In der Hitze der Nacht
kommen. Nur das zählte.
Während der Dreharbeiten hatte er sich beherrschen müssen, Ivy nicht aus Terrells Armen zu zerren. Er konnte immer noch nicht fassen, wie perfekt und emotional sie die Szene gespielt hatte. Er war sich wie ein Voyeur vorgekommen und tatsächlich eifersüchtig geworden. Denn es hatte fast den Anschein gehabt, als ob die beiden unter dem Laken tatsächlich miteinander geschlafen hätten. Hatten sie das alles nur gespielt, oder war Ivy schließlich der Anziehungskraft Terrells erlegen?
Immerhin war Terrell laut Boulevardpresse der Traummann unzähliger Frauen. Zudem hatte sich Ivy schon öfter in die Hauptdarsteller ihrer Filme verliebt. Garrett wusste bereits, dass sie ein weiches Herz hatte und dazu neigte, die Liebesgeschichten im Film für bare Münze zu nehmen. Ihm war jedoch auch klar, dass eine Beziehung mit dem notorisch untreuen Terrell für sie in einem Desaster enden würde. Allein der Gedanke, dass der Schauspieler Ivy auf diese Weise ausnutzen könnte, machte ihn rasend.
Er wollte natürlich, dass Ivy Finn mit ihrer Schauspielkunst beeindruckte. Doch er hatte nicht damit gerechnet, so heftig zu reagieren, wenn er Ivy in Terrells Armen sehen würde. Äußerlich war er ruhig geblieben. Doch innerlich hatte er vor Wut geschäumt. Er hatte sich die Szene aus der Distanz angesehen, er wollte Ivy nicht ablenken. Aber es war ihm ungeheuer schwer gefallen, nicht in die Szene einzugreifen. Und als sie hinterher nur mit dem Morgenmantel bekleidet auf ihn zugegangen war, hätte er sie sich am liebsten geschnappt und irgendwohin verfrachtet, wo sie ungestört waren. Er wollte ihr zeigen, in wessen Arme sie gehörte.
Als sie nach weniger als zehn Minuten zurückkam, trug sie ein kurzes Sommerkleid und eine große Umhängetasche über ihrer Schulter. Doch als er sah, dass ihre zarte Haut am Hals immer noch wund und gerötet von Terrells Bartstoppeln war, verlor er schließlich die Kontrolle. Ohne sich darum zu kümmern, dass jemand sie sehen könnte, packte er Ivy am Arm und zog sie zur Tür.
„Ojemine! Wo brennt’s denn?“, fragte sie und lachte.
Jetzt waren sie draußen, und ohne ihr zu antworten, schob Garrett sie mit dem Rücken an die Wand, vergrub die Finger in ihrer Lockenmähne und verschlang sie mit Blicken.
Fragend sah sie ihm in die Augen, bevor sie auf seinen Mund schaute. Fast hilflos seufzte sie und öffnete die Lippen für einen Kuss.
Aber er küsste sie nicht. Noch nicht. „Meine Güte, Ivy“, murmelte er und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Ich habe gesehen, wie Terrell dich geküsst hat, und wollte den Mistkerl umbringen.“
Einen Moment lag wirkte sie erstaunt. „Glaube mir, dass war alles nur gespielt. Tatsächlich habe ich während der Szene an dich gedacht. Ich habe einfach die Augen geschlossen und mir vorgestellt, in deinen Armen zu liegen.“
„Mir kam das alles ein bisschen zu realistisch vor. Es war die Hölle für mich.“ Garrett stöhnte. „Das war die letzte Szene, die du nackt mit Terrell spielen musst, richtig?“
Ivy lächelte. „Es ist deine Geschichte. Sag du es mir.“
Gebannt beobachtete Ivy, wie in Garretts Augen die Leidenschaft aufflammte. Er zog sie eng an sich und küsste sie fordernd und besitzergreifend. Sie ermutigte ihn, indem sie die Arme um seinen Nacken schlang und den Kuss erwiderte. Sie musste zugeben, dass die Liebesszene mit Eric sie nicht kaltgelassen hatte. Aber das war überhaupt nicht damit zu vergleichen, was Garrett mit seinen Berührungen in ihr auslöste. Ihr wurde heiß, und es war ihr plötzlich völlig egal, dass sie draußen standen und gesehen werden könnten.
Sie konnte immer noch nicht glauben, dass Garrett hier war. Trotz der Tatsache, dass noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden vergangen waren, seit sie mit ihm geschlafen hatte, hatte sie ihn vermisst. Fast schon hatte sie den Gedanken aufgegeben, ihn am Set zu sehen und jemals wieder mit ihm zusammen zu sein. Sie hatte angenommen, dass es nur Gerede gewesen war, als er auf den drei vereinbarten Tagen bestanden hatte. Sie war noch nie so froh gewesen, sich getäuscht zu haben. Zu wissen, dass er sie mit Eric beobachtete hatte, versetzte Ivy einen regelrechten Kick. Sie hatte sich so bemüht, das überwältigende Verlangen und die Zärtlichkeit, die sie bei Garrett empfunden hatte, in die Szene einzubringen. Wie hatte er ihre Performance gefunden? Hatte sie ihn erregt?
Als Ivy Stimmen hörte, erkannte sie, dass sie jeden Moment entdeckt
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