möglich war, ließ Momma Sugar Beane in meine Dokumente eintragen, nur um Grandma zu ärgern. Erst als ich nach Kalifornien gezogen bin, habe ich Sugar wieder in Jessica ändern lassen.“
„Ich mag Jessica“, sagte er.
Sie wollte gerade etwas erwidern, als ihr Handy klingelte. „Das ist meine Freundin Darlene aus Texas!“, rief Jessie, begrüßte sie, setzte sich aufs Bett und fing an zu plaudern.
Rick duschte noch
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