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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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vermeiden.“ Sie lächelte, und jeder, der sie kannte, konnte sehen, wie unecht dieses Lächeln war. Aidan wagte nichts dazu zu sagen, weil er das Gefühl hatte, dass sie kaum noch an sich halten konnte.
    Genau wie er.
    „Du hast recht. Ich brauche Ruhe. Aber ich schlafe auf der Couch.“
    „Sei nicht albern. Ich …“
    „Vertu dich nicht, Aidan. Ich will dich immer noch verletzen. Das ist zwar unreif und kindisch von mir, aber so ist es nun einmal. Ich schlafe nicht in deinem Bett“, erklärte sie und ging zur Couch.
    „Kenzie …“
    „Bitte“, sagte sie, als sie sich auf den weichen Polstern ausstreckte und die Augen schloss. „Könnte ich eine Decke haben?“
    „Natürlich.“ Er holte ihr gleich mehrere und deckte sie damit zu.
    Sie sagte nichts und rührte sich auch nicht.
    „Ruf mich, falls du etwas brauchst“, sagte er schließlich.
    Auch darauf erwiderte sie nichts, und Aidan nickte, obwohl sie ihn nicht ansah. „Na dann, gute Nacht, Kenzie.“ Er wartete, aber sie sagte noch immer nichts, um ihn von dieser merkwürdigen Qual, die er verspürte, zu erlösen. Am Ende tat er, was sie scheinbar wollte. Er ließ sie allein.
    Ein paar Minuten später hörte Kenzie Wasser rauschen und begann sich unwillkürlich vorzustellen, wie Aidan sich auszog und unter die Dusche trat.
    Wie er sich einseifte, wie er nackt und sexy wie die Sünde unter dem dampfend heißen Wasserstrahl stand.
    Irgendwo im Haus läutete ein Telefon. Ein Apparat sprang an, und sie hörte Aidans Stimme: „Nach dem Piepton, bitte.“
    Dann kam ein „Hey, du“ in einer etwas heiseren, sehr femininen Stimme. „Ich bin’s, Lori. Du hast mich nicht zurückgerufen. Ich fühle mich einsam ohne dich. Komm doch bald mal wieder vorbei.“
    Kenzie hörte, wie der Anrufbeantworter sich abschaltete und wieder Stille im Haus eintrat.
    Aidan war also anscheinend noch immer ein Mann, der Frauen das Herz brach und dann nichts mehr von sich hören ließ. Das Beste wäre, es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen und einfach zu verschwinden, solange er unter der Dusche war.
    Ein verlockender Gedanke, doch sie musste sich eingestehen, dass es auch etwas Tröstliches hatte, hier bei ihm zu sein. Sie hatte ihm gesagt, sie vertraue ihm ein bisschen, was ebenso wahr wie beunruhigend war. Im Moment war er der einzige vertraute Mensch in ihrem Leben, und sie wollte bei ihm sein, obwohl sie wusste, dass sie sich mit jeder Stunde, die sie zusammen waren, näherkommen würden, ob sie wollten oder nicht.
    Sie fürchtete nur, dass es ihr gefallen würde, mehr, als ratsam war.
    Aidan fuhr aus tiefem Schlaf auf, weil irgendetwas ihn geweckt hatte. Als er die Augen öffnete, war sein Schlafzimmer vom blassen Mondlicht, das durch die Blenden an den Fenstern fiel, in Schwarz und Schweiß getaucht.
    Neben seinem Bett stand ein Engel.
    Ein Engel in seinem T-Shirt und genauso vom Mondlicht gestreift wie sein Zimmer.
    Sie war verletzt, verängstigt, traurig. Warum, zum Teufel, hatte er ihr nicht eine Rüstung geben können statt nur ein T-Shirt? Weil er Bestrafung gesucht hatte? Denn da war sie, in Fleisch und Blut, mit verführerischen Kurven, lockigem blonden Haar und einem Gesicht, das so bestrickend schön war, dass es ihm den Atem raubte. Er war in Schwierigkeiten, großen Schwierigkeiten, denn obwohl es ihm vor Jahren gelungen war, ihr nicht sein Herz zu öffnen, war er nicht mehr sicher, ob es ihm auch dieses Mal gelingen würde.
    Ohne ein Wort zu sagen, hob sie die Decke an und schlüpfte zu ihm in das Bett.
    Aidan war erschöpft, mehr als das sogar, und befürchtete, dass er nicht die nötige Selbstbeherrschung hatte, damit umzugehen. „Jesus!“, stöhnte er, als sie ihre eiskalten Füße an seine drückte.
    „Sorry.“
    Sie zog sie jedoch nicht zurück, sondern schob sie nach Wärme suchend unter seine. „Sieh mich nicht so an“, flüsterte sie.
    Er wusste nicht, wovon sie sprach. In den schmalen weißen Streifen des Mondlichts konnte sie bestimmt nicht seinen Gesichtsausdruck erkennen. Er sah ihre Augen, aber nicht ihre Nase, ihren Mund, aber nicht ihr Kinn.
    „Ich schlafwandle nicht und bin auch nicht high von den Schmerztabletten.“ Sie schmiegte sich noch fester an ihn und schob ihre Beine zwischen seine. „Und ich bin auch nicht hier, um mir noch einmal das Herz brechen zu lassen. Wenn diesmal jemandem das Herz gebrochen wird, wirst du es sein“, sagte sie. „Du kannst dir diesen mitleidigen Gesichtsausdruck also ruhig sparen.“
    „Mitleid ist

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