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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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kurzen Blick in Ihren Wohnwagen, und dann bin ich auch schon wieder weg. Sie haben doch nichts zu verbergen, oder?«
    »Ich hab keine grünen Rucksäcke in meinem Wagen, die wie Frösche aussehen!«
    »Und warum lassen Sie mich dann nicht reinsehen? Ich habe einen Durchsuchungsbefehl bei mir, wissen Sie? Mir wäre es lieber, wenn wir es auf die freundliche Weise erledigen könnten.«
    »Was ist denn daran freundlich, wenn Sie sich uneingeladen den Zugang in das Zuhause eines Mannes erzwingen?«, entgegnete Danny halsstarrig. Prescott schob die Hand zur Innentasche seiner Jacke.
    »Ich hatte gehofft, Sie würden nicht darauf bestehen«, sagte er und überreichte Smith den Durchsuchungsbefehl. Smith nahm ihn entgegen und gab ihn an seine Frau weiter, ohne einen Blick darauf geworfen zu haben. Zilpah wischte sich die Hände an der Schürze ab und öffnete den Umschlag. Alle warteten, während Zilpah das Papier las. Sie faltete es wieder zusammen und gab es ihrem Mann, der es seinerseits Prescott reichte.
    »Sie werden nichts finden«, sagte Zilpah.
    »Wir hatten noch nie Schwierigkeiten mit dem Gesetz. Wir kümmern uns nur um unsere eigenen Angelegenheiten. Weil wir nicht in einem Haus leben und keine Gemeindesteuern bezahlen, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht die gleichen Rechte hätten wie jeder andere. Aber wenn Sie unbedingt nachsehen müssen, dann tun Sie das.« Prescott stieg in den Wohnwagen hinauf, dicht gefolgt von Danny. Das Innere war, genau wie Prescott es erwartet hatte, makellos sauber und ordentlich, ein kleines Juwel von einem Wohnwagen, voll gestellt mit allem möglichen Nippes und Klimbim. An den Wänden hingen dekorative Teller, jeder einzelne sorgfältig befestigt, damit er sich nicht lösen konnte, wenn der Trailer unterwegs war. Wäsche war mit handgestickten Mustern gesäumt, die Samtkissen handgenäht. Es würde nicht leicht sein, in diesem Wagen etwas zu finden, wenn man ihn nicht völlig auseinander nehmen wollte. Prescott deutete auf ein paar Wandschränke und bat, sie zu öffnen. Danny leistete seinem Wunsch schweigend Folge. Sauber weggepackte Wäsche und Kleidung. Kein grüner Plüschrucksack. Prescott arbeitete sich systematisch durch die Besitztümer der Familie, durch Nahrungsmittelvorräte, Kleidung, während er immer verlegener wurde und seine Hände anfingen zu schwitzen.
    »Das wäre alles«, sagte er schließlich zu Danny.
    »Ich kann nichts finden.«
    »Es war nicht richtig, in den Sachen meiner Frau zu wühlen«, sagte Danny.
    »In ihren Schänken und so weiter. Ihre Kleider zu untersuchen.«
    »Es tut mir Leid, Danny. Das war nicht meine Idee.« Er spürte die Blicke der ganzen Familie auf sich ruhen, als er zu seinem geparkten Wagen davonging. Prescott schwor sich, dass jemand anderes hierher fahren würde, falls die Smiths weiteren Befragungen unterzogen werden sollten. Ginny Holding würde damit zurechtkommen. Er hatte nicht umhingekonnt, sich peinlich und verlegen zu fühlen, als er die Sachen der Smiths durchwühlt hatte, obwohl er wusste, dass er als Polizist längst über derartige Empfindlichkeiten hätte hinweg sein müssen. Doch seine Unzufriedenheit rührte nicht allein daher, eine unangenehme Aufgabe ohne jeden Erfolg hinter sich gebracht zu haben oder dass die Smiths ihn wie einen unbeholfenen Tölpel hatten dastehen lassen. Sondern zu einem nicht geringen Teil auch daher, dass er das Gefühl hatte, gewachsen in Jahren der Erfahrung, etwas übersehen zu haben. Oder, um es mit anderen Worten zu sagen, dass die Smiths ihn zum Narren gehalten hatten.
    Markby, der langsam über die schmale Straße in Richtung Fox Corner fuhr, war wesentlich besserer Stimmung. Er war stets gut gelaunt, wenn sich eine Gelegenheit ergab, aus dem Büro zu kommen. Er war nie glücklich hinter einem Schreibtisch gewesen. Es war ihm stets als schreiende Ungerechtigkeit vorgekommen, dass man, wenn man bei der Polizei gute Arbeit leistete, prompt von einem Posten, den man beherrschte und mochte, wegbefördert wurde auf einen anderen, den man nicht wollte und als Resultat nur widerwillig ausfüllte.
    Es war ein schöner Tag. Der Himmel war klar, die Straße leer, die Bäume wurden allmählich grün. Markby bremste, um einer Taube auszuweichen, die mitten auf der Straße saß. Das Tier flatterte auf und musste die nächsten paar Dutzend Meter ausgerechnet vor seiner Windschutzscheibe herfliegen, bevor es abbog und auf den Wald zuflüchtete. Da waren auch schon die ersten Gebäude von Fox

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