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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Po an seine Hüfte. „Du warst eben noch müde.“
    Er war seit drei Jahren müde und hatte während all dieser Zeit keinen erholsamen Schlaf mehr finden können. Erst in den letzten zwei Nächten hatte sich das auf wundersame Weise ins Gegenteil verwandelt.
    Doch er wollte nicht weiter darüber nachgrübeln und fragte sich stattdessen, wo all die Kondome geblieben waren. Hatte Jessie nicht mindestens ein halbes Dutzend auf das Bett gestreut? Er richtete sich auf und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. „Haben wir wirklich alle aufgebraucht?“
    Sie legte sich auf den Rücken, rieb sich die verschlafenen Augen und reckte sich geschmeidig wie eine Katze. „Da habe ich mich wohl vertan. Ich dachte, drei Stück seien mehr als genug.“
    „Du hattest doch mehr als drei gekauft.“ Er schlüpfte aus dem Bett und suchte den Boden ab, fand aber nur ein paar leere Hüllen.
    Jessie saß kerzengerade im Bett und amüsierte sich über den Anblick, den Rick bot. „Nein. Die Verkäuferin gestern Abend hat mich so entgeistert angesehen, als hätte sie seit Jahrzehnten keine Kondome mehr verkauft. Ich glaube, sie wäre in Ohnmacht gefallen, wenn ich mehr als drei gekauft hätte.“
    Rick lächelte. „Die Dame scheint mir ja ein wenig verklemmt zu sein.“
    Es klopfte an der Tür, und Jessie zog die Decke bis unters Kinn, während Rick in seine Hose schlüpfte und die Tür öffnete.
    Wie schön, Kaffee, dachte er, nahm dem Kellner das Tablett aus der Hand und gab ihm Trinkgeld. Er goss den dampfenden Kaffee in zwei Becher, reichte Jessie einen und setzte sich dann in einen staubigen Sessel unter dem Fenster. „Wir sollten nachschauen, ob dieses Pfandleihhaus heute geöffnet hat“, meinte er.
    „Falls nicht, bleibe ich auf jeden Fall noch eine Nacht. Ich fahre nicht, bevor ich meine Sachen wiederhabe.“ Jessie nahm einen großen Schluck Kaffee. „Könnten nicht ein paar Kollegen von dir dafür sorgen, dass der Ladenbetreiber heute für uns öffnet?“
    „An einem normalen Tag vielleicht. Aber du hast ja gesehen, was hier in Reno los ist. Andere Dinge haben Priorität.“
    Wenn das Pfandleihhaus also nicht aufmachte, bedeutete das, dass Rick ebenfalls eine weitere Nacht hier verbringen musste – gar kein so schlechter Ausblick, fand Jessie.
    Rick nahm sein Handy aus der Tasche und schaltete es ein. Vielleicht hatte ja die Fahndung nach seinem Wagen etwas gebracht, und man hatte seinen Laptop noch unversehrt im Kofferraum gefunden.
    Jessie stand auf, strich ihr zerknittertes Oberteil notdürftig glatt und legte es aufs Bett. „Ich geh jetzt duschen“, sagte sie. „Vielleicht dringt ja ein bisschen Dampf aus dem Badezimmer hierher und glättet ein paar Falten.“
    Rick hob sein T-Shirt vom Boden auf und hängte es an einen Haken im Badezimmer. Es sah noch ganz gut aus, sollten sie aber noch eine Nacht hierbleiben, müsste er wohl ein neues kaufen.
    Während Jessie im Badezimmer verschwand und die Dusche aufdrehte, schaute Rick nach, ob jemand eine Nachricht auf seinem Handy hinterlassen hatte. Dem war nicht so. Rick rief Kevin an.
    „Fong“, meldete sich Kevin.
    „Hier ist Rick. Gibt es was Neues?“
    „Tut mir leid, Partner, nicht das Geringste. Wenn der Typ die Gegend von San Francisco so schnell verlassen hat, wie wir vermuten, dann ist er schon lange über alle Berge.“
    „Und was ist mit Creed? Ist der Captain auf meine Vorschläge eingegangen?“
    Rick hatte seinem Chef vorgeschlagen zuzugeben, dass der Laptop gestohlen worden war, damit Creeds Anwälte Ruhe gaben und nicht ständig nachfragten, wann ihr Mandant den Laptop zurückhaben konnte.
    „Ja, ist er.“
    Rick horchte auf. „Und?“
    „Genau wie du vermutet hast. Creeds Anwälte halten momentan die Füße still.“
    Rick war nicht sonderlich überrascht.
    „Vielleicht weil heute Sonntag ist. Wahrscheinlich melden sie sich gleich am Montag wieder.“
    „Zehn zu eins, dass sie das nicht tun werden“, sagte Rick.
    „Zwanzig zu eins, dass du recht hast.“
    Rick war sich mehr als sicher, dass Creeds Anwälte auch morgen nicht weiter nach dem Laptop fragen würden. Wahrscheinlich beruhigten sie ihren Mandanten damit, dass er jetzt nichts weiter zu befürchten hatte. Denn selbst wenn der Laptop gefunden würde, hätte er als Beweisstück vor Gericht keinen Wert.
    Rick wusste genau, dass ein Softwarespezialist wie Creed immer Kopien seiner Dateien anfertigte. Es musste also um etwas anders gehen als um ein paar verlorene Informationen. Es ging

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