In der Hitze der Nacht
„Du hast es geschafft, Schatz. Alle sagen, dass dieser Film dir eine Nominierung beim Academy Award einbringt.“
Sie wandte sich ihm zu. Er sah fantastisch aus in dem maßgeschneiderten Anzug und mit den neuerdings kurz geschnittenen Haaren. „Ich kann es kaum glauben.“ Sie lächelte und gab ihm einen Kuss. „Es ist, als ob ein Traum wahr wird. Und ich rede nicht nur von den Filmen.“ Obwohl Garrett in der Nähe von Fort Bragg und sie in New York City wohnte, hatten sie es bislang geschafft, trotz ihrer stressigen Dreharbeiten nie länger als drei Nächte voneinander getrennt zu sein.
„Gewöhn dich besser daran. Denn ich denke, dass deine letzten beiden Filme genauso gut – wenn nicht noch besser – ankommen werden.“
Die Tür der Limousine wurde geöffnet. Im Blitzlichtgewitter der Kameras stieg Ivy aus und nahm Garretts Hand in ihre.
„Miss James!“, rief eine Reporterin, als sie über den roten Teppich gingen. „Sie sind heute Abend mit dem Mann hier, auf dessen Erlebnissen der Film beruht.“
„Ja. Das ist Garrett Stokes, der wirkliche Held dieser Geschichte.“
„Stimmt es, dass Sie und Mister Stokes verlobt sind und heiraten wollen?“
„Ja.“ Garrett küsste Ivy die Hand.
Sie lächelte und blickte ihm in die Augen. „Er spielt die Hauptrolle in meinem Leben.“ Sie schwieg kurz. Dann fügte sie hinzu: „Für immer und ewig“, bevor sie einander küssten.
– ENDE –
Jill Shalvis
Flammen der Leidenschaft
1. KAPITEL
Die Feuerglocke läutete schon zum vierten Mal seit Mitternacht. Diesmal riss sie Aidan Donelly aus einem erotischen Traum, in dem er äußerst fantasievollen Sex mit einer umwerfenden Blondine hatte. Offensichtlich stand Sex, ob imaginär oder real, für ihn in dieser Nacht nicht auf dem Programm.
Nach einer höllisch anstrengenden Doppelschicht, die eigentlich gleich zu Ende gewesen wäre, mussten er und sein Team erneut zu einem Einsatz ausrücken.
Während er die hinreißende Blondine aus seinen Gedanken verscheuchte und sich unter dem allgemeinen Gestöhne und Genörgel seines Teams erhob, warf Eddie die neueste Ausgabe der Time beiseite, auf deren Titelbild eine ganze Feuerwehrmannschaft abgebildet war.
„Was hat man davon, dass dieser Job angeblich so sexy ist, wenn man zu abgekämpft ist, um davon zu profitieren“, maulte er.
„Nicht alle von uns brauchen ihren Schönheitsschlaf“, warf Eddies Partner Sam ein. „Wie unser Kalenderstar hier“, stichelte er mit einem Blick auf Aidan, der zu müde war, um darauf einzugehen.
Ohne sein Zutun war Aidan zu Santa Reys aufregendstem Feuerwehrmann des Jahres gewählt worden. Eine fragwürdige Ehre, die mit einer weiteren verbunden war: Ein Foto von ihm zierte das Titelblatt des diesjährigen Feuerwehrkalenders der Gemeinde. „Ich habe meinen Namen nicht ins Spiel gebracht.“
Eddie grinste. „Nee, das waren wir, Mr. Waschbrettbauch.“
Aidan verzog nur das Gesicht und holte seine Ausrüstung. Da er sich noch immer wie gerädert fühlte, überließ er das Steuer Ty, seinem derzeitigen Partner, der ihnen von einer anderen Feuerwache zugeteilt worden war. Zach, sein eigentlicher Partner, war noch immer krankgeschrieben.
Nachdem auch Eddie, Sam, Cristina und Aaron, der ebenfalls nur vertretungsweise bei ihnen war, ihre Plätze eingenommen hatten, fuhren sie in die Nacht – oder vielmehr frühe Morgendämmerung – hinaus und folgten dem Rettungswagen, der vor ihnen das Gelände verließ. Die Luft war feucht vom nahen Ozean. Noch war es angenehm kühl, doch mittags würde es heiß werden in der kalifornischen Augusthitze. Aidan sprach über Funk mit der Einsatzzentrale. „Eine Explosion“, unterrichtete er die anderen dann grimmig.
„Wo?“, fragte Ty.
„Am Hafen.“ Das konnte praktisch überall sein, angefangen bei den Schiffsanlegestellen bis hin zu den ganzjährig bewohnten Hausbooten. „Bisher brennt nur ein Boot, aber das Feuer könnte auf andere übergreifen, und es ist noch nicht klar, was die Explosion verursacht hat.“
Hinter ihm fluchte Eddie, und Aidan stimmte ihm in Gedanken zu. Explosionen waren heikler als normale Feuer und sehr viel unberechenbarer.
„Schicken sie Verstärkung?“, fragte Sam.
Sie brauchten Unterstützung. Die Männer seiner Schicht waren völlig überarbeitet und schon fast am Ende ihrer Kräfte. Es gab viel zu tun, obwohl die eigentliche Brandsaison noch nicht einmal begonnen hatte. Sie hatten einen schlimmen Monat hinter sich. Sein Partner und bester Freund
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