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In der Oase des Scheichs

In der Oase des Scheichs

Titel: In der Oase des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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schluckte. „Du weißt es?“ „Dann möchtest du eine Gehaltserhöhung und mehr Urlaub. Du kannst mich um alles bitten, du sollst es bekommen.“ Er beugte sich vor und umfasste ihr Kinn. Dann küsste er sie zärtlich auf den Mund. Seine Lippen waren warm und fest. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und ließ ihre Zunge in seinen Mund gleiten. Sam stöhnte kurz auf und drückte sie an sich.
    „Claudia.“ Er trat einen Schritt zurück und sah ihr in die Augen. „Was soll ich nur ohne dich tun?“ Ihr fiel keine Erwiderung ein, und sie schüttelte den Kopf.
    Dann küsste er sie erneut. Sie wusste, sie würde es bereuen, konnte jedoch nicht anders, als darauf einzugehen. Schließlich war sie nicht aus Stein. Bald würde sie von diesem magischen Ort abreisen, und nur die Erinnerung würde ihr bleiben. War es da so falsch, jetzt noch einmal zu nehmen, was sich ihr bot?
    Später, auf der Fahrt zurück in die Stadt, lag ihre Hand in Sams, und Claudia betrachtete die vorbeiziehende Landschaft in dem Bewusstsein, dass es das letzte Mal war. Widerstreitende Gedanken beherrschten sie. Da war die Herausforderung, die Fusion zu retten. Gleichzeitig wusste sie, dass sie alles verlieren würde, wenn es ihr gelang – ihre Stelle und Sam. Sicher, er wollte sie befördern, doch sie musste kündigen. Sie konnte nicht länger mit ihm zusammenarbeiten.
    Am nächsten Tag trafen sich die beiden Familien. Es war kühl im Konferenzraum des Al-Hamri-Gebäudes. Und kühl, beinahe schon frostig, war auch die Atmosphäre. Die Bayadhis saßen auf der einen Seite des Tisches, die Al-Hamris mit Claudia auf der anderen. Jede der Parteien war entschlossen, das Beste für sich herauszuholen oder die Verhandlung abzubrechen.
    Claudia trug ein neues Kostüm aus Aminas Boutique. Es bestand aus einem schmal geschnittenen Leinenrock mit dazu passender Jacke. Ihre nackten Beine waren gebräunt, und sie hatte Ballerinas mit Leopardenmuster an. Es kam ihr vor, als wäre sie ein völlig anderer Mensch geworden, seit sie vor zwei Wochen aus dem Flugzeug gestiegen war. Der bewundernde Blick, den Sam ihr zuwarf, verriet ihr, dass er ähnlich dachte.
    Sie betrachtete die Gesichter der ihr gegenübersitzenden Personen. Der alte Mann, der über Jahre der größte Rivale von Sams Vater gewesen war, und drei seiner Söhne. Eines Tages würden sie das Unternehmen leiten. Doch welches Unternehmen? Das neue, noch mächtigere, oder das alte, an dem sie so hingen?
    Sam hatte alle herzlich begrüßt. Wie immer bewunderte Claudia ihn, weil er so gelassen in solchen Momenten war. Er schien weder besorgt noch nervös zu sein.
    „Ich kenne dich und weiß, dass du es schaffst“, hatte er vor dem Treffen zu ihr gesagt. Dabei hatte er ihr die Hände auf die Schultern gelegt und ihr in die Augen gesehen. Jetzt umspielte ein kleines Lächeln seinen Mund. Claudia nahm all ihre Kraft zusammen und lächelte selbstbewusst zurück. Jetzt kam es darauf an. Es lag an ihr.
    „Nun, Miss Bradford?“ Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Sie öffnete ihren Aktenkoffer, holte den Laptop heraus und bedeutete dem Anwalt der Bayadhis zu beginnen.
    Er sagte, was sie erwartet hatte. Eindrücklich wies er darauf hin, dass die Fusion gegen das EU-Seerecht verstoße und sie damit vom Handel mit der Europäischen Union ausgeschlossen seien.
    „Es tut mir leid, aber aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass ein Zusammenschluss der Firmen nur Nachteile für beide Unternehmen bringt.“ Damit klappte er seine Mappe zu. Die Bayadhis wollten sich schon erheben, als Claudia sich Zeit für eine Antwort erbat.
    Sams Vater sah sie erwartungsvoll an, als wolle er sagen: ‚Und was nun?‘ Doch Sam hielt den Blick fest auf sie gerichtet. Claudia hatte schon öfter solche schwierigen Situationen gemeistert, aber nie hatte für sie persönlich so viel auf dem Spiel gestanden.
    Wenn sie Erfolg hatte, war ihr altes Leben unwiederbringlich vorbei. Sie würde ihre Stelle kündigen und Sam verlieren. Sie würde nie mehr nach Tazzatine kommen, nie wieder die Wüste, die Oase und die Pferde sehen.
    Tief atmete sie durch. „Es gibt eine Möglichkeit, das Problem zu umgehen“, begann sie. „Vor zwei Jahren hat eine Reederei in einem ganz ähnlichen Fall ihre Schiffe auf den Bermudas registrieren lassen. Damit wurde Paragraph 243 des EU-Seerechts umgangen. Uns steht das ebenfalls offen, denn die Bermudas sind von der Regelung ausgenommen.“
    Die Bayadhis tauschten Blicke. Dann baten sie um fünfzehn Minuten

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