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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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doch, dass niemand sie versehentlich ausgräbt!«, platzte Prescott vorlaut heraus.
    »Wir müssten eine Untersuchung einleiten.« Zilpah gab ein Geräusch von sich, das Prescott als
    »Pah!« interpretierte. Zu seiner Erleichterung bemerkte Prescott, dass Danny Smith sich näherte.
    »Alles in Ordnung, Sergeant?«, erkundigte sich Danny freundlich, doch sein Blick war misstrauisch. Prescott entschuldigte sich einmal mehr, dass er die Smiths erneut belästigen musste, und erklärte seine Suche nach einem grünen Plüschrucksack in der Form eines Frosches.
    »Wer will denn so was?«, fragte Danny.
    »Klingt ziemlich dämlich, wenn Sie mich fragen.«
    »Zugegeben, aber haben Sie so einen Rucksack gesehen? Oder genauer gefragt, hat so ein Rucksack neben den Gleisen an einem Ast gehangen in der Nähe der Stelle, wo Sie den Leichnam von Sonia Franklin gefunden haben?«
    »Ist mir nicht aufgefallen«, sagte Danny.
    »Als ich die arme Mrs Franklin erst gefunden hatte, war ich so durcheinander, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.«
    »Wer den Rucksack gefunden hat«, sagte Prescott vorsichtig,»dachte sich vielleicht, dass jemand anders ihn weggeworfen hat. Dass niemand ihn mehr haben wollte. Es wäre nicht gestohlen, diesen Rucksack zu nehmen. Es wäre das Gleiche, als würde man etwas aufheben, das niemand mehr braucht, und es einer neuen Verwendung zuführen.«
    »Lumpensammeln«, sagte Danny.
    »Zilpahs Dad hat es hin und wieder gemacht, nicht wahr, Zil?«
    »Er war sein ganzes Leben lang Lumpensammler, ja«, sagte Zilpah.
    »Ich war geschickt darin, die Lumpen zu sortieren, als ich noch so klein war wie unsere Kinder heute.« Sie deutete auf ihre Nachkommenschaft, die sich inzwischen eingefunden hatte, angezogen von Prescotts Wiederkehr. Die Kinder der Smiths schienen Prescott als eine Art exotisches Tier zu betrachten, das aus einer Manege entkommen war.
    »Metallschrott«, fuhr Danny Smith fort.
    »Das war mal ein gutes Geschäft. Trödel ebenfalls. Es gab immer wieder hübsches Zeug darunter. Messing, Porzellan, Sheffield-Teller. Aber heute ist das vorbei, heute findet man diese Qualität nicht mehr, jedenfalls nicht, wenn man von einem Haus zum anderen läuft. Die Kerle von den Antiquitätenläden waren immer schon vor einem da, und außerdem bringen die Leute ihren Müll selbst zur nächstgelegenen Deponie. Früher mal konnte man die Deponien abgrasen, das war auch ein gutes Geschäft, aber heute ist irgendein Angestellter der Gemeinde da und sitzt in einer kleinen Hütte und passt auf. Heutzutage kann man auf ehrliche Weise einfach kein Geld mehr verdienen.« All das führte weit weg von dem grünen Plüschrucksack in Froschgestalt. Aber ich bin nicht von gestern, dachte Prescott entschlossen.
    »Also haben Sie diesen Rucksack nicht und haben ihn auch nie gesehen, ist es das, was Sie mir sagen wollen?«
    »Schätze, das wollte ich sagen.« Nein, dachte Prescott. Schätze, das wolltest du nicht. Du hast mir eine Menge Dinge erzählt, die ich überhaupt nicht wissen will, weil dieser Rucksack dich zu beunruhigen scheint. Er atmete mit neu gewonnener Zuversicht durch.
    »Es wäre nicht Stehlen gewesen, wenn Sie den Rucksack genommen und behalten hätten. Es ist allerdings etwas ganz anderes, ihn zu haben und nicht auszuhändigen, obwohl er möglicherweise ein wichtiges Beweisstück darstellt. Die Polizei sucht sehr intensiv nach diesem Rucksack.«
    »Na ja, ich schätze, Sie kennen Ihr Geschäft, oder?«, entgegnete Danny.
    »Das tue ich«, sagte Prescott.
    »Und ich muss Sie bitten, mich einen Blick in Ihren Wohnwagen werfen zu lassen. Tut mir Leid.« Er war sich völlig bewusst, was er sagte. Die Smiths erstarrten. Zilpah saß mit den Händen im Schoß da und hielt immer noch das Messer. Danny stand einfach vor Prescott und rührte sich nicht. Nur die Kinder, die wieder zu ihrem Spiel mit dem angebundenen Hund zurückgekehrt waren, bewegten sich im Hintergrund.
    »Das ist mein Zuhause«, sagte Danny schließlich leise. Prescott errötete.
    »Ja. Dessen bin ich mir bewusst. Hören Sie, man hat mich hergeschickt, damit ich nachsehe. Es dauert nur einen Augenblick.«
    »Es geht nicht darum, ob Sie einen Augenblick oder eine Stunde brauchen. Es ist mein Zuhause, und ich habe ein Recht auf Privatsphäre in meinem Zuhause, genau wie jeder andere Bürger auch.«
    »Hören Sie, Danny!«, sagte Prescott beschwichtigend.
    »Lassen Sie uns diese Sache auf die einfache Weise hinter uns bringen. Ich werfe einen

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