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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nicht für die graue Masse mit gelben Körnern, die aus Pearces Sandwichs tropfte.
    »Die Frau, Mrs Hayward, ist ein richtig harter Brocken, aber sie ist echt. Eine Landfrau, Sie wissen schon. Die Kinder sind merkwürdig. Er wäre wahrscheinlich gerne ein Offizier und Gentleman, aber er übertreibt furchtbar. Meiner Meinung nach«, schloss Pearce undeutlich und mit vollem Mund,»meiner Meinung nach hatte er eine Affäre mit Sonia Franklin.«
    »Was denn, Hayward hatte eine Affäre mit Sonia?«, fragte Markby verblüfft und setzte das Pint wieder ab, von dem er gerade hatte trinken wollen.
    »Jede Wette, Chef. Und seine Frau weiß Bescheid. Er ist ein gut aussehender Bursche, keine Frage, und sehr charmant, wenn er es sein will.« Markby dachte über das Gehörte nach.
    »Das wirft ein sehr merkwürdiges und unzweifelhaft interessantes Licht auf die Dinge«, sagte er schließlich.
    »Ein wenig Untreue ist nichts Ungewöhnliches«, gab Pearce weltmännisch zurück.
    »Und es sind nicht nur die Stadtbewohner, die fremdgehen. Sehen Sie sich doch an, womit wir es hier zu tun haben. Hugh Franklin läuft in Klamotten rum, die man vielleicht einer Vogelscheuche anzieht. Mrs Hayward ist ungefähr so sexy wie ein paar alte Gummistiefel. Hugh verbringt seine Tage im Kuhstall. Mrs Hayward mistet Pferdeboxen aus. Damit bleiben die beiden anderen übrig, ihre jeweiligen Partner, meine ich, um sich außerehelich miteinander zu vergnügen. Wahrscheinlich haben beide es bitter nötig.« Er schluckte herunter, nahm sein Pint und grinste.
    »Mrs Hayward mochte Sonia nicht auf der Cherry Tree Farm haben. Sonia war sich nicht zu schade, hat sie erzählt, Derry schöne Augen zu machen. Reine Zeitverschwendung von Sonias Seite, sagte Derrys Missus. Von wegen.«
    »Derry wäre Mr Hayward.«
    »Richtig, nur, dass er mit Vornamen eigentlich Desmond heißt, ich habe es überprüft. Klingt nicht ganz so fesch, Desmond. Aber Derry, der alte Fuchs … Cheers.« Pearce hob sein Glas und prostete Markby zu. Markby lachte.
    »Warum sollte Mrs Hayward Ihnen erzählen, dass Sonia Franklin ihrem Mann schöne Augen gemacht hat? Wenn es so ist, dann wäre es doch sicherlich besser, das Thema zu meiden?« Pearce schüttelte den Kopf.
    »Ganz im Gegenteil. Sie steckt ihr Revier ab und kommt sämtlichen Gerüchten zuvor. Nur für den Fall, dass es uns bereits woanders zu Ohren gekommen ist.«
    »Hmmm. Nun ja, ich habe auch ein wenig Tratsch für Sie, Dave. Allerdings verlässlicher als reiner Tratsch, und er kommt direkt von der Quelle, sozusagen. Mrs Sonia Franklin hatte eine Affäre mit Peter Burke, dem Schreiner aus Fox Corner, der die handgearbeiteten Möbel herstellt. Burke hat es nicht nur zugegeben, er will darüber reden.« Pearce stellte sein Pint ab.
    »Du liebe Güte! Sie ist wirklich ziemlich rumgekommen, wie?«
    »Scheint jedenfalls so.« Markby schob seinen Teller und sein leeres Glas von sich und senkte die Stimme, obwohl der Barmann wieder verschwunden war.
    »Also hat sie nicht nur ihren Ehemann betrogen, sondern auch die beiden Männer, die ihre Liebhaber waren. Einer von ihnen ist vielleicht dahinter gekommen und hat gewalttätig reagiert. Die Frage ist nur, wer von beiden?« Ein wenig widerwillig räumte Pearce ein:
    »Hayward ist nicht dumm. Er hat große Investitionen in diese Farm getätigt. Ich schätze, er schuldet der Bank eine Menge Geld. Er muss erfolgreich sein, wenn er die Darlehen tilgen will. Er könnte die Farm nicht ohne seine Frau betreiben. Sonia wäre kein Ersatz für Mrs Hayward gewesen, jedenfalls nicht, wenn es ums Geschäft geht. Sonia hatte Angst vor Gänsen. Er mag sich vielleicht mit ihr im Heu gewälzt haben, aber ich glaube nicht, dass er seinem Herzen erlaubt hat, seinen Verstand zu überstimmen. Ich meine, ich glaube nicht, dass sie ihm etwas bedeutet hat.«
    »Angenommen, er hat ihr etwas bedeutet? Nach dem, was Sie von ihm erzählt haben, mag er jemandem wie Sonia, die unglücklich und gelangweilt auf der Hazelwood Farm sitzt, als attraktive Partie erscheinen. Nur angenommen, sie hat von ihm verlangt, dass er sich von seiner Frau scheiden lässt? Eine Riesen-Szene veranstaltet? Vielleicht wollte er sie zum Schweigen bringen?«
    »Möglich«, gestand Pearce.
    »Was ist mit Peter Burke?«
    »Burke war verliebt«, antwortete Markby trocken.
    »Und das macht eine Situation immer sehr kompliziert.« Wie ich selbst am besten wissen sollte, dachte er ironisch. Beide Männer schwiegen. Nach einer Weile bemerkte

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