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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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befragen. Sie haben eine Beamtin geschickt, heute Morgen. Ich habe sie wegfahren sehen, als ich auf der Farm ankam. Tammy scheint ganz gut mit ihr zurechtgekommen zu sein. Es war nicht die Befragung, die ihr zu schaffen gemacht hat, wie ich später herausgefunden habe. Ihr Onkel Simon saß die ganze Zeit dabei.«
    »Irgendwie kann ich ihn mir gut dabei vorstellen«, sagte Meredith. Sie lehnte sich zurück und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Es war das Heim einer allein lebenden Frau, ganz ähnlich den Wohnungen, in denen sie selbst viele Jahre verbracht hatte, bevor sie in ihr Haus in der Station Road gezogen war. Jede Menge Bücher, eine gemütliche Junggesellinnen-Unordnung, aber mit viel Mühe, alles hell und freundlich aussehen zu lassen. Ein gemusterter Überwurf über dem Lehnsessel, interessante Bilder an den Wänden, eine Reihe Topfpflanzen auf dem Fenstersims. Eine Fotografie von einem älteren Paar, das aussah, als könnten es Janes Eltern sein. Keine Fotos von Jane und kein Bild des Mannes, mit dem sie hier zusammen gewohnt und einen Teil ihres Lebens geteilt hatte. Sie fragte sich, wie sehr Jane Peter Burke vermisste. Falls sie ihn überhaupt vermisste. Wie hatte die Wohnung ausgesehen, als Peter noch hier gewohnt hatte? Inzwischen gab es nicht mehr den geringsten Hinweis auf einen Mann in der Wohnung. Es war, als hätte Jane jegliche Spur von ihm ausradiert. Manchmal war es leichter, dies mit einem Raum zu bewerkstelligen als mit dem eigenen Herzen.
    »Weißt du, was die Polizistin mit Tammy besprochen hat?«, fragte Meredith.
    »Tammy hat ihr erzählt, dass sie gesehen hat, wie Sonia an jenem Abend aus dem Haus gegangen ist. Es hat der Polizei wohl weitergeholfen.«
    »Du meinst, es hat Hugh geholfen«, sagte Meredith trocken.
    »Ja.« Jane zügelte sich hastig, dann fuhr sie ein wenig verlegen fort:
    »Tatsache ist, ich bin ziemlich sicher, dass es ein paar Dinge gibt, die Tammy der Polizei hätte erzählen können, aber sie hat sie verschwiegen. Ich weiß nicht, was es für Dinge sein könnten. Sie will nicht mit mir darüber reden. Sie verbirgt irgendetwas.«
    »Etwas, das die Dinge für ihren Vater schwierig machen könnte?«
    »Das ist die offensichtliche Schlussfolgerung. Es muss nicht die richtige sein. Als ich versucht habe, mit ihr darüber zu sprechen, wurde sie wütend. Die Sache ist, an manchen Stellen unserer Unterhaltung war ich ziemlich sicher, dass sie die Wahrheit sagt. An anderen dachte ich, nun ja, sie ist taktvoll. Meinetwegen nenn es flunkern. Sie bestreitet beispielsweise, Sonia und Hugh streiten gehört zu haben. Aber es könnte auch die Wahrheit sein. Es ist ein altes Haus mit meterdicken Mauern. Ich bin sicher, dass sie die Wahrheit sagt, was Sonias Verlassen des Hauses nach dem Abendessen angeht. Was sich danach ereignet hat …« Jane starrte nachdenklich auf ihr Weinglas.
    »Was auch immer Tammy verbirgt, es muss sich danach zugetragen haben.« Die beiden Frauen saßen eine Weile schweigend da.
    »Sie hat vielleicht Grund zu der Annahme, dass Sonia zurückgekommen ist«, sagte Meredith langsam.
    »Ich meine nicht, dass sie Sonia gesehen hat. Aber sie hat möglicherweise jemanden gehört, von dem sie glaubt, es wäre Sonia.«
    »Das ist möglich. Ich habe auch schon daran gedacht.« Jane blickte auf und sah Meredith direkt in die Augen.
    »Allerdings denke ich, dass es eher mit dem Telefonanruf zu tun hat.« Meredith hätte fast den Wein verschüttet.
    »Telefonanruf? Was für ein Telefonanruf? Niemand hat auch nur ein Wort über einen Anruf verloren!« Jane schüttelte heftig den Kopf.
    »Hugh hat ihn erwähnt, deswegen weiß ich davon. Nachdem Sonia weg war, hat Hugh vor dem Fernseher gedöst. Er wurde vom Läuten des Telefons draußen im Hausflur geweckt. Dann hat es aufgehört. Hugh hat den Eindruck, dass seine Tochter den Anruf entgegengenommen hat.«
    »Hast du Tammy danach gefragt?«
    »Sicher. Sie sagt, jemand hätte sich verwählt. Ich bin sicher, dass sie lügt. Mir scheint eher, es kann nur einen Grund dafür geben«, sagte Jane zögernd.
    »Der Anrufer war Sonia«, sagte Meredith.
    »Es ist eine Möglichkeit.«
    »Es würde Sinn ergeben.« Jane warf das lange Haar in den Nacken.
    »Sieh mal, ich denke, es hat sich folgendermaßen abgespielt. Sonia ist wütend aus dem Haus gestürmt. Sie hat einen ausgedehnten Spaziergang unternommen. Als sie sich endlich ein wenig beruhigt hat, ist es bereits dunkel, und es wird kalt. Sie sieht eine Telefonzelle am

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