Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
Taschen nahe legte. Danny schüttelte Prescott freundlich die Hand und nahm auf einem weiteren freien Stuhl Platz. Mrs Smith reichte ihm seinen Tee, diesmal in einem Becher, der mit Vergissmeinnicht bemalt war. Prescotts Becher war mit Rosen verziert. Die Kinder wurden davongescheucht. All das geschah in einer merkwürdigen Atmosphäre der Freundlichkeit. Prescott wurde tatsächlich wie ein richtiger Gast behandelt und nicht wie ein unerwünschter Polizist. Das, vermutete Prescott, war ein positives Zeichen. Die Smiths verhielten sich nicht wie Leute, die etwas zu verbergen hatten. Andererseits konnte das natürlich absichtliche Täuschung sein.
    »Ich hab bereits mit einem Kollegen von Ihnen gesprochen«, sagte Danny Smith mit rauer Stimme.
    »Hab ihm erzählt, wie ich die Tote gefunden hab und so weiter.« Prescott räusperte sich und stellte den Becher ab.
    »Ich würde Ihre Aussage gerne noch einmal durchgehen, Sir. Kannten Sie Mrs Franklin gut?«
    »Hab sie ein paar Mal gesehen. Sie war nicht die Erste.« Prescott starrte den kleinen Mann verblüfft an.
    »Was denn, nicht die erste Leiche?« Danny blickte den Sergeant an, als hätte dieser sich soeben als absoluter Volltrottel zu erkennen gegeben.
    »Nein, nicht die erste Mrs Franklin. Es gab schon mal eine. Eine nette Frau, aber immer krank. Dann ist sie gestorben. Und Hugh hat die andere geheiratet. War im Grunde genommen auch eine nette Frau.« Prescott startete einen Versuch, das Gespräch an sich zu ziehen, indem er sich auf die Dinge beschränkte, die er bereits wusste.
    »Sie haben ausgesagt, Sie wären gestern Morgen an der Böschung entlang auf dem Weg nach Hause gewesen, als Sie die Tote gefunden haben?«
    »Das ist richtig. War einfach nur spazieren. War ein hübscher Morgen. Das hab ich den anderen Polizisten auch schon gesagt.«
    »Sie müssen sich schon etwas Besseres einfallen lassen als einen Spaziergang, wissen Sie?«, entgegnete Prescott freundlich.
    »Was haben Sie wirklich dort unten gemacht, Mr Smith?«
    »Nichts. Was ich Ihnen schon gesagt hab.«
    »Hören Sie«, sagte Prescott.
    »Wir glauben, dass Sie wahrscheinlich gewildert haben. Das ist ein Verstoß gegen das Gesetz, aber ehrlich gesagt, es ist mir völlig egal und meinem Boss ebenfalls. Wir sind von der Kriminalpolizei und beschäftigen uns ausschließlich mit Schwerverbrechen. Das hier ist eine Ermittlung in einem Mordfall, und einzig und allein aus diesem Grund sind wir hier und nicht, um als unbezahlte Wildhüter für die Eisenbahngesellschaft zu handeln. Aus unserer Sichtweise verhält sich die Angelegenheit so, dass Sie automatisch ganz weit nach oben auf unserer Verdächtigenliste rutschen, wenn Sie uns keine stichhaltige Erklärung für Ihre Anwesenheit auf jener Böschung liefern können.« Das erzeugte eine Reaktion. Danny sah Prescott erschrocken an.
    »Welchen Grund sollte ich haben, die arme Lady zu ermorden? Sie hat mir doch nie etwas Böses getan!«
    »Das glaube ich Ihnen gerne, Danny, aber Sie müssen die Sache auch von unserem Standpunkt aus betrachten.« Prescott zögerte und fragte dann beiläufig:
    »Was haben Sie eigentlich da in Ihren Taschen?«
    »Nichts!«, antwortete Danny hastig.
    »Nichts von Interesse für Sie. Und ich kenne das Gesetz ebenfalls! Es ist helllichter Tag, und das hier ist Privatbesitz, auf dem ich mit Genehmigung des Besitzers campe. Sie können mich nicht einfach durchsuchen, nur weil Sie glauben, ich hätte vielleicht das eine oder andere Kaninchen gewildert.«
    »War es das, was Sie an der Böschung gemacht haben? Kaninchen gejagt? Kommen Sie schon, Smith!«, drängte Prescott.
    »Sie bringen sich doch nur unnötig selbst in Schwierigkeiten!« Danny dachte über Prescotts Worte nach.
    »Und Sie werden bestimmt keine Anzeige gegen mich erstatten?«
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte Prescott und war sich ziemlich sicher, dass seine Vorgesetzten dem zustimmen würden.
    »Also schön, ja, gut, zugegeben, ich bin die Böschung runter, um meine Schlingen zu kontrollieren.« Danny blies auf seinen Becher und schlürfte ein paar Schlucke von seinem Tee.
    »Können Sie mir sagen, wo Sie die Schlingen gelegt haben?« Dannys Antwort verriet Prescott, dass er die Vorschriften über nächtliches Wildern sehr genau kannte.
    »Am Abend vorher, aber früh, bevor die Kaninchen zum Fressen aus ihrem Bau gekommen sind. Lange vor Sonnenuntergang. Und ich bin erst am nächsten Morgen wieder hingegangen, um die Schlingen zu kontrollieren. Dabei hab ich sie dann

Weitere Kostenlose Bücher