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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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bei der Arbeit, Caine, ehrlich .«
    Der Riese kam wieder auf ihn zu. »Bezahl ich dich etwa dafür, dass du hier rumsitzt und dir vor den Augen alter Damen einen abschüttelst ?«
    Billys Schädel dröhnte vor Wut und Scham, und er schlug noch mal zu, diesmal zielte er auf Caines Bauch und Rippen. Der große Mann stieß ihn einfach zurück und schlug ihm ins Gesicht – ein Mal.
    Ein gewaltiger Schmerz explodierte in Billys Kopf, und große dunkle Flecken tanzten vor seinen Augen.
    Einen Augenblick später presste Caine ihn mit dem Rücken gegen den Transporter. Er beugte sich über ihn und schnüffelte, dann steckte er die Hand in Billys Gesäßtasche und zog die leere Jackie-Flasche raus.
    Er sah Billy in die Augen. »Ich hab dir doch gesagt, was ich mit dir mache, wenn ich dich noch ein einziges Mal beim Trinken erwische, oder ?«
    Billy schluckte, er schwitzte und zitterte, dann nickte er kurz. »Es wird nicht wieder vorkommen. Es war nur ein Ausrutscher, Caine, nur ein ganz kleiner .«
    Die Flasche flog im hohen Bogen auf die Straße und zerschellte.
    »Ach, komm schon .« Tränen stiegen Billy in die Augen. »Das kannst du mir nicht antun. Wir sind doch Freunde. Ich habe eine Frau – ich brauche den Job .«
    Caine griff in die Brusttasche seines Hemdes, holte ein Bündel Geldscheine heraus und stopfte es Billy in den blutenden Mund. »Mehr leierst du mir nicht aus dem Kreuz .« Er ließ ihn los und machte einen Schritt zurück. »Sieh zu, dass du Land gewinnst .«
    Billy spuckte die blutverschmierten Scheine aus und umklammerte sie mit der Hand. »Jetzt sei doch nicht so, Caine. Du und ich, wir können das doch klären. Ich werde mich bessern –«
    Der dicke Cajun packte ihn an den Haaren und rammte seinen Kopf gegen die Karosserie, dann ließ er ihn zu Boden fallen. »Ich bin fertig mit dir. Verpiss dich .«
    Das kann doch wohl nicht wahr sein.
    Sable saß auf dem Rücksitz des nicht gekennzeichneten Polizeiwagens und versuchte, Ordnung in die Geschehnisse zu bekommen. Marc war tot, und sie wäre selbst fast gestorben. Jemand hatte sie k.o. geschlagen und dann das Lagerhaus in Brand gesetzt.
    Um den Mord zu vertuschen.
    Warum konnte jemand Marcs Tod wollen? Hatte es mit seinem Wahlkampf zu tun? War es eine Art Attentat gewesen? Sie hatte sich über ihn erkundigt, bevor sie sich kennengelernt hatten, und sie wusste, wie berühmt er war – er galt als Favorit, der die Wahlen mit Leichtigkeit gewinnen würde. Selbst die Presse mochte ihn.
    Die Presse.
    Die würde bald hier sein und wissen wollen, was passiert war, und sie war die einzige Zeugin. Niemand wusste, wer sie war. Für den Rest der Welt war sie ein Nichts, ein Niemand, irgendeine Wohltätigkeitsfanatikerin mit einem Projekt, für das sich kein Mensch interessierte.
    Sie konnte ihnen nicht von ihr und Marc erzählen. Nicht von sich aus. Niemand würde ihr glauben.
    »Hübsches kleines Ding « , sagte einer der beiden Polizisten, die draußen neben dem Auto standen, zu dem anderen, und dann glotzten sie sie an. »Zu jung, um die Ehefrau zu sein – vielleicht die Freundin ?«
    Sie versuchte, die Stimmen nicht an sich herankommen zu lassen, und konzentrierte sich stattdessen auf das, was geschehen war. Sie wusste noch, dass sie die Treppe hinaufgegangen war, diesen fürchterlichen Gestank wahrgenommen und Marc tot vorgefunden hatte. Jemand hatte sie geschlagen, dann ein Schmerz und der Sturz in die Bewusstlosigkeit. Sie war neben Marcs Leiche aufgewacht, inmitten von Flammen. Erst hatte sie versucht, ihn wegzuziehen, aber er war zu schwer gewesen, und das Feuer wütete zu heftig. Sie hatte es zu einem Fenster geschafft, aber es war ihr nicht gelungen, die Bretter davor wegzureißen. Und dann hatte sie sich in das untere Stockwerk vorgetastet. Der dichte, ölige Qualm und die Hitze hatten es unmöglich gemacht, den Weg nach draußen zu finden, und beinahe hätte sie wieder das Bewusstsein verloren.
    Ich hätte sterben können da drinnen. Gleich neben Marc.
    Der Rest ihrer Erinnerung war bruchstückhaft – sie hatte zu große Angst gehabt. Das Letzte, was sie mitbekommen hatte, war das furchterregende Geräusch der einstürzenden Decke gewesen, und der starke Arm des Feuerwehrmannes, der sie hinausgetragen hatte.
    Oh, Gott sei Dank, helfen Sie mir –
    Sind Sie verletzt?
    Sable blickte an sich hinunter. Marcs Blut war überall. Auf ihrer Bluse und dem Blazer. Auf ihrer Haut, wo es getrocknet war und abblätterte. Und unter ihren Fingernägeln. Für einen

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