In einer Person
an sich keine schlechte
Idee war; es stimmte nur nicht. Daher durfte es mich nicht überraschen, dass
Elaine anfangs ungläubig reagierte.
» Was hast du gerade gesagt?«, fragte mich
meine gute Freundin.
[157] »Ich will nichts tun oder sagen, was unsere Freundschaft
gefährden könnte«, sagte ich ihr.
»Du willst mit mir rummachen?«, fragte
Elaine.
»Ja – ein bisschen«, sagte ich.
»Keine… Penetration, meinst du das
damit?«, fragte sie.
»Nein… ja, genau«, sagte ich. Elaine
wusste, dass mir das Wort Penetration gewisse
Schwierigkeiten bereitete; es gehörte zu den Wörtern, die mir manchmal
Ausspracheprobleme machten, doch das sollte nicht lange anhalten.
»Sag es, Billy«, sagte Elaine.
»Ohne… einzudringen«, sagte ich zu ihr.
»Aber was genau meinst du dann mit rummachen?«, fragte sie.
Ich lag mit dem Gesicht nach unten auf ihrem Bett und hatte mir eins
ihrer Kissen auf den Kopf gelegt. Anscheinend war das für sie nicht akzeptabel,
weil sie sich rittlings auf meine Hüften setzte und dann auf mein Kreuz hockte.
Ich spürte ihren Atem an meinem Nacken; ihre Lippen berührten mein Ohr.
»Küssen?«, flüsterte sie. »Berühren?«
»Ja«, sagte ich mit gedämpfter Stimme.
Elaine zog mir das Kissen weg. » Was berühren?«, fragte sie.
»Keine Ahnung«, sagte ich.
»Nicht alles «, stellte Elaine fest.
»Nein! Auf keinen Fall.«
»Du darfst meine Brüste anfassen«, sagte sie. »Ich hab sowieso keine
Brüste.«
»Doch, hast du wohl«, widersprach ich. Irgendwas hatte sie, und ich gebe zu, dass ich ihre Brüste anfassen wollte. [158] (Ich
gestehe, dass ich alle möglichen Brüste anfassen wollte, besonders die
kleinen.)
Elaine legte sich neben mich aufs Bett, und ich drehte mich zur
Seite und sah sie an. »Mach ich dir einen Steifen?«, fragte sie.
»Ja«, log ich.
»O mein Gott – in diesem Zimmer ist es immer so heiß!«, rief sie
plötzlich und setzte sich auf. Je kälter es draußen war, desto größer war die
Hitze in diesen alten Wohnheimen – und je höher die Etage lag, desto heißer
wurde es. Zur Schlafenszeit, oder nachdem sie das Licht ausgemacht hatten,
öffneten die Schüler immer ihre Fenster, wenn auch nur einen Spaltbreit, um ein
wenig kalte Luft hereinzulassen, doch die uralten Heizkörper trieben die
Temperaturen immer höher.
Elaine trug ein Herrenhemd, weiß, mit Button-down-Kragen, den sie
allerdings nie festknöpfte, und auch die oberen beiden Hemdknöpfe ließ sie
immer offen. Jetzt zog sie das Hemd aus ihrer Jeans, nahm die Schöße zwischen
Daumen und Zeigefinger, hielt sie von ihrem spindeldürren Körper ab und pustete
zur Abkühlung auf ihren Oberkörper.
»Hast du jetzt einen Steifen?«, fragte sie
mich; bevor sie sich neben mich aufs Bett legte, hatte sie das Fenster einen
Spaltbreit geöffnet.
»Nein – bestimmt bin ich zu nervös«, antwortete ich.
»Du brauchst nicht nervös zu sein. Wir küssen und berühren uns nur,
stimmt’s?«, fragte mich Elaine.
»Stimmt«, sagte ich.
Von dem Fenster spürte ich einen messerscharfen kalten [159] Luftzug,
als Elaine mich küsste, ein keusches flüchtiges Küsschen auf die Lippen, das
für sie bestimmt genauso enttäuschend war wie für mich, denn sie sagte: »Zungen
sind okay. Zungenküsse sind erlaubt.«
Der nächste Kuss war viel interessanter – mit Zunge wird alles
anders. Zungenküsse schaukeln sich irgendwie auf; Elaine und ich wussten nicht
recht, wie wir damit umgehen sollten. Vielleicht um mich abzulenken, stellte
ich mir vor, dass meine Mutter meinen unberechenbaren Vater dabei beobachtete,
wie er eine andere Person küsste. Zungenküsse haben etwas Unberechenbares, dachte ich. Offenbar musste sich auch Elaine ablenken. Sie unterbrach unseren
Kuss und sagte atemlos: »O nein, nicht schon wieder die Everly Brothers!« Ich hatte gar nicht gemerkt, was auf dem
Rock-’n’-Roll-Sender lief, aber Elaine drehte sich von mir weg zum Nachttisch
und schaltete das Radio aus.
»Ich will uns atmen hören können«, sagte Elaine und drehte sich
zurück in meine Arme.
Ja, dachte ich – atmen beim Zungenkuss ist wirklich schwierig. Ich
hob Elaines Hemdschöße hoch und berührte vorsichtig ihren nackten Bauch; sie
schob meine Hand hoch zu ihrer Brust – na ja, jedenfalls zu ihrem BH , der klein und weich war und problemlos in meine
Hand passte.
»Ist das ein… Teenager- BH ?«, fragte ich sie.
»Es ist ein gefütterter BH «, sagte Elaine. »Ob für Teenager, weiß ich nicht.«
»Fühlt
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