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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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würden seinen Weisungen keine Folge mehr leisten. Er wäre allein.«

6. Kapite l
    15 Uhr 15
    Dr. Troutman, der Arzt des Ortes, betrat das Büro des Polizeichefs . Er trug seine schwarze Hebammentasche in der Rechten und eine Tafel Nußschokolade in der Linken. Er war zufrieden mit sich und der Welt. Während er an der Scheibe entlangging, hatte er ein Lied gesummt. Das Summen verstummte. »Sie wollten mich sprechen, Mr. Thorp?« Noch bevor Thorp etwas sagen konnte, trat Salsbury aus der Nische am Fenster hervor. »Ich bin der Schlüssel.«
    »Ich bin das Schloß.«
    »Im übernächsten Raum, wenn Sie den Flur entlanggehen, wartet Buddy Pellineri«, sagte Salsbury. »Sie kennen ihn, oder?«
    »Ob ich Buddy Pellineri kenne?« Dr. Troutman runzelte die Stirn. »Natürlich kenne ich Buddy.«
    »Ich habe ihm gesagt, er hat sich mit einem gefährlichen Virus infiziert. Sie würden ihm eine Spritze geben, damit er wieder gesund wird. Sie wissen ja, Buddy ist nicht der Klügste. Er hat keinerlei Fragen gestellt. Er wartet jetzt auf die Spritze.«
    »Was für eine Spritze?« fragte Dr. Troutman. Seine ganze Ratlosigkeit klang durch. »Ich hab' ihm das nur gesagt, um ihn hier festzuhalten. Sie werden ihm kein Serum injizieren, sondern Luft in die Vene.« Dr. Troutman war schockiert. »Er würde an einer Embolie sterben.«
    »Ich weiß.«
    »Ich würde ihn töten.«
    »Das rate ich Ihnen, Doc.« Dr. Troutman warf einen hilfesuchenden Blick auf den Polizeichef, der hinter dem Schreibtisch saß. »So etwas kann ich unmöglich tun.«
    »Was bin ich, Dr. Troutman?«
    »Sie sind der Schlüssel.«
    »Sehr gut. Und was sind Sie?«
    »Ich bin das Schloß.«
    »Sehen Sie. Sie werden jetzt in den Raum gehen, wo Buddy wartet. Sie werden sich nett mit ihm unterhalten. Sie werden dafür sorgen, daß er nicht mißtrauisch wird. Sie werden ihm erklären, daß er gegen einen Virus geimpft werden muß, und statt dessen werden Sie ihm eine Luftspritze in die Blutbahn geben. Es wird Ihnen nichts ausmachen, diesen Menschen zu töten. Sie werden es tun, ohne eine Sekunde zu zögern. Sobald er tot ist, werden Sie den Raum verlassen. Sie werden sich dann nur noch daran erinnern, daß Sie ihm eine Spritze Penicillin gegeben haben. Sie werden vergessen, daß Sie ihn getötet haben. In dem Augenblick, wo Sie die Schwelle des Zimmers überqueren, haben Sie es vergessen. Sie werden zu uns zurückkommen in dieses Büro. Sie werden zu Mr. Thorp sagen: Ich habe ihm eine Penicillinspritze gege ben, morgen geht's ihm besser. Danach kehren Sie in Ihre Praxis zurück. Sie werden sich dann nicht mehr an die Unterhaltung erinnern können, die ich mit Ihnen geführt habe. Ist das klar?«
    »Ja.«
    »Dann tun Sie's.« Dr. Troutman verließ den Raum. Die Entscheidung, Buddy Pellineri zu eliminieren, hatte Salsbury schon vor zehn Minuten getroffen. Zwar hatte Buddy mit nächtlichem Schüttelfrost und Übelkeit auf die Droge reagiert. Er hatte das Programm zur Gehirnwäsche verabreicht bekommen. Aber er war gefährlich, weil er ein Mensch war, der die eigenen geistigen Fähigkeiten nicht unter Kontrolle hatte. Wenn man ihm den Befehl gab, die beiden Männer zu vergessen, die er in der Nacht vom fünften auf den sechsten August beobachtet hatte, vergaß er sie vielleicht für immer oder nur für ein paar Stunden. Oder er vergaß sie überhaupt nicht. Ein programmiertes Genie war der ideale Sklave. Aber Buddy Pellineri war alles andere als ein Genie. Es war seine Tumbheit, die ihn zum Tode verurteilte. Schade, daß Buddy sterben mußte, dachte Salsbury. Auf gewisse Weise war er ein hübscher Typ. Liebenswert. Aber wozu habe ich die Macht, wenn ich sie nicht gebrauche? Ich habe die Macht, und ich werde sie behalten. Ich werde alle Menschen eliminieren, die mir die Macht zu entreißen suchen. Ich werd's ihnen zeigen. Allen werd' ich's zeigen. Dawson. Miriam. Den Huren. Den Experten im College, die meine Arbeit nicht anerkennen wollten. Meiner Mutter. Vor allem aber den Huren. Sie werden sehen, wer ich... Tat-tat-tat-tat-tat-tat. Niemand kann mir die Macht wegnehmen. Niemand. Niemals. 15 Uhr 20 Rya setzte sich in ihrem Bett auf und gähnte. Sie sah Jenny an. Sie sah Sam an und Paul. Sie verstand nicht, was die drei von ihr wollten. »Ob du dich erinnern kannst, was der Mann zu dir gesagt hat. Der Mann mit den dicken Brillengläsern.« Es war Paul, der die Frage an seine Tochter formulierte. »Denk gut nach, dann fällt es dir ein.« / Sie saß da und kratzte sich den

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