In der Hitze der Nacht
neben Kenzies rotem Sportwagen parkte, sah er sie schon mit gereizter Miene zur Eingangstür hinaufstürmen.
Nicht minder ärgerlich als sie, ging er ihr nach. Wusste sie denn wirklich nicht, was sie ihm antat?
„Warte“, sagte sie und verhielt so abrupt den Schritt, um sich zur Straße umzuschauen, dass er mit ihr zusammenstieß. „Hast du diesen grauen Wagen gesehen?“
„Nein.“
Sie biss sich auf die Unterlippe. „Denk nicht, ich wollte nur das Thema wechseln, denn ich bin stocksauer und viel zu wütend, um zu reden, aber ich habe ernsthaft das Gefühl, von jemandem verfolgt zu werden.“
Aidan griff um sie herum, um die Tür zu öffnen, und bedeutete ihr, voranzugehen, bevor er sich noch einmal zur Straße umwandte.
Er sah keinen grauen Wagen und auch keine anderen Autos, aber er zweifelte keinen Augenblick an ihren Worten. „Du hast ihn vorher schon einmal gesehen, nicht?“
„Ja. Und ich habe langsam ehrlich das Gefühl, beobachtet zu werden.“ Sie fuhr abrupt zu ihm herum. „So, und jetzt kann ich wieder sauer sein.“
Aidan stand inzwischen so dicht vor ihr, dass sie mit ihm zusammenstieß. Als sie rasch zurücktreten wollte, hielt er sie an beiden Armen fest. „Wie lange hast du schon den Verdacht, dass du verfolgt wirst?“
„Seit dem Feuer auf dem Boot.“
„Hast du es irgendjemandem gesagt? Tommy? Der Polizei?“
„Ich war mir nicht ganz sicher und bin es mir noch immer nicht. Es ist nur so ein Gefühl.“
Aidan ließ sie los, um sein Mobiltelefon herauszunehmen.
„Was hast du vor?“
„Ich werde die Polizei anrufen.“
Kenzie trat vor, klappte sein Handy zu und steckte es ihm wieder in die Tasche. „Hör zu, Aidan. Wir wissen beide, dass du und ich keine richtige Beziehung wollen, schon gar nicht miteinander. Auf sexueller Ebene verstehen wir uns jedoch sehr gut. Und falls dich das verwirren sollte – der größte Unterschied zwischen dem einen und dem anderen ist, dass man bei einer rein sexuellen Beziehung keine privaten Informationen austauscht.“
Ihm gefiel nicht, worauf das hinauslief. Absolut nicht. „Und was genau willst du mir damit sagen?“
„Dass ich dir keine Rechenschaft ablegen muss und du nicht für mich verantwortlich bist.“
Gekränkter, als er es wahrhaben wollte, starrte er sie an. „Na toll.“
„Ich meine es ernst, Aidan.“
„Ich soll also nicht die Polizei anrufen?“
„Und den Typ verscheuchen? Auf gar keinen Fall.“
„Wie du willst“, erwiderte er seufzend.
„Genau. Und würdest du mir nun bitte sagen, wo dein Computer steht? Wir müssen an ein paar Sicherungsdateien heran.“
„In meinem Schlafzimmer.“
Sie standen so dicht beieinander, dass ihre Nasen sich berührten und ihre Atemzüge sich vermischten. Aidan konnte Kenzies Körperwärme spüren, und aus welchem Grund auch immer strich er mit den Händen über ihre Arme. Er war weitaus stärker bewegt von dieser Nähe, als er es sich eingestehen mochte.
Ihre Brustspitzen streiften seine Brust, ihre Schenkel berührten seine, ihre Augen schienen Funken zu sprühen, und ihr Mund war schmal und grimmig.
Dieser Mund, von dem Aidan plötzlich nicht mehr seinen Blick abwenden konnte.
Sie strich über seine Brust und bohrte ihre Finger so hart in seine Muskeln, dass er scharf die Luft einsog. Einen Moment sah sie ihm in die Augen, dann senkte sie den Blick auf seinen Mund.
Sie überlegte, ob sie ihn küssen sollte.
Aidan nahm ihr die Entscheidung ab. Als ihre Lippen sich berührten, erstickte er ihren entzückten kleinen Seufzer mit einem heißen Kuss und verlor sich in seinen leidenschaftlichen Empfindungen für sie. Kenzie schmiegte sich an ihn und schlang ihm so fest die Arme um den Nacken, dass er kaum noch Luft bekam. Ihre Hände waren in seinem Haar, seine pressten ihren Körper an sich. Nach einer kleinen Ewigkeit schob sie ihn von sich, wandte sich ab und ging ins Schlafzimmer. Nach Atem ringend starrte er ihr nach und kämpfte gegen sein Verlangen an. Er konnte ihr nachgehen oder sie zur Abwechslung einmal im Regen stehen lassen.
Träum weiter, alter Junge, dachte er und ging ihr hinterher.
Als Aidan die Schlafzimmertür öffnete, hielt Kenzie den Atem an. Sie hatte das Licht nicht eingeschaltet, sodass er sich nur als Silhouette im Licht der Wohnzimmerlampe hinter ihm abhob. Er wirkte groß, verführerisch und sexy, es war fast nicht zu ertragen. Und er schien völlig gelassen zu sein, als er an ihr vorbeiging, seinen Laptop aufklappte und auf den Startknopf
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