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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Scheitel. »Wer bin...« / »Sie ist noch ganz benommen«, sagte Jenny. »Wir müssen warten.« Sam hatte am Fußende des Bettes Aufstellung genommen. Sein Blick war auf Jenny gerichtet. »Salsbury weiß, daß wir ihm auf die Schliche gekommen sind«, sagte er. »Er hat keine andere Wahl, als uns zu eliminieren. Sobald ihm eingefallen ist, wie er das am besten schafft, wird er hier auftauchen. Wir können nicht warten, bis die Wirkung des Sedativs nachläßt.« Er wandte sich zu seiner Tochter. »Stell die Kleine unter die kalte Dusche. Lang genug, bis sie aufwacht. Ich mach' derweil Kaffee.«
    »Ich mag keinen Kaffee«, sagte Rya. »Magst du Tee?«
    »Ja, Tee.« Sam eilte nach unten, um Teewasser aufzustellen. Jenny führte Rya ins Bad, das sich am Ende des Flurs befand.
    Paul blieb allein zurück. Er verließ Ryas Zimmer und ging ins Wohnzimmer, wo Marks Leiche auf dem Sofa lag. Er setzte sich. Die Dinge sind in Bewegung gekommen, dachte er. Wenn man dem großen, schönen, chromverzierten amerikanischen Traum entgegentritt, gerät vieles in Bewegung. Es kann dann sehr schnell gehen.

    15 Uhr 26
    Dr. Troutman öffnete die Tür. Sein Blick wanderte zu Bob Thorp. »Ich habe ihm eine Penicillinspritze gegeben«, sagte er. »Morgen geht's ihm besser.«
    »Gut«, sagte der Polizeichef. »Dann können Sie ja nach Hause gehen.« Der Arzt schob sich den letzten Riegel seiner Nußschokolade in den Mund. »Bis nächstens«, murmelte er. Sie hörten, wie er den Flur entlang zum Ausgang schlurfte. Salsbury wandte sich zu Thorp. »Lassen Sie sich von jemandem helfen, die Leiche ist schwer. Bringen Sie den Leichnam in eine Gefängniszelle. Legen Sie ihn so auf die Pritsche, daß es aussieht, als ob er schläft.«

    16 Uhr 14
    Das Gurgeln des Regens in der Dachrinne war zu hören. Im ganzen Raum roch es nach Tee und Zitronen. Rya wischte sich die Tränen aus den Augen. Plötzlich fiel es ihr ein. »Ich weiß es wieder«, flüsterte sie. »Ich bin der Schlüssel.«

    16 Uhr 45
    Merkwürdig rasch hatte es zu regnen aufgehört. Salsbury schob eine Leiste des Rolladens hoch und spähte auf die  Union Road hinaus. Der Regen stand in kleinen Seen in den Senken, er bildete Strudel über den Abflußschächten. Von den Bäumen tropfte es wie schmelzendes Wachs. Er war froh, daß es zu regnen aufhörte. Es war wichtig, daß Dawsons Hubschrauberpilot gute Flugbedingungen hatte. Er brauchte keine Hilfe. Was er brauchte, war jemand, dem er die Schuld aufbürden konnte, wenn der Test doch noch platzen sollte. Er dachte über die Möglichkeiten nach, die ihm blieben. Riskant war alles. Er konnte den Polizeichef und seine Leute zum General Store senden mit der Order, die Edisons und die Annendales festzunehmen. Das würde wahrscheinlich nicht ohne Blutvergießen abgehen. Ziemlich sicher würde es zu einer Schießerei kommen. Und das war schlecht. Es gab Behörden außerhalb von Black River mit Beamten, die nicht programmiert waren. Die Beamten würden Fragen stellen. Je mehr Leichen es gab, je mehr Todesfälle, für die man eine Erklärung erfinden mußte, um so größer die Gefahr der Entdeckung. Auf der anderen Seite, wenn er die Straßensperren aufrechterhielt, begab er sich in eine Sackgasse hinein. Es war ein Zustand, der sich nicht bis in die Ewigkeit hinein verlängern ließ. Was, zum Teufel, ging in Edisons Wohnung vor sich? Sie hatten die Leiche des Jungen gefunden, das war ihm berichtet worden. Warum kam der Vater nicht zum Polizeichef gelaufen, um den Mord anzuzeigen? Warum versuchten sie nicht den Ort zu verlassen? Warum benahmen sie sich nicht, wie man es von ihnen erwarten durfte? Alles, was sie wußten, waren Buddys Beobachtungen aus jener Nacht. Daraus ließen sich unmöglich die Zusammenhänge konstruieren für das, was in den letzten Tagen in Black River geschehen war. Edison und Annendale hatten höchstwahrscheinlich keine Ahnung, daß es so etwas wie unterschwellige Botschaften überhaupt gab. Salsbury ließ seine Zunge gegen eine Zahnlücke schnalzen. Er ärgerte sich. Warum hatte er das IF-Transmissionsgerät nicht mitgebracht, mit dem er die Edisons hätte belauschen können. Er hatte die Tasche mit dem
    Gerät in seinem Zimmer in Pauline Vickers R00ming Hous e zurückgelassen. »Der Regen wäscht alles so schön sauber«, sagte Bob Thorp. Er stand am Fenster. »Ich bin froh, daß es zu regnen aufgehört hat.«
    »Es wird weiterregnen«, sagte Thorp. Salsbury sah ihn erstaunt an. »Was?« Bob Thorp brachte ein freundliches

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