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In der Oase unserer Traeume

In der Oase unserer Traeume

Titel: In der Oase unserer Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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auseinander und brachten sie wieder zusammen. Salmans Arme hielten sie wie ein ruhiger Anker.
    Keiner von ihnen hörte die beifälligen Pfiffe aus einer vorbeigehenden Gruppe von Teenagern. Erst als der Kassierer sie fragte, ob sie vorhätten, noch eine weitere Runde zu bezahlen, lösten sie sich voneinander.
    Mit hochrotem Gesicht glitt Jamilah von dem Pferd. Beinahe hätten ihre zitternden Knie unter ihr nachgegeben, und sie war dankbar für Salmans starke Hand, als er sie wegführte.
    Jamilahs Herz pochte dumpf in ihrer Brust, ihre Haut prickelte. Sie zweifelte nicht daran, dass Salman vorhatte, sie heute Nacht zu verführen.
    Warum auch nicht? schoss ihr durch den Kopf. Vielleicht sollten sie wirklich nachgeben und das unbändige Verlangen ein für alle Mal loswerden.
    In diesem Moment wurde Salmans Aufmerksamkeit abgelenkt. Vor einem Schießstand stand ein kleiner, etwa achtjähriger Junge. Er war in Tränen aufgelöst. Offenbar hatte er sein Ziel verfehlt. Seine Mutter versuchte vergeblich, ihn zu trösten. Sie erklärte dem aufgebrachten Kind, dass sie kein Geld mehr hatte, und flehte den Besitzer des Standes an, ihrem Sohn eine Kleinigkeit zu geben, aber der Mann schüttelte mitleidslos den Kopf.
    Bevor Jamilah etwas sagen konnte, lief Salman auf den Stand zu und zog sie hinter sich her. Als sie vor dem kleinen Jungen standen, ließ Salman Jamilahs Hand los und sprach das Kind in fließendem Französisch an. Jamilah lächelte die etwas argwöhnisch guckende Mutter unsicher an und fragte sich, was Salman vorhatte.
    Nach ein paar Minuten schniefte der Junge nur noch und zeigte auf den Preis, den er gewinnen wollte. Salman reichte dem Besitzer einen Geldschein und hob den kleinen Jungen hoch, sodass er mit den Füßen auf dem Zaun stand, der den Schießstand umgab.
    Salman zeigte dem Jungen, wie er das Gewehr auf der Schulter balancieren konnte, und erklärte ihm, wie er seine Hand ruhig halten musste.
    Mit den Armen stützte er ihn und ermutigte ihn, den Schuss abzugeben. Zu seiner ungläubigen Begeisterung und sehr zum Ärger des Besitzers traf der Junge mit dem ersten Schuss mitten ins Ziel.
    Salman griff nach Jamilahs Hand, und sie gingen winkend davon. Hinter ihnen lachte der Junge jetzt fröhlich, und seine Mutter lächelte ihnen dankbar hinterher. Doch als sie sich dem Auto näherten, merkte Jamilah, wie sich Salmans Stimmung änderte.
    „Wo hast du gelernt, so zu schießen?“, fragte sie, als sie eingestiegen waren.
    Salman sah sie nicht an. „Ich hätte das nicht tun sollen“, flüsterte er tonlos. „Ich hätte ihn nicht ermutigen sollen, den Schuss abzugeben. Besser, er ist enttäuscht und will es nicht noch einmal tun, als …“ Er brach ab.
    „Als was, Salman?“
    Es war, als hätte sich plötzlich eine Kluft zwischen ihnen aufgetan.
    Er sah sie jetzt an, aber seine Augen gaben nichts preis. „Vergiss es! Es spielt keine Rolle.“
    Doch Jamilah wusste, dass es sehr wohl eine Rolle spielte. Sie dachte daran, wie Salman das Spielzeuggewehr mit schlafwandlerischer Sicherheit bedient hatte.
    „Nicht er hat den Schuss abgegeben, Salman, sondern du. Du hast ihn nur denken lassen, er habe selbst geschossen. Es war keine große Sache, nur ein Spiel.“
    Salman lächelte bitter. „Es ist niemals nur ein Spiel.“
    „Woher weißt du das? Und du hast mir nicht geantwortet, als ich dich gefragt habe, wo du so schießen gelernt hast.“
    Salman schwieg so lange, dass sie schon glaubte, er würde ihre Frage ignorieren. Plötzlich murmelte er seltsam tonlos: „Es war einfach Glück … purer Zufall.“
    Er schaute wieder aus dem Fenster, und Jamilah fühlte sich, als hätte er sie vergessen. Den Rest der Fahrt verbrachten sie in bedrückender Stille. Als sie endlich vor den Türen der Suite standen, hatten sie schon so lange geschwiegen, dass Jamilah nicht mehr wagte, etwas zu sagen.
    Salman sah sie einfach nur an. Für eine Sekunde zeigten sich solche Qualen in seinen Augen, dass sie unwillkürlich ihre Hand nach ihm ausstreckte. „Salman. Was ist los?“
    „Nichts. Geh ins Bett, Jamilah.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und ging in seine privaten Räume.
    Vollkommen durcheinander starrte Jamilah ihm für einen Moment hinterher. Bevor sie wusste, was sie tat, lief sie ihm nach und öffnete die Tür, hinter der er verschwunden war. Entsetzt erkannte sie, dass sie in seinem Schlafzimmer war.
    Salman stand im Dunklen und sah aus dem Fenster, die Hände in den Taschen. „Ich hab doch gesagt, du

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