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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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du dir das vorstellst. Keine Wiederholungen. Du bist auf dem Heimweg, Cooper. Kauf dir am Flughafen ein Souvenir.« Kane beschleunigte etwas, überquerte eine Kreuzung, glitt in den dunklen Schlund der nächsten Gasse und nahm die Abkürzung zur Schnellstraße.
    Sie saß vor Wut schäumend neben ihm, doch er konnte ihren Verstand beinahe rattern hören. Sie suchte nach einem Argument, das seines schlug. Dumm für sie, aber er wusste längst, dass es keines gab. Das war seine Operation, verdammt. Er machte es auf seine Weise.
    »Gibt es irgendetwas, das deine Meinung ändern könnte?«
    »Nein.«
    »Dann setz mich am Ra ab«, sagte sie viel zu ruhig.
    »Warum soll ich meine letzte Nacht in Kairo in einer Bruchbude verbringen, wenn ich auch in einem Bett ohne Flöhe schlafen kann?«
    »Netter Versuch. Vergiss es. Auf eigene Faust findest du ihn nie«, informierte Kane sie kalt. Es überraschte ihn nicht, dass sie dasselbe tun wollte, was er in dieser Situation getan hätte. »Und falls du dumm genug bist, es doch zu versuchen, wirst du dir postwendend eine neue Stelle suchen müssen.«
    Sie drehte sich zu ihm. »Aber ich …«
    »Gib auf, solange du noch Vorsprung hast, Cooper.
Nichts, was du sagst oder tust, wird meine Meinung ändern.«
    Sie ließ frustriert Luft ab. »Weißt du, was ich mit meinen Brüdern immer gespielt habe, als wir noch Kinder waren?«, fragte AJ, ganz beiläufig und viel zu süß.
    Kane kümmerte das einen Dreck, aber er reagierte trotzdem: »Was?« Er warf ihr einen verärgerten Blick zu, und sie lächelte dieses ärgerliche Julia-Roberts-Lächeln, das ihn wahnsinnig machte, und zog eine Augenbraue hoch:
    »Mutprobe.«

4
    Kane Wright war störrisch.
    Eigensinnig.
    Dickköpfig.
    Und er hatte hier das Kommando, machte AJ sich klar, lass uns das nicht vergessen, das Kommando .
    Der große Weiße Hai. Und der kleine Fisch.
    Verstanden. Nicht schön. Aber verstanden.
    Sie hätte gerade jetzt viel darum gegeben, seine Gedanken lesen zu können. Andererseits trug sie keinen Schutzanzug. Sie war vermutlich besser dran, nichts zu wissen. Was er bis jetzt gesagt hatte, war nur die Spitze des Eisbergs, aber das Wesentliche kam stechend durch. Noch mehr zu wissen ließ ihre Versagensangst vermutlich noch größer werden, als sie ohnehin schon war.
    Sie grübelte darüber nach, wie sie ihn von ihrer Unersetzlichkeit überzeugen konnte, nachdem sie ihm vor gerade ein paar Stunden das Gegenteil bewiesen hatte.
    Es war noch vor Sonnenaufgang, aber die Straßen Kairos
waren schon überfüllt. Das Leben ging weiter. Kanes Maskerade war so perfekt, AJ konnte seinen Gesichtsausdruck im schwachen Licht der Straßenlaternen und unter der dicken Schicht Make-up nicht einordnen. Allerdings strahlte er eine Woge von Missmut aus. Sie fühlte sich wie ein Kind, das seinen Lieblingslehrer enttäuscht hatte.
    Und um fair zu sein, ihr wäre es an seiner Stelle genauso ergangen, wenn eine unerfahrene Rekrutin sich ihr mit solcher Vehemenz aufgedrängt hätte.
    Auf der anderen Seite, überlegte sie, während Kane eine Ecke nahm und nur knapp drei Kinder verfehlte, die zusammen auf einem hin- und herschwankenden Fahrrad fuhren, auf der anderen Seite … wenn die Rekrutin genau das war, was der Einsatz erforderte, wenn die Rekrutin die Klassenbeste war, wenn die Rekrutin als Köder für eine Falle verwendet werden konnte, wenn die Rekrutin für den Job hundertprozentig richtig war …
    AJ seufzte. Dann hätte sie die Rekrutin trotzdem wegen ihres Versagens nach Hause geschickt!
    Unsinn! Sie hasste es, in dieser Angelegenheit logisch zu denken.
    Der Himmel wusste, dass Kane Wright ein brillanter Außendienstler war. Aber T-FLAC hatte ihn bestimmt nicht wegen seiner sozialen Kompetenz angeheuert. Abgesehen davon hatte er jede Menge Grund, wütend auf sie zu sein. Soziale Kompetenz hin oder her, die Heldenverehrung, mit der sie ihn die letzten Monate über betrachtet hatte, war ein wenig persönlicher geworden, seit sie ihn bei der Einsatzbesprechung vor drei Tagen zum ersten Mal getroffen hatte.
    Während sie sich in seine Berichte und Terrorismus-Analysen vertieft hatte, dachte sie nie so sehr an den Mann, sondern an die Ikone, die sie auf einen Sockel stellen konnte. Jemand,
dem sie nacheifern wollte. Jemand, dessen Karriere genau der entsprach, die sie selber machen wollte. Als man sie vom Training hereingerufen hatte, um ihr zu sagen, dass sie zu einem Einsatz mit Kane Wright abkommandiert war, hatte ihr Herz so laut

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