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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Trotz allem, was er ihr damals angetan hatte, vertraute sie ihm noch, und er konnte nicht verleugnen, dass ihm das etwas bedeutete. Außerdem konnte sie tatsächlich nirgendwo anders hin. Ob es ihm gefiel oder nicht, er war ihr einziger Kontakt in der Stadt. Was bedeutete, dass sie bleiben würde.

5. KAPITEL
    Kenzie saß in Aidans Wohnzimmer auf der Couch und wartete, während er etwas betreten schwieg. Ihre Augen waren geschlossen, aber sie konnte spüren, wie angestrengt er überlegte. „Wenn du mir ein paar Dollar leihst, rufe ich mir ein Taxi“, bot sie an.
    „Um wohin zu fahren?“
    Richtig . Wenn er sie nur ein bisschen in Ruhe ließe, könnte sie einfach dasitzen und ihn ignorieren – oder es wenigstens versuchen.
    Es war nicht sein gutes Aussehen, das sie so faszinierte. Sie hatte mehr als genug gut aussehende Männer bei ihrer Arbeit um sich gehabt, und so hübsch wie diese Soapstars war Aidan in ihren Augen nie gewesen. Zumindest war sie bisher dieser Meinung, bis sie den Kalender gesehen hatte. Er war sehr professionell gemacht, und Aidan sah sehr gut aus auf dem Hochglanztitelblatt. In natura wirkte er allerdings wesentlich härter und sehr viel männlicher als auf dem Foto. Da war etwas in seinen Augen und den Lachfältchen um seinen Mund, das andeutete, dass er sowohl gefährlich als auch amüsant sein konnte, liebenswürdig oder alles andere als das, ein echtes Problem oder der nette Junge von nebenan.
    Sie wusste, dass all das auf ihn zutraf.
    Deshalb war sie zu ihm gefahren. Weil er der einzig vertraute Mensch für sie in Santa Rey war. Durch einen Anruf auf der Feuerwache hatte sie seine Adresse erhalten, und bis auf einen kurzen Schreck, als sie geglaubt hatte, von einem grauen Wagen verfolgt zu werden, hatte sie den Weg auch mühelos bewältigt.
    Aidans Haus war klein und alt, aber gemütlich. Er hatte offenbar schon sehr viel renoviert. Das Wohnzimmer hatte einen schönen Hartholzboden und große Fenster, die zum Ozean hinausgingen. Er war schon immer sehr geschickt im Umgang mit Werkzeug gewesen, und er war intelligent.
    Außerdem wusste er seinen Körper einzusetzen.
    O ja, auf diesem Gebiet war er erstaunlich gut gewesen. Er war ein äußerst aufmerksamer Lehrer und sie eine sehr begabte Schülerin.
    Dieser Gedanke führte zu anderen wie dem, dass sie einmal jung und dumm genug gewesen war, an Märchen zu glauben. Damals war Aidan ihr Prinz.
    Bis er beschlossen hatte, ihr den Rücken zu kehren.
    Nur gut, dass sie nicht mehr so naiv war wie damals. Wenn sie mit einem Mann ausging, träumte sie nicht mehr von einem weißen Gartenzaun und einem Häuschen voller Kinder, sondern verabredete sich eigentlich nur noch, um sich zu amüsieren und hin und wieder auch mal guten Sex zu haben.
    Wie schade, dass sie und Aidan es jetzt nicht noch einmal versuchen würden, denn nun, da sie die Regeln verstand, könnten sie eine Menge Spaß miteinander haben.
    Die Schmerztablette begann zu wirken, und sie ließ sich noch tiefer in die weichen Kissen sinken. Als sie das letzte Mal bei Aidan gewesen war, hatte er in einem kleinen Apartment gewohnt und nichts als ein Bett, einen Fernseher, eine Stereoanlage und eine Schachtel Kondome besessen.
    Mehr hatten sie auch nicht gebraucht.
    Sie war nicht die Einzige, die sich verändert hatte; auch er schien anspruchsvoller geworden zu sein. Das Haus war sehr gut eingerichtet und hatte eine warme, anheimelnde Atmosphäre. Sie fühlte sich mehr darin zu Hause, als sie Aidan gegenüber zugegeben hätte.
    Er saß neben ihr, aber sie vermied es immer noch, ihn anzusehen. Sie war noch nicht so weit. Ihre Nase schien das nicht zu wissen, denn ihre Nasenflügel zuckten und versuchten, einen Hauch seines Duftes einzufangen. Das Einzige, was sie riechen konnte, war der Rauch und Ruß auf ihrer Haut. „Ich stinke.“
    „Das ist der Stress.“
    „Nein, das meinte ich nicht. An mir riecht alles so verraucht.“
    „Du könntest duschen“, schlug er mit leiser, etwas heiserer und ausgesprochen suggestiver Stimme vor. Zumindest bildete sie sich das ein. Sie konnte nichts dagegen tun, denn dieser Mann hatte eine Stimme, die die erotischsten Visionen in ihrem Kopf heraufbeschwor.
    „Also was nun, Kenzie? Willst du duschen?“
    Ja, bitte . In ihrem eigenen gemütlichen Badezimmer, mit ihren eigenen Sachen und ihrem kuschelig warmen Bademantel für hinterher. Dazu eine gute DVD und eine Tüte Popcorn, um ihrem Kopf einen Miniurlaub von seiner momentanen Höllenqual zu gönnen.

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