In der Hitze der Nacht
Schlechtes, nachdem er ihr das Leben gerettet hatte, aber er hatte sie einmal eiskalt abserviert und ihr damit nicht nur das Herz gebrochen, sondern auch ihr Selbstvertrauen zerstört.
Der Ausdruck auf seinem Gesicht tilgte einen großen Teil dieses alten Schmerzes. „Danke“, sagte sie, während sie nach dem Hemd griff, das sie ihm buchstäblich aus den Fingern reißen musste.
Er sagte nichts, aber das brauchte er auch nicht. Die Wölbung in seiner Hose war beredt genug. Mit einer aufreizend langsamen Bewegung zog Kenzie das Hemd über den Kopf. Dann wandte sie sich ab und ging hinaus. Zum ersten Mal, seit sie von Blakes Tod erfahren hatte, lächelte sie.
6. KAPITEL
Kaum war Aidan allein in seinem Schlafzimmer, atmete er laut aus. Er musste Kenzie nachgehen und ihr sagen, dass sie sein Bett haben konnte, aber nach den Ereignissen in den letzten sechzig Sekunden brauchte er erst mal einen Moment, um zur Besinnung zu kommen.
Oder besser sogar eine kalte Dusche.
Als er sich nach dem Handtuch bückte, das sie fallen gelassen hatte, verzog er das Gesicht. Er war noch immer sehr erregt, aber wer wäre das nicht? Sie hatte eine Figur, von der die meisten Männer träumten – sanfte, verführerische Rundungen und lange, wohlgeformte Beine.
O ja, er brauchte auf jeden Fall noch einen Moment. Erst nachdem er ein paar komplizierte Kopfrechenaufgaben gelöst hatte, um sich abzulenken, ging er Kenzie nach.
Sie stand mit dem Rücken zu ihm im Wohnzimmer vor dem großen Fenster, in dem T-Shirt, das er ihr geliehen hatte. Dank ihrer kleinen Vorstellung wusste er, dass sie nichts darunter trug. Sie stand kerzengerade da, die Hände in die Seiten gestemmt, und er hatte keine Ahnung, was sie dachte.
„Ich wollte Blakes Asche im Ozean verstreuen. Das hätte ihn gefreut“, sagte sie leise.
Aidan atmete tief durch, weil ihm klar war, was als Nächstes kam.
„Nur gab es leider keine Asche.“
Der Schmerz in ihrer Stimme versetzte ihm einen Stich. Ver dammt . Er ging langsam auf sie zu.
„Ich kann höchstens einen Grabstein neben den unserer Eltern setzen.“ Ihre Stimme zitterte. „Er ist unschuldig, Aidan, und ich hätte gedacht, dass du das auch so siehst.“
„Hör mal, Kenzie, warum gehst du nicht zu Bett und schläfst ein bisschen? Du wirst dich danach besser fühlen.“
„Das bezweifle ich. Blake wird auch morgen noch unschuldig sein“, versetzte sie, drehte sich aber zumindest endlich zu ihm um.
Das letzte Tageslicht, das hinter ihr durchs Fenster fiel, tauchte sie in seinen blassen Schein und machte das T-Shirt gerade durchsichtig genug, um Aidans Herz für einen Moment stillstehen zu lassen.
Nicht sicher, wie viel mehr von ihrem verführerischen Körper er noch verkraften konnte, ohne vor ihr auf die Knie zu fallen, blieb er stehen, wo er war.
„Kenzie, sie haben in Blakes Haus ein Album mit Berichten über all die Feuer gefunden. Er war über alle genauestens auf dem Laufenden.“
„Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass er schuldig ist.“
„Und was bedeutet es?“
„Etwas anderes.“ Sie schlang die Arme um sich und sah sehr traurig und einsam aus. „Ich wünschte, wir wären Freunde und du hättest mich nicht so verletzt und ich hätte nicht das Bedürfnis, es dir heimzuzahlen“, sagte sie leise.
Aidan nahm ihre Hand. „Es tut mir leid, dass ich dir damals wehgetan habe. Aber ich war jung und dumm. Ein Idiot, Kenzie.“
Sie zog nur eine Schulter hoch, als gäbe sie ihm recht.
„Ich könnte mir vorstellen, dass wir, wenn wir heute zusammen wären und einer von uns sich trennen wollte, das besser hinbekommen würden. Ich denke, dass wir Freunde bleiben würden.“
Wieder zog sie nur die Schulter hoch, aber zumindest widersprach sie nicht.
Das war doch immerhin schon etwas. Ihre Hand noch in seiner, drehte er sich um, um sie zu seinem Bett zu führen, wo er ihr eine gute Nacht wünschen und dann gehen würde.
Wie ein echter Gentleman.
Nur zog sie ihn zurück, und plötzlich hielt er sie in seinen Armen, und sie drückte ihr Gesicht an seinen Hals und atmete tief ein. Verdammt! Seine guten Vorsätze begannen zu bröckeln. „Ich habe schon auf der Feuerwache geduscht“, murmelte er an ihrem Haar. „Aber einmal war nicht genug. Ich rieche immer noch nach Rauch und …“
„Klar.“ Sie trat sofort zurück. „Entschuldige.“
Offensichtlich dachte sie, er wolle sie nicht halten, obwohl es nichts gab, was er lieber täte. „Kenzie …“
„Nein, du hast recht. Lass uns so etwas
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