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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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verpflichtet werden, den Gewinn ihres Geschäftes nach Liechtenstein abzuführen. Es würde sauberes Geld sein, reingewaschenes Geld. Hinter jeder Überweisung würde ein Geschäft stehen, mit Verträgen, Akkreditiven, Lieferungen. Trotzdem, für den Fall, daß alles aufflog, blieben die drei Drahtzieher im Dunkeln. »Nehmen wir an, die Firma in Liechtenstein ist gegründet«, sagte Klinger. »Wie geht's weiter?«
    »Wir müssen ein Gelände kaufen«, sagte Dawson. »Ein Lager.«
    »Ein Lager?« Dawson nickte. »Eine Art Camp, ja. Wir brauchen ein Gelände von etwa vierhundert mal fünfhundert Meter, am besten in Frankreich oder in Deutschland. Wir brauchen ein Haus. Es wird aussehen wie ein teures Sanatorium. In Wirklichkeit ist es die Gehirnwäschestation für unsere Söldner.«
    »Für unsere Söldner?« Die Verachtung für die Konkurrenz in Khaki klang durch Klingers Worte. Dawson erklärte ihm, daß sie etwa ein Dutzend Söldner anheuern würden, Männer, die in Asien und Afrika gekämpft hatten. Offiziell würde man den Söldnern sagen, daß sie im Lager auf die Aufgabe eingewiesen würden. Die Droge würde im Leitungswasser sein, auch in den Getränken, die die Männer zu sich nahmen. Vierundzwanzig Stunden nach der Ankunft, wenn die Droge bereits ihre Wirkung entfaltete, würden die Filmvorführungen beginnen. Filme über Waffen, über elektronische Gerätschaften, Dokumentarfilme über bestimmte Länder würden über die Leinwand flimmern. Ohne es zu wissen, würden die Männer die unterschwelligen Botschaften aufnehmen, mit denen die Filme unterlegt waren. Diese Botschaften würden Codeworte enthalten, die jeden Widerstand auslöschten. Wenn sie das Codewort hörten, würden die Männer die Weisungen ausführen, die man ihnen gab. Innerhalb von drei Tagen würde man sie zu perfekten Robotern umprogrammieren. Niemand in ihrer Umgebung würde den Wandel bemerken, der sich in den Hirnen der Söldner vollzogen hatte. Ihre Gewohnheiten, ihr tägliches Leben, ihre Neigungen und Abneigungen, alles blieb gleich. Mit einer Ausnahme. Die Männer würden stehlen, wenn man ihnen zu stehlen befahl. Sie würden töten. »Man braucht keine Droge, um Söldner zur Ausübung ihres Berufes zu veranlassen«, sagte Klinger. »Es handelt sich um professionelle Killer.«
    »Der Unterschied liegt im Grad des Gehorsams«, sagte Dawson. »Ein normaler Söldner denkt nach, bevor er einen Befehl ausführt. Er überlegt zumindest, ob die Sache für ihn selbst Gefahren in sich birgt. Anders unsere programmierten Roboter. Sie tun, was man ihnen sagt. Sie stellen keine Fragen.«
    »Es gibt noch andere Vorteile«, sagte Salsbury. »Wir können Morde, die unsere Söldner begehen, aus ihrem Gedächtnis löschen, sowohl aus ihrem Bewußtsein als auch aus ihrem Unterbewußtsein. Sie sind nicht mehr in der Lage, gegen uns auszusagen, weil sie sich an die Tat nicht mehr erinnern. Sie bestehen jeden Test mit dem Lügendetektor.« Klinger hob den Kopf, die Sache interessierte ihn. »Auch wenn man ihnen ein Wahrheitsserum spritzt, sie würden nicht aussagen? Nicht einmal unter Hypnose?«
    »Das Serum bewirkt nichts und die Hypnose auch nicht. Nehmen wir an, der Therapeut begleitet unseren Mann bis zu der Uhrzeit, wo der Mord passiert ist. Er stellt gezielte Fragen. Was antwortet unser Mann? Nichts. Er steht im Dunkel. Er kann gar keine Antwort geben, ebensowenig wie ein Computer Daten ausspucken kann, die bereits gelöscht sind.« Klinger hatte sein zweites Glas Brandy geleert. Salsbury sah, wie er sich einen Softdrink eingoß. Er kam zurück, sein Blick war auf Dawson gerichtet. »Unsere zwölf Söldner sind für ihre künftigen Aufgaben programmiert. Was dann?« Dawson hatte drei Monate Zeit gehabt, um über die Antwort auf diese Frage nachzudenken. »Erster Schritt ist eines der arabischen Emirate. Wir speisen die Droge in die Trinkwasserversorgung des Scheichtums ein. Sobald die Bevölkerung konditioniert ist, beginnt die Berieselung mit unterschwelligen Botschaften. Innerhalb weniger Wochen beherrschen wir das Land, ohne daß es der Bevölkerung bewußt ist.« Klinger sah ihn ungläubig an. »Ein ganzes Land unterwerfen, als ersten Schritt?«
    »Das Emirat, das ich im Auge habe, ist besonders geeignet, weil die Bevölkerung nur aus achthunderttausend Menschen besteht«, sagte Dawson. »Ein großer Vorteil ist, daß die Herrscherfamilie und alle Entscheidungsträger in einigen wenigen Ortschaften wohnen. Soweit es bewohnte Enklaven in der

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