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In der Stille der Nacht - Thriller

In der Stille der Nacht - Thriller

Titel: In der Stille der Nacht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Mina
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den Kofferraum zu und stürzte zur Beifahrertür, merkte, dass seine Knie schmerzten und vom Rennen in den schweren Stiefeln überstrapaziert waren. Er war zu alt für so etwas, für die Aufregung und die körperliche Anstrengung. Das nächste Mal würde er die Planung übernehmen und selbst im Wagen sitzen bleiben, während jemand anders einen Dreiviertelkilometer weit zur Straße rennen und den steilen Hügel hoch und runter klettern würde. Die kalte Nachtluft brannte in seiner Luftröhre, er spürte den dumpfen Schmerz in den Knien und sein Herz schlug in seiner Brust. Er warf sich auf den Beifahreritz und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Gut gemacht, mein Junge«, sagte T. »Sehr gut gemacht.« Und er fuhr in normalem Tempo davon, als müsste er am
späten Abend die Zeit totschlagen, die Lichter immer noch ausgeschaltet, ein Lächeln im Gesicht.
    »Also Eddy, jetzt kannst du mir die Waffen zurückgeben und dann sind wir quitt. Hast du sie dabei?«
    Eddy sah ihn an und plötzlich ging ihm auf, dass T vielleicht doch nicht so zufrieden mit ihm war, sondern ihn über den Haufen schießen wollte.
    Plötzlich blitzte es draußen, grelles weißes Licht durchflutete jedes Fenster, blendete Eddy, so dass er T nicht sehen, nur noch hören konnte: ein Keuchen und ein Glucksen, ein hartes, irres, zischendes Stöhnen als Reaktion auf das blendende Licht. Es wirkte seltsam.
    Langsam rollte der Peugeot von der Straße und schlingerte mit einem leichten, harmlosen Ruck in einen seichten Graben. Eddy konnte die Augen nicht öffnen, hörte dafür aber die Hupe umso lauter klagend aufaulen. Er warf sich die Hände vors Gesicht und spähte unter dem Ellbogen hindurch.
    T sah ihn an, mit der Wange drückte er auf die Mitte des Lenkrads, die Augen verdreht. Sein oberes Gebiss lag schief in seinem Mund und Eddy wusste, dass er nicht atmete, er sah die besondere Unbeweglichkeit an ihm.
    »Wach auf!«, wimmerte er. »Wach auf!«
    Der Wagen ruckte noch einmal im Graben, das grelle weiße Licht wurde schwächer als einige der Suchscheinwerfer ausgeschaltet wurden. Der Wagen war umstellt und Ts Körper kippte nach vorne, sein schwerer Kopf rutschte von der Hupe herunter.
    Eddy nahm die Hände vom Gesicht.
    Vor ihm, vor der Kühlerhaube, an beiden Türen, waren die schwarzen Silhouetten von Männern in schusssicheren
Westen erkennbar. Sie waren schwer bewaffnet und hatten alle ihre Pistolen auf ihn gerichtet.

    Morrow wusste schon von draußen, dass es einen Monat dauern würde, bis hier alle Spuren gesichert waren. Ein Quadratkilometer trister Beton, voller Schrott, Dreck und Müll. Das Marschland dahinter machte das Gebäude feucht, was bedeutete, dass jeder, der in den vergangenen fünf Jahren hier gewesen war, nachvollziehbare Spuren hinterlassen haben musste. Als Eddy Morrison zu seinem Erstaunen erfahren hatte, dass sein Komplize an einem Herzinfarkt gestorben war, hatte er gestanden und eine Skizze von der Maschinenfabrik Breslin’s angefertigt, eine grobe Zeichnung von einer Ladebucht, einer heruntergekrachten Überdachung, die den Eingang halbwegs versperrte und einem Weg, der durch zwei große Hallen in den hintersten Teil des dunklen Gebäudes führte. Dort hatte er Aamir zuletzt gesehen. In einem Kessel hatte Aamir den Mann getötet, der ihn bewachen sollte, behauptete Eddy, und war dann getürmt. Morrow glaubte ihm nicht. Die Geschichte ließ Eddy viel zu unschuldig aussehen. Solche Geschichten entsprachen selten der Wahrheit.
    Harris rutschte neben sie. »Was denken Sie, Ma’am?«
    Sie konnten entweder die Spurensicherung zum Tatort vorschicken, oder gleich selbst nachsehen, was dort los war. Sie betrachtete das herunterhängende Vordach über der Tür. »Okay, wir setzen alles auf eine Karte. Harris, du kommst mit.«
    »Danke, Ma’am.« Er klang unterwürfig, wurde rot deshalb und schämte sich noch mehr.
    Sie holten Taschenlampen aus dem Kofferraum, verteilten
Suchlampen mit Griffen und Batterien, die allein zwei Kilo wogen. Harris stemmte sich mit seinem Gewicht dagegen, um eine der Lampen zu heben und Morrow hievte eine weitere durch den Eingang, wählte vorsichtig einen umständlichen Weg, den sonst niemand wählen würde, mied die direkteste Strecke, damit eventuelle Spuren erhalten blieben. Das Gebäude fiel in sich zusammen. Der Strahl ihrer Taschenlampe fuhr über die Wände und sie sah, wie das Gemäuer bröckelte und sich ganze Mauern auf dem Boden verteilten, wo der Schmutz so hoch lag wie Schneeverwehungen,

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