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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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wieder auf andere Gedanken gekommen. Sie hatte sogar vergessen, Aidan dafür zu bestrafen, dass er sie sitzen gelassen hatte. Gut ge macht, Kenzie . Sie schüttelte den Kopf über sich selbst, während sie zu den Piers hinüberging. Die verkohlten Überreste der Blake’s Girl waren von einem gelben Absperrband umgeben. Sie wusste nicht, wozu.
    Sie hielten Blake für einen Verbrecher? Na schön, aber diesen Brand konnten sie ihm nicht anlasten, da er nicht mehr lebte.
    Ihre Brust verkrampfte sich, während sie so nah wie möglich an dem gelben Band entlangging. Niemand war zu sehen, und sie spielte mit dem Gedanken, einfach darunter hindurchzuschlüpfen und an Bord zu gehen, um die verkohlten Überreste durchzusehen. Gerade als sie sich bückte, um es zu tun, hörte sie den Motor eines Wagens. Sie richtete sich auf und sah sich um.
    Es war der graue Wagen, der schon wieder eine Runde auf dem Parkplatz drehte.
    Kenzie fröstelte. Sie fühlte sich wieder genauso beobachtet wie im Krankenhaus.
    Wer verfolgte sie?
    War es Tommy, der Brandmeister?
    Nein. Der hatte nicht die Mittel, sie beschatten zu lassen. Sie bezweifelte, dass es überhaupt jemanden in Santa Rey gab, der sie hatte.
    Dann fielen ihr die verpassten Anrufe ein, und sie nahm ihr Handy heraus und rief die Nummer an.
    Niemand antwortete.
    Noch einmal strich sie über das gelbe Absperrband und seufzte. Sie hatte nicht den Mut, sich so dreist über das Gesetz hinwegzusetzen. Zumindest nicht bei hellem Tageslicht, aber in der Nacht, im Schutz der Dunkelheit, wer weiß.
    Entschlossen wandte sie sich ab – und schrie erschrocken auf, als sie gegen etwas stieß, das ihr im ersten Moment wie eine Wand vorkam. Eine Wand, die in Wirklichkeit eine warme, harte Brust war, die ihr nur zu gut bekannt war, genau wie die großen, warmen Hände, die sich auf ihre Arme legten.

9. KAPITEL
    Der Zusammenstoß brachte Kenzie ins Schwanken, aber Aidan hielt sie fest.
    „Alles okay?“, fragte er besorgt.
    „Ja“, erwiderte sie kurz. „Alles bestens.“
    „Gut. Was, zum Teufel, tust du hier?“
    „Komisch, genau das wollte ich dich auch gerade fragen. Bist du mir gefolgt?“
    „Nein.“
    „Du fährst keinen grauen Wagen und verfolgst mich überallhin?“
    „Ich fahre einen blauen Pick-up und bin dir nicht gefolgt. Ich hatte nur so eine Ahnung, dass du zum Hafen fahren und irgendwelche Dummheiten begehen würdest.“
    „Was für Dummheiten?“, erwiderte sie steif.
    „Dann wäre es für dich keine Dummheit, unter einem Absperrband hindurchzuschlüpfen?“
    „Nur wenn ich dabei erwischt würde.“
    „Würde? Und was ist damit?“, fragte er und schloss seine Finger noch ein wenig fester um ihren Arm.
    „Du zählst nicht.“
    Er sah sie halb erstaunt und halb verärgert an. „Und wieso nicht?“
    „Weil du mich ja wohl kaum verhaften lassen wirst, oder?“ Kenzie erhob den Blick und sah eine überraschende Mischung aus Mitgefühl und Zuneigung, Frustration und Sorge in seinem Gesicht.
    „Natürlich nicht. Ich kam nur her, um mit dir zu reden“, sagte er. „Aber was hat es mit diesem grauen Wagen auf sich, von dem du eben gesprochen hast?“
    „Nichts.“
    Er sah sie lange an. „Was verschweigst du mir?“
    „Gar nichts.“
    „Wohl eher alles, denke ich“, entgegnete er mit einem frustrierten Seufzer. „Tommy will, dass du ihn nicht bei seiner Arbeit störst.“
    „Ich werde ihm nicht in die Quere kommen, sondern ihm nur helfen.“
    „Er will aber keine Hilfe und kann und wird dich festnehmen lassen, wenn du ihm nicht aus dem Weg bleibst.“
    „Ich habe nicht vor, deinem Tommy zu nahe zu kommen.“
    Aidan nickte. „Gut. Dann können wir ja von etwas anderem reden. Wegen gestern Nacht …“
    Kenzie wusste nicht, wie sie darüber dachte, und wollte auch nicht darüber reden. „Nicht jetzt, Aidan.“
    „Du willst nicht darüber reden?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Später vielleicht.“
    Seine Hände lagen noch auf ihren Armen, und auch wenn sie es niemals zugegeben hätte, war seine Unterstützung im Moment für sie wie eine Rettungsleine. Ihre einzige. „Beantworte mir eine Frage“, bat sie und sah ihm in die Augen, weil das, was sie wissen wollte, für sie sehr wichtig war. „Brandstiftung ist doch ein sehr gründlich analysiertes Verbrechen, nicht? Die Täter sind sich vom Charakter her doch meist sehr ähnlich? Sie sind aggressiv, gewalttätig und fast immer Wiederholungstäter.“
    Aidan nickte. „Das stimmt. Aber woher weißt du

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