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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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deinem Dad .« Sie schüttelte den Kopf. »Das ergibt absolut Sinn. Sollen wir hinterher noch auf der Feuerwache vorbeifahren und seine Berichte für ihn schreiben ?«
    »Cort kann besser tippen als du .«
    »Jeder Affe kann besser tippen als ich .« J.D.s Partnerin begutachtete ihre auffallend kurzen Fingernägel. Sie ließ sie nicht länger werden, damit sie nicht darauf herumkauen konnte. »J.D., habe ich dir in letzter Zeit mal gesagt, dass dein Bruder ein Arschloch ist ?«
    Um seinen Mund zuckte es. »Des Öfteren .«
    Obwohl es erst acht Uhr morgens war und die meisten Geschäfte noch geschlossen hatten, waren schon ein paar Frühaufsteher unterwegs. Als er Richtung Bienville Street abbog, entdeckte J.D. ein Pärchen mit Federmasken, das Kaffee aus Styroporbechern trank und durch das filigran gearbeitete Eisengitter vor dem Schaufenster eines Antiquitätengeschäfts spähte. Selbst wenn nicht gerade die größte Party des Planeten im Gange gewesen wäre, hätte niemand den maskierten Touristen besondere Beachtung geschenkt. Im Vieux Carré war der Mardi Gras ein Ganzjahresgeschäft.
    Terri holte eine Zigarette hervor, ließ aber das Fenster zur Hälfte herunter, bevor sie sie anzündete. Einer der Touristenläden spielte schon Zydeco-Musik, und die spritzigen kleinen Riffs hallten über die fast leere Straße. »Schmeißen deine Leute nächstes Wochenende wieder ihre übliche Soiree ?«
    Die alljährliche »Noir et Blanc«-Gala, die seine Eltern am Wochenende nach Beginn des Mardi Gras auf ihrem Anwesen im Garden District gaben, war ebenso legendär wie das Restaurant seines Vaters. Obwohl die Touristen jeden Tag scharenweise in das Krewe of Louis strömten, um sich etwas von der rein französischen Speisekarte zu bestellen, war das Familienfest auf fünfhundert prominente Mitglieder der vornehmsten Familien von New Orleans begrenzt. Die Kleiderordnung war streng beschränkt auf zwei Farben – Schwarz und Weiß – , und viele der Freundinnen seiner Mutter flogen jedes Jahr nach Paris auf der Suche nach neuen Ideen, mit denen sie bei der Klatschpresse Eindruck schinden konnten.
    »Na klar. Evan und seine Frau fliegen am Freitag aus Montana ein .« Er musterte seine Partnerin. »Meine Mutter hat dir doch eine Einladung geschickt, oder etwa nicht ?«
    »Was, nein. Ach du meine Güte .« Terri gab sich in gespieltem Bedauern einen Klaps auf die Wange. »Sie muss wohl in der Post verloren gegangen sein .«
    Er wusste, was Elizabet machen würde, wenn er sie darauf ansprach – wild mit den Händen herumfuchteln und eins der Dienstmädchen dafür verantwortlich machen. »Dann lade ich dich hiermit ein. Komm vorbei, dann kannst du Evans Frau Wendy kennenlernen. Du wirst sie mögen .«
    »Nein, danke .« Sie strich sich über ihr kurzes braunes Haar, dann zog sie ihren anthrazitfarbenen Blazer zurecht. »Meine Garderobe ist einer Party deiner Mama einfach nicht gewachsen .«
    »Macht doch nichts .«
    » Au contraire , mein Lieber. Wenn du in einem Raum voll weißer Designer-Seidenroben die einzige Frau bist, die bügelfrei trägt, macht das definitiv etwas .« Der Geruch von brennendem Holz wehte ins Auto, und Terri spähte durch die Windschutzscheibe auf den schwarzen Qualm, der immer noch in gewaltigen Rauchsäulen in den Himmel aufstieg. »Da ist es .«
    Nachdem er die Polizeisperren hinter sich gebracht hatte, parkte J.D. abseits des Geschehens, einen Block hinter dem Löschfahrzeug. Rote, blaue und weiße Blinklichter erhellten die dunstige Luft wie Disco-Stroboskope. Die Hitze drang in unsichtbaren Wellen durch den Rauch hindurch und verscheuchte jeden, der dem Feuer zu nahe kam. Feuerwehrleute richteten von allen Seiten Schläuche auf das Gebäude, aber es war ganz offensichtlich nicht mehr zu retten. Der Gestank nach nassem, verkohltem Holz und dem Chemieschaum, den sie auf ein ausgebranntes Auto neben dem Gebäude gesprüht hatten, fügte der ohnehin schon dicken Luft noch eine unangenehme Schwere hinzu.
    Terri stieg mit J.D. aus und schlug die Autotür zu, während sie sich einen Überblick verschaffte. »Ich hoffe, dieser Typ ist gut versichert « , sagte sie und deutete mit dem Kopf auf das Auto, bevor sie die anderen Gebäude in Augenschein nahm. »Keine besonders gute Stelle für ein Lagerfeuer – der ganze Block hätte in Flammen aufgehen können .«
    J.D. ging auf einen Streifenpolizisten zu, der damit beschäftigt war, einen Lagebericht auszufüllen. Der Uniformierte erkannte ihn und ließ sein

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