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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ab.
    »Ich habe über diese Freundin von Ihnen nachgedacht, diese Lehrerin, die auch bei der Gerichtsverhandlung war. Sie ist fast auf mich losgegangen, weil ich meine Meinung über Hugh frei ausgesprochen habe. Ich habe den Verdacht, dass sie ein wenig mehr Interesse an Hugh und seiner Tochter hat, als man vielleicht erwartet. Sie ist nicht verliebt in ihn, oder?«
    »Hören Sie«, sagte Meredith verärgert,»sollten Sie diese Frage nicht lieber Jane persönlich stellen? Ich weiß lediglich, dass sie sich um das Wohlergehen einer jungen Schülerin sorgt.« Bethan hob eine Hand.
    »Nun seien Sie nicht gleich so empfindlich. Ich will nicht tratschen. Ich bin aus einem wirklich ernsten Grund hier. Verstehen Sie, ich habe Sonia Lambert und Hugh Franklin miteinander bekannt gemacht.« Sie zögerte.
    »Eigenartig, ich kann mir immer noch nicht angewöhnen, von ihr als Sonia Franklin zu denken. Genauso wenig, wie ich verstehe, dass sie selbst diesen Namen angenommen hat. Ich hätte im Leben nicht damit gerechnet, dass sie sich in ihn verlieben könnte. Als ich die ersten Anzeichen bemerkt habe, hätte ich mir ehrlich selbst in meinen kühnsten Träumen immer noch nicht vorstellen können, dass sie ihn heiraten will. Ich dachte, na schön, eine Affäre, weiter nichts. Sonia hatte gerne ihren Spaß. Simon hatte nicht die geringste Ahnung, was wirklich vorging. Es hat uns fast aus den Schuhen gehauen, als Hugh und Sonia eines Morgens vor unserer Wohnungstür auftauchten, Hand in Hand und wie grinsende Honigkuchenpferde. Hugh trug seinen vermutlich besten Anzug. Wahrscheinlich seinen einzigen Anzug. Sonia hatte einen Hut mit Tüll aufgesetzt, den gleichen, den sie früher mal in Ascott anhatte. Allein bei diesem Anblick dachte ich an einen Scherz. Aber sie fragten in allem Ernst, ob wir mitkommen und auf dem Standesamt die Trauzeugen abgeben würden. Sie hatten den Termin ausgemacht, ohne irgendjemandem ein Wort davon zu erzählen, aber sie erwarteten von uns, dass wir Trauzeugen waren! Das war Sonias Vorstellung von einem Scherz. Sie hat für einen Lacher fast alles getan oder um jemandem eine Überraschung zu bereiten. Sie war furchtbar schnell gelangweilt. Diesmal ging der Lacher auf unsere Kosten. Simon und ich waren nicht angezogen für diese Gelegenheit, und sie hatten uns keine Zeit zum Umziehen gelassen. Wir mussten gehen, wie wir waren, Sim in einer alten Jacke und ich in Jeans und Sweatshirt. Wir sahen eher aus wie eine Kostümparade als eine Hochzeitsgesellschaft. Selbst der Standesbeamte war völlig verblüfft.«
    »Was war mit dem Kind?«, fragte Meredith.
    »War Tammy dabei?«
    »Sie hat im Auto gewartet und vollkommen unglücklich dreingeblickt, das arme, kleine Ding.« Bethan zuckte die Schultern.
    »Was kann man in einem Fall wie diesem machen? Hugh ist Simons Bruder. Sonia war meine älteste Freundin. Wir konnten nicht sagen, nein, wir billigen das nicht, wir glauben im Gegenteil, ihr seid beide völlig verrückt, und wir werden einem derart bescheuerten Unterfangen gewiss nicht unseren Segen geben! Es wäre lächerlich und selbstgefällig gewesen. Außerdem waren Simon und ich an einem Punkt angelangt, wo wir beide getrennte Wege gehen wollten, also war keiner von uns in der Position, gute Ratschläge zu erteilen. Ich wünschte trotzdem, ich hätte es getan! Ich wünschte, ich hätte den Mut aufgebracht, Sonia zu sagen: ›Sieh mal, ein Scherz ist ein Scherz, aber das hier geht nun wirklich zu weit. Warum wartet ihr nicht einen Monat oder zwei und seht, wie ihr dann füreinander empfindet?‹ Ich weiß, Simon wünscht, er hätte ebenfalls den Mund aufgemacht. Aber die beiden haben uns vollkommen überrascht.« Etwas, das weder dir noch Simon Franklin häufig passiert, vermute ich, dachte Meredith. Doch Bethan hatte sie ins Nachdenken gebracht.
    »Wenn Sonia so sehr auf Vergnügen aus war, dann ist es wirklich merkwürdig, dass sie sich ausgerechnet Hugh ausgesucht hat. Aber Menschen treffen nun mal die eigenartigsten Entscheidungen, was ihre Partner angeht. Hugh hat mir erzählt, seine Frau hätte früher in London für eine Public-Relations-Agentur gearbeitet. Sie muss ihre Arbeit vermisst haben, schätze ich.«
    »Oh, das denke ich nicht.« Bethan blickte ein wenig unbehaglich drein.
    »Sie hatte eine Abfindung erhalten. Sie war technisch gesehen ohne Arbeit, als sie Hugh kennen lernte.«
    »Ich vermute, das könnte einen Unterschied gemacht haben. Wie ist der Name der Firma, bei der Sonia vorher

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