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In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

Titel: In einer kalten Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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versuchen, eine Verbindung zu deiner Frau herzustellen, denke ich.«
    Wieder trat ein Schweigen ein, das nur vom gelegentlichen Knarren des Leders unterbrochen wurde, als O’Hare es sich bequem machte, und manchmal auch vom behaglichen Zischen des Feuers. »Wenn du nicht hierbleiben möchtest, kannst du auch gern mit zu mir kommen. Dieses Haus ist groß. Vielleicht wird es dir allein zu einsam.«
    »Marita kommt also nicht zurück?«
    »Ich fürchte nicht.«
    »Richtig, Leute«, sagte Anderson. »Die Hunde sind noch nicht da, aber sie kennen die Umgebung und wissen, nach wem wir suchen. Marita ist irgendwo dort draußen, vermutlich unpassend für das Wetter gekleidet, weil sie das Haus ziemlich eilig verlassen hat. Wir wissen nicht, in welchem Zustand sie sich befindet, also nähern wir uns ihr vorsichtig, denn wir wollen sie nicht erschrecken. Sie selbst ist eine zierliche Person und kann leicht überwältigt werden, solange sie Ihnen nicht McGurk auf den Leib hetzt. Die Streifenbeamten suchen von hier nach außen. Browne, Sie kommen mit mir. Littlewood, Sie bleiben bei Costello; Mulholland …« Anderson sah, wie der DS zusammenzuckte, da er offensichtlich noch unter Bobbys Boxhieb litt. »… und Lambie bleiben zusammen und halten sich aus allen Schwierigkeiten heraus. Jeder bleibt bei seinem Partner, auf gar keinen Fall trennen Sie sich. Der Nebel ist sehr dicht. Bleiben Sie auf den Wegen, es sei denn, Sie hören ein Geräusch.«
    Es folgte Papiergeraschel, als sich die Suchmannschaft die kleinen Karten anschaute.
    »Überprüfen Sie Ihre Taschenlampen. Achten Sie darauf, sie immer griffbereit zu haben. Bei diesem Nebel haben Sie damit bestenfalls vier Fuß Sicht. Viel Glück.«
    Andersons Handy vibrierte in seiner Hosentasche, und er fischte es unbeholfen mit den behandschuhten Händen heraus. Es war Brenda. Er schaltete das Gerät aus. In den nächsten Stunden würde jeder, der ihn dringend erreichen musste, das Funkgerät benutzen.
    Costello und Littlewood brachen zuerst auf. Sie gingen hintereinander den Pfad zum Teich entlang, und ihre Schuhe klickten über das seltsame Pflaster. Littlewood ging voraus, und Costello folgte den fluoreszierenden Streifen auf seiner Steppjacke.
    Hier herrschte völlige Stille, und die Reglosigkeit der dunstigen Luft wirkte bedrohlich. Ausgewachsene Rhododendren flankierten den Pfad, und hinter ihnen ragten riesige Parkbäume auf, die zum ältesten Teil des Gartens aus Strathearns goldenen Zeiten als großes Anwesen stammten.
    Als sie sich dem Wasser näherten, hätte Costello schwören können, dass es kälter wurde. Ihre Nase lief in der eisigen Luft, und ihre Nebenhöhlen schmerzten. Der Atem bildete Wolken, und sie hielt sich dicht bei Littlewood, der alle paar Sekunden hustete. Auf dem Pfad kam man gut voran, denn er war glatt und gut gepflegt, allerdings vereiste er langsam. Dann erreichten sie eine Gruppe hoher Nadelhölzer an der Stelle, wo sich der Pfad teilte und einmal nach links und einmal nach rechts um den Teich führte.
    »Irgendwo hier steht eine kleine Bank, glaube ich«, sagte Costello.
    »Ich würde mich gern kurz setzen und eine Zigarette rauchen.« Littlewood holte eine Schachtel hervor.
    »Ist die Zigarette eine Ausrede für die Pause, oder ist es andersherum?«, fragte Costello.
    »Nur ganz kurz, ja?«
    Es hatte keinen Zweck, ihn davon abbringen zu wollen, also blieb sie stehen und trat von einem Fuß auf den anderen, um warm zu bleiben und ihre Ungeduld zu signalisieren.
    »Meinen Sie, dieser McGurk könnte gefährlich sein?«, fragte sie.
    »Oh, ich denke, Marita ist viel schlimmer. Verfluchte Frauen.«
    »Wir wären viel schneller fertig, wenn ich rechts um den Teich und Sie links herum gingen, und dann würden wir uns auf der anderen Seite treffen. Aber dieser Nebel ist so schlimm, da würden wir vielleicht aneinander vorbeilaufen.«
    »Das ist keine gute Idee. Immer mit der Ruhe.«
    Littlewood nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und ließ sich vom Rauch die Lunge aufwärmen. Er blies eine Wolke in die Luft, die langsam durch die Nacht trieb, ehe sie mit dem Nebel verschmolz. Costello wusste, Littlewood ließ sich nicht hetzen.
    Ihre Kollegen waren höchstens hundert Meter entfernt, vielleicht weniger, doch der Nebel erstickte alles. Sie und Littlewood schienen die einzigen Menschen auf dem Antlitz des Planeten zu sein, der unter einer Decke aus eiskalter Luft totenstill geworden war.
    Sie rieb die Handschuhe aneinander und lächelte Littlewood

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