In der Hitze der Nacht
schließlich.
Aidan schlief wie ein Toter und erwachte erst, als Kenzie sich vorsichtig aus seinen Armen löste und das Bett verließ.
Zufrieden lächelnd sah er ihr nach und beobachtete, wie sie ins Bad ging und die Tür hinter sich schloss. Einen Augenblick gestattete er sich, in Erinnerungen an die vergangene Nacht zu schwelgen, dann rappelte er sich auf. Kenzie brauchte etwas zu essen und einen neuen Verband. Er zog Jeans an und ging in die Küche, wo er eine Pfanne und Eier nahm und sich daranmachte, ihnen ein proteinreiches Frühstück zuzubereiten, damit sie danach wieder ins Bett zurückkehren konnten, um die Kalorien bei einem erregenden Frühsport zu verbrennen.
Das Klingeln an der Tür riss ihn aus seinen schönen Gedanken, und er unterbrach seine Arbeit, um ein dünnes Päckchen entgegenzunehmen, das ein Bote ihm überreichte. Als die Eier fertig waren, nahm Aidan seinen Erste-Hilfe-Kasten und klopfte an die Badezimmertür. „Verbandszeug, Aspirin und Frühstück. Und dein Päckchen aus Los Angeles ist hier.“
„Das kommt gerade richtig, denn ich muss jetzt los.“
„Du meinst, zurück nach Los Angeles?“
Die Tür wurde geöffnet, und Kenzie kam, in eins seiner Badetücher gehüllt, heraus.
„Nicht zurück. Noch nicht.“
„Du brauchst Ruhe, Kenzie.“
„Ich brauche etwas zum Anziehen“, sagte sie, schon auf dem Weg ins Schlafzimmer. „Kannst du mir einen Jogginganzug leihen?“
„Klar.“ Er nahm einen heraus und gab ihn ihr.
„Danke. Ich muss jetzt wirklich los.“
Klar, dachte er, um da draußen herumzuschnüffeln, Tommy in die Quere zu kommen und festgenommen zu werden. „Kenz, hör zu. Du musst dich aus den Ermittlungen heraushalten. Der Chief will nicht, dass du deine Nase …“
„Er ist nicht mein Chef. Er kann mir nichts verbieten.“
„Wenn du bleibst …“
„Vielen Dank, aber nein.“
„Lass mich dir wenigstens die Verbände wechseln …“
„Das kann ich selbst. Ich bin nicht mehr das hilflose kleine Ding von früher“, fügte sie auf seinen erstaunten Blick hinzu. „Ich bin erwachsen und brauche niemandes Hilfe mehr.“
„Ach ja?“,versetzte Aidan mit erhobener Braue. „Du brauchtest mich aber, als …“
„Nein – oder doch, ja, ich brauchte dich, um dem Feuer zu entkommen, aber …“
„Davon spreche ich nicht.“ Aidan zeigte auf sein Bett.
„O nein. Das habe ich nur getan, um dir das Herz zu brechen. Ich hatte dich gewarnt, nicht wahr?“
Blödsinn, dachte Aidan. Das war nicht nur eine Revanche gewesen. „Kenzie, bitte.“
„Sorry. Ich muss los.“ Wieder ließ sie das Handtuch fallen, was den gleichen Effekt auf ihn hatte wie in der vergangenen Nacht. Während er noch dastand und ihre fantastische Figur bewunderte, zog sie den Jogginganzug an, küsste ihn auf die Wange und verließ das Zimmer, und dem Geräusch der sich öffnenden und schließenden Haustür nach zu urteilen, verließ sie auch sein Haus.
8. KAPITEL
Jemand stand draußen und hämmerte gegen seine Haustür, das wurde Aidan klar, nachdem er die Dusche abgestellt hatte. Kenzie war zurückgekommen! Mit wild klopfendem Herz band er sich ein Handtuch um die Taille und sprintete an die Tür.
Es war aber nicht Kenzie, sondern sein bester Freund und Partner Zach, der draußen stand. „Verdammt.“
„Ich freue mich auch, dich zu sehen.“ Ohne eine Einladung abzuwarten, schob Zach sich an ihm vorbei ins Haus.
Aidan schloss die Tür hinter ihm und strich sich durch das nasse Haar. „Sorry. Ich dachte, du wärst jemand anders.“
Zach musterte Aidan vielsagend und nickte. „Offensichtlich. Wer ist sie?“
„Woher weißt du, dass es eine Sie ist?“
„Weil wir, wenn du in diesem Aufzug einen Mann erwarten würdest, über etwas völlig anderes sprächen.“
Aidan verdrehte die Augen und ließ Zach allein, um sich etwas anzuziehen. In seinem Schlafzimmer warf er einen Blick auf das zerwühlte Bett und die leeren Kondompäckchen auf dem Nachttisch. Obwohl Kenzie sein Shampoo und seine Seife benutzt hatte, glaubte er noch immer ihren unverwechselbaren femininen Duft wahrzunehmen. Er starrte auf die zerwühlten Laken und erinnerte sich daran, wie er sich gefühlt hatte, als sie zu ihm unter die Decke geschlüpft war, wie natürlich es ihm vorgekommen war, sie zu küssen und zu berühren, sich in ihrem Körper zu verlieren und mit ihr zusammen die Lust zu genießen, die er schon sehr lange nicht mehr erlebt hatte. Aber dann war sie gegangen.
Als Aidan in die Küche
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