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In der Hitze jener Nacht

In der Hitze jener Nacht

Titel: In der Hitze jener Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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zum Thema Ehe mit einem Mann, dem sein Stolz über alles geht, dachte sie zornig. Das war so typisch für Justice!
    Ernst betrachtete sie ihn und konfrontierte ihn. „Es geht um deinen verdammten Stolz, oder?“, murmelte sie, ohne ihn aus den Augen zu lassen. „Das ist der eigentliche Grund, warum du nicht um mich gekämpft hast. Warum du mich hast gehen lassen. Nur wegen deines lächerlichen Stolzes.“
    „Dagegen ist nichts einzuwenden, Maggie“, erwiderte er plötzlich so leise, dass sie ihn wegen des draußen tobenden Sturms kaum hörte.
    „Es sei denn, der Stolz ist wichtiger als alles andere. Und das ist bei dir der Fall, Justice. Du hast unsere Ehe geopfert, weil du nicht in der Lage warst zuzugeben, dass du keine Kinder bekommen kannst.“ Die Wahrheit war für sie wie ein Schlag ins Gesicht und traf sie hart. Er hatte an seinem Selbstbild festgehalten und dafür ihre Ehe aufs Spiel gesetzt. Ihre Liebe. „ Das war einfacher für dich, als auf deinen Stolz zu verzichten.“
    „Du bist diejenige, die gegangen ist.“
    „Das kannst du gern immer wieder betonen.“ Langsam, Schritt für Schritt, ging sie auf ihn zu. „Aber du hättest mich genauso gut zurückhalten können. Mit nur zwei Worten. Bitte bleib . Das war alles, was du hättest sagen müssen, und das wusstest du! Himmel, du hättest mir sogar nur zu sagen brauchen, dass du es vorgehabt hast. Aber selbst das hast du nicht fertiggebracht.“
    Kopfschüttelnd sah sie ihm in die dunkelblauen Augen, sein Blick wirkte plötzlich eisig und unergründlich wie das dunkle Meer. „Meine Liebe für dich hätte gereicht, um bei dir zu bleiben, wenn ich gewusst hätte, dass auch du mich willst, Justice. Aber du hast mir den Rücken gekehrt. Ich hatte gar nichts. Keine Kinder, keinen Mann. Aus welchem Grund hätte ich bleiben sollen?“
    Unsicher wich er zurück. Einen Augenblick lang sah er sogar so aus, als würde er sich unwohl in seiner Haut fühlen. Doch dann setzte er wieder seine steinerne Miene auf.
    „Das führt zu nichts, Maggie.“ Er fuhr sich durchs Haar, blickte kurz in den Sturm, der vor dem Fenster tobte, und dann wieder zu ihr. „Was geschehen ist, ist geschehen. Wir können es nicht mehr ändern. Aber ich sage dir, wenn Jonas mein Sohn ist, werde ich mich um ihn kümmern. Wenn dieser Junge ein echter King ist, dann wird er auch unter Kings aufwachsen.“
    Dann ging er. Langsam und ohne sich noch einmal umzudrehen. Als er das Zimmer verlassen hatte, verspürte Maggie eine schreckliche Kälte in sich.
    Bei allem, was Justice gesagt hatte, ging es nur um Stolz und Ehre. Der Stolz auf sein Kind wäre eigentlich etwas Schönes gewesen. Jetzt musste sie erkennen, dass genau dieser Stolz Justice zu ihrem erbitterten Feind machte.
    Als Maggie dieser Gedanke kam, befürchtete sie plötzlich, dass er das Geld und den Einfluss seiner Familie gegen sie verwenden könnte. Was sollte sie dann tun?
    Sie durfte ihren Sohn nicht verlieren.
    Alles in ihr schien zu erstarren, Angst kroch in ihr hoch.
    Das alles war viel gefährlicher, als sie gedacht hatte.
    „Ich werde einfach davonlaufen. Ich schwöre, ich tue es“, rief Maggie eine halbe Stunde später in den Telefonhörer. „Ich werde Jonas nehmen und mit ihm irgendwohin gehen.“
    „Jetzt beruhige dich doch erst einmal, Liebes“, versuchte Matrice, sie zu besänftigen. „Du holst jetzt tief Luft und erzählst mir in Ruhe die ganze Geschichte, okay?“
    Während ihr Sohn vom Bett aus aus dem Fenster schaute und fasziniert den Sturm betrachtete, ließ Maggie den Streit mit Justice Revue passieren. Sie ließ kein Detail aus und erzählte ihrer älteren Schwester, was sich abgespielt hatte. Als sie endlich alles losgeworden war, fühlte Maggie sich sogar schon etwas besser.
    „Wer hätte gedacht, dass er so ein Trottel ist“, sagte Matrice. „Wenn er von Anfang an ehrlich gewesen wäre, dann wäre das alles niemals passiert.“
    „Ich weiß, glaub mir.“ Maggie lächelte, als Jonas mit den Beinen strampelte, so als wollte er aufstehen und davonrennen.
    „Na klar, aber … oh, Moment mal …“ Maggie hörte, wie ihre Schwester den Hörer zur Seite legte. „Danny, hör auf, Haferflocken auf die Katze zu streuen, Schatz. Das ist nicht so gut. Entschuldige bitte“, sagte Matrice kurz darauf zu Maggie. „Wir sitzen noch beim Frühstück, das Danny offensichtlich mit unserer Katze teilen will.“
    Amüsiert stellte Maggie sich vor, wie ihr fast zweijährige Neffe gerade am Tisch sitzen mochte.

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