In der Hitze der Nacht
mit hellbraunen Augen vor. Sie wusste, dass dies die schwierigste Performance ihres Lebens werden könnte.
„Schnitt!“
Ivy machte die Augen auf und sah, dass Eric Terrell sie erstaunt anstarrte. Sie lag immer noch unter ihm und hatte die Arme um seinen Nacken geschlungen. Er stützte sich mit den Ellbogen ab, atmete schwer und machte einen erhitzten Eindruck.
„Aber hallo“, brachte er schließlich heraus.
Ivy nahm ihre Arme von seinem Nacken, versetzte ihm einen leichten Schubs, und er ließ sich neben sie auf den Rücken fallen. Sie zog das Laken fester um ihren Körper und warf einen Blick hinüber zur Crew. Aber das Licht der Scheinwerfer blendete sie derart, dass sie über das Set hinaus nichts erkennen konnte. Allerdings nahm sie die fast unheimliche Stille um sich herum wahr. „War das in Ordnung?“, fragte sie schließlich.
„Die Szene ist im Kasten“, rief Finn und lachte leise.
Jemand am Rand des Sets begann zu klatschen, und innerhalb von Sekunden stimmten die Crew und die anderen Schauspieler ein und bedachten Ivy und Eric mit begeistertem Applaus.
Finn kam zum Bett und grinst breit. „Gut gemacht.“ Er reichte ihr den Morgenmantel, den er mitgebracht hatte. „Die letzte Aufnahme war unglaublich. Unglaublich gut.“
Ivy errötete. Sie hatte es geschafft. Sie war wirklich in der Rolle aufgegangen und hatte so agiert, als wenn Garrett sie geküsst, gestreichelt und ihr zärtliche Koseworte zugeflüstert hätte. Es hatte funktioniert. Sie hatte Erics – Garretts – Berührungen so hingebungsvoll und leidenschaftlich erwidert, dass ihr Körper selbst jetzt noch vibrierte.
„Das war alles, was ich für heute geplant hatte“, sagte Finn. „Ich dachte nicht, dass die Szene schon beim zweiten Versuch perfekt sein würde.“ Er schüttelte verblüfft den Kopf. „Ich habe schon lange nicht mehr eine derart prickelnde Liebesszene gesehen.“ Er wandte sich direkt an Ivy. „Glaube mir, diese Szene wird dich in Hollywood über Nacht zum Star machen.“
Hinter ihm schalteten die Beleuchter die Scheinwerfer ab.
Endlich konnte Ivy den Rand des Sets überblicken. Sie hielt den Atem an. War das Garrett, der bei der Crew stand? Sie musste ihre Augen erst an den abrupten Lichtwechsel gewöhnen, und er stand im Schatten. Aber sie würde seine breiten Schultern und schmalen Hüften überall wiedererkennen. Er lehnte am Türrahmen, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schien zu ihr hinüberzusehen.
„Entschuldigt mich, bitte.“ Sie band den Gürtel des Morgenmantels fest zu, als sie auf Garrett zuging. Er rührte sich nicht, als sie näher kam. Erst als sie vor ihm stand, konnte sie den hungrigen Ausdruck in seinen Augen erkennen und erschauerte. Hatte er den Dreharbeiten von Anfang an zugesehen und beobachtet, wie sie mit Eric Terrell sexuell auf Touren gekommen war? Was empfand er dabei? „Wie lange bist du schon da?“
„Lange genug“, antwortete er schroff. „Zieh dich an, und lass uns gehen.“
„Wohin?“ Ivy konnte das erwartungsvolle Beben in der Stimme nicht unterdrücken.
„Irgendwohin.“
„In Ordnung.“ Sie spürte seine Ungeduld.
„Ich warte auf dich.“
Als sie zu ihrer Garderobe eilte, klopfte ihr Herz schneller, und ihre Beine fühlten sich ein bisschen zittrig an.
Garrett beobachtete, wie Ivy auf dem Weg zu ihrer Garderobe von Franz Keller aufgehalten wurde. Er reichte ihr ein Blatt Papier. Die Anweisungen für den nächsten Drehtag, vermutete Garrett. Sie und Franz redeten kurz miteinander. Dann warf der Produktionsleiter einen wissenden Blick in seine Richtung. Er sagte etwas zu Ivy, das sie kurz erstarren ließ, bevor sie weiterging. Garrett sah den Mann böse an. Dessen selbstgefälliger Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Am liebsten wäre Garrett Ivy in die Garderobe gefolgt, um sie zu fragen, was Keller zu ihr gesagt hatte. Dann würde er sich darum kümmern.
Er stöhnte. Ihm war bewusst, dass er sich unter Kontrolle bekommen musste. Jeder, der ihn im Moment ansah, konnte erkennen, was er für Ivy empfand. Dabei hatte er sich vorgenommen, sie nicht in eine solche Situation zu bringen. Falls sie die Affäre zwischen ihnen öffentlich machen wollte, war das für ihn in Ordnung. Aber falls nicht, wollte er sie nicht kompromittieren.
Garrett hatte die Freude in ihren Augen gesehen, als sie ihn entdeckt hatte. Ebenso wie ihren alarmierten Gesichtsausdruck, als er ihr gesagt hatte, sie solle sich anziehen. Aber sie hatte zugestimmt, mit ihm zu
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