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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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geschlagen, dass sie schon glaubte, sie werde dem großen Mann vor lauter Aufregung ohnmächtig vor die Füße zu fallen.
    Sie hatte nichts mehr gewollt, als ihr Können zu beweisen.
    Dann hatte Kane den Konferenzraum betreten. Er war ein atemberaubender Mann, von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Ihr Herz hüpfte, sprang und tänzelte bei seinem blo ßen Anblick. Eine Hitze erfasste sie von Kopf bis Fuß. Eine Art von hitziger Wachsamkeit, wie AJ sie nicht kannte. Sie hatte nie zuvor in einer so körperlichen Weise auf einen Mann reagiert. Andererseits war ihre Reaktion nicht allein körperlicher Natur.
    Ihn leibhaftig zu treffen, gab dem Mann aus den Berichten eine andere Dimension.
    Er war gerade aus Istanbul zurückgekehrt, und die langen Tage unter der sengenden Sonne hatten seine Haut tief gebräunt und goldene Reflexe in sein dunkles, zerzaustes Haar gejagt. Seine sehnige Kraft und die Größe von über einem Meter neunzig verliehen der schwarzen Cargo-Hose und dem dunklen T-Shirt eine elegante Note. Ein Mädchen hätte schon blind sein müssen, um den perfekten Sitz der Baumwolle, die sich über seine breiten Schultern, den flachen Bauch und die beeindruckenden Muskeln spannte, nicht zu bemerken. Die langen Beine machten mit dem Weg um den Konferenztisch kurzen Prozess, und er nahm den einzig freien Platz ein - ihr gegenüber.
    Er warf ihr einen abschätzigen Blick zu, die Augen von tiefdunklem Blau, das keine Wärme kannte. Dann konzentrierte er sich wieder, ohne eine Miene zu verziehen, auf das
Kopfende des Tisches, wo ihr Vorgesetzter sofort damit anfing, die Grundzüge der Mission zu erläutern.
    Kane Wrights Auftreten war genauso missmutig wie seine dunkle Schokoladen-Stimme. AJ hatte ein paar Minuten gebraucht, bis ihr klar wurde, dass er die Runde davon in Kenntnis setzte, warum eine derart wichtige Mission nicht als Trainingsgelegenheit für eine Rekrutin missbraucht werden dürfe, während sie nur dasaß und sich mühte, nicht in ihre Kaffeetasse zu sabbern.
    Er wollte alleine nach Kairo gehen, daraus machte er keinen Hehl. Seine dunklen Augen teilten ihr unmissverständlich mit, dass er sie für ungeeignet hielt. Noch schlimmer als nutzlos. AJ war es nicht gewohnt, dass ein Mann sie so ansah. Aber es gibt eben für alles ein erstes Mal.
    Desinteresse. Geringschätzung. Verachtung. Dass all dies aus Kane Wrights Blick sprach, war schon schlimm genug. Aber am schrecklichsten war, dass auch alle anderen über ihre Eignung diskutierten und ihre Zweifel darüber ausdrückten, ob sie den Job bewältigen konnte.
    Sie war, nachdem sie angeschossen worden war, fast gestorben. AJ erwartete kein Mitleid, aber sie erwartete, dass sie im Zweifel für den Angeklagten votierten. Sie hatte sich zusammengerissen und vernünftig erläutert, weshalb sie Kane Wright und sein Team nach Kairo begleiten musste.
    Am Ende hatten sie nachgegeben, aber nur, weil sie - unglücklicherweise - die Einzige für den Job war.
    Kane war schwerer zu überzeugen gewesen. Doch schließlich hatte er unter Druck zugestimmt. Unter heftigem Druck.
    Jetzt glaubte er, sie alle, wohl dass er Recht gehabt hatte. AJ hatte nicht nur ihre eigene Chance vertan, sie hatte zweifellos auch die Chancen jedes anderen Rekruten ruiniert. Von jetzt an würden sie noch vorsichtiger sein, wenn es darum
ging, einen unerfahrenen Agenten auf eine Operation dieser Größenordnung mitzunehmen. Und es war alles ihre Schuld.
    Sie seufzte wieder.
    »Hör auf zu schmollen«, sagte Kane, der ihr Seufzen für eine Trotzreaktion hielt.
    AJ schüttelte die Tagträume ab und sah ihn an. Es war unmöglich, unter dem achtzigjährigen Gesicht den gut aussehenden Typen zu erkennen. Graues Haar, faltige Haut, trübe Augen. Sie versuchte zu erkennen, wo das Make-up aufhörte und Kane begann. Aber es war makellos aufgetragen. Sie saß keinen Meter von ihm entfernt und hätte schwören können, dass die papierhafte, runzelige Haut echt war.
    »Ich schmolle nie«, teilte sie ihm mit, damit das klar war. Sie hatte ein paar weibliche Eigenheiten in ihrem Arsenal, aber Schmollen gehörte nicht dazu. »Ich dachte nur …«
    »Behalt es für dich.«
    »Oh, sicher, Chef. Ich wusste nicht, dass Denken nicht gestattet ist.«
    »Wenn du weniger gedacht und mehr geschossen hättest, dann säßen wir jetzt nicht in diesem Schlamassel.«
    »Nett von dir, dass du mir meine Verfehlungen nicht um die Ohren schlägst. Ich weiß das wirklich zu schätzen, Sir .« Was hatte sie schon zu

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